Cover-Bild Nils geht
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Tyrolia
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 03.2020
  • ISBN: 9783702238438
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Gabi Kreslehner

Nils geht

Ein spannender Jugendroman über Täter, Opfer und die schweigende Mehrheit
Täter, Opfer und die schweigende Mehrheit

Wenn Menschen in Gruppen agieren, Zeit verbringen, miteinander tun müssen, entstehen schnell soziale Schichtungen: Da gibt es etwa jene, die den Ton angeben und die Richtung weisen. Oder jene, die im Schatten solcher an Aufmerksamkeit gewinnen können. Es gibt die lauten Polterer und die stillen Strategen. Es gibt die schweigenden Beobachter oder auch jene, die sich aus allem raushalten. Und es gibt die Fußabstreifer, die Zielscheiben – an denen abgearbeitet wird, woran es an anderen Stellen mangelt.
Genau diese Gruppierungen lassen sich auch in der Klassengemeinschaft einer Privatschule finden – Abbild der Gesellschaft im Kleinen, sozusagen. Hier sind es „die schrecklichen Vier“: großteils Kinder reicher Eltern, gewohnt, die Zügel in der Hand zu halten, „oben“ zu sein, die dafür nötige Gefühlskälte an den Tag zu legen. Und sie haben ein klares Opfer: Nils. Und da gibt es auch noch Sara, die dazwischen steht, sich selbst retten will und daher schweigt, als sie eigentlich reden sollte. Wer trägt welche Verantwortung? Wo hört Selbstschutz auf, wo fängt Zivilcourage an?
Es sind die großen gesellschaftlichen Fragen, die komplexen Probleme des sozialen Miteinanders, die Gabi Kreslehner in ihrem neuen Jugendroman literarisch gekonnt abhandelt. Dabei unterbricht sie den Erzählfluss immer wieder durch Verhöre der Polizeipsychologen, gibt damit eine Vorahnung, worauf die Handlung letztlich hinausläuft, aber auch sensible Einblicke in die seelische Verfasstheit und die Beweggründe der Jugendlichen. Zeigt dabei, wie schwierig manchmal Mut sein kann, wie tief Worte schmerzen können und was letztlich stets die treibende Kraft hinter allem ist: die Sehnsucht nach Liebe, Anerkennung und Respekt.

Man konnte nicht davonlaufen. Vor fast nichts …

Tipps:
gesellschaftliche Systeme und Prozesse
die Kraft und Macht von Wörtern

Auszeichnungen:
Im Sep. 21 wurde dem Titel das Buchsiegel KIMI für "Vielfalt in Kinder- und Jugendbüchern" verliehen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2020

Mobbing an der Schule aus unterschiedlichen Perspektiven

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Der Schreibstil ist an sich leicht und flüssig zu lesen. Durch die vielen Perspektivenwechsel sowie den Wechsel zwischen einer Art „Befragung“ und einer Art „Auszügen der Geschichte“ – allerdings gewöhnungsbedürftig. ...

Der Schreibstil ist an sich leicht und flüssig zu lesen. Durch die vielen Perspektivenwechsel sowie den Wechsel zwischen einer Art „Befragung“ und einer Art „Auszügen der Geschichte“ – allerdings gewöhnungsbedürftig. Und nicht immer sofort erkennbar – um welchen Protagonisten es sich hier handelt.

Zu den Charakteren konnte ich als Leser nicht wirklich eine Beziehung aufbauen – denn es handelt sich nicht um eine klassische Geschichte, sondern eher um eine Aneinanderreihung verschiedenster Ausschnitte der Geschichte – sowohl im Befragungsstil – als auch als kurze Geschichte. So fühlte ich mich beim Lesen eher an eine Studie erinnert. Ich erhielt ich als Leser kurze Einblicke, in die Gedanken und Gefühlswelt der verschiedensten Protagonisten – und deren Handlungsweisen – ohne dass diese einer Wertung unterlagen – eher einem sachlichen Vortrag glichen – und ich als Leser zu einer „eigenen Wertung – Bewertung“ gezwungen wurde.
Mir durch die einzelnen Handlungen, sei es verbale als auch nonverbale – aber auch dem Einzelnen „Nichthandeln“ – die für sich genommen – als „nicht schlimm“ beurteilt werden könnten – aber durch ihre Summe ein immer Größeres Ausmaß annahmen.
Die mich als Leser immer wieder dazu aufforderten – nachzudenken, zu überlegen – was wäre wenn … . Gleichzeitig macht es mir als Leser bewusst, dass viele scheinbar nicht damit zusammenhängende Ereignisse – die Spriale weiter befeuern – und zur Eskalation führen können.

Gleichzeitig verdeutlicht es die „Schwierigkeit“ aus dieser Spirale auszubrechen, die Hilflosigkeit – ins besondere die der Erwachsenen (Lehrer, Eltern) – die selbst ohne professionelle erfahrene Hilfe von Außen – der Situation hilflos gegenüberstehen. Sie sogar noch verschlimmern können.

Was mir fehlte – die Hilfe, eine Art – so kann es beendet werden, dies und jenes ist zu tun.
Aber genau dies liefert die Geschichte nicht – weil es nicht möglich ist, ein allgemeingültiges Rezept auszustellen. Es immer vom Einzelfall abhängt.
Und genau diese Message gibt es am Ende der Geschichte. Kein wie – aber es wird deutlich wie wichtig es ist, den „Mund auf zu machen“ zu reden – um dann individuelle Hilfe zu erhalten.

Fazit:

Von mir eine klare Leseempfehlung. Ein kurzer Einblick in die Mechanismen des Mobbings, aus Sicht des Opfers, der Täter, der Mittläufer – aber auch aus Sichtweise der eigentlich zuständigen „Erwachsenen“


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