Ein Karamellkeks hilft auch nicht immer
Eine spannende Reise mit interessanten Begegnungen hatte ich erwartet. Doña Maru will in einer weit entfernten Stadt ihren Enkel finden. Sie war im Waisenheim, traf einen beherzten Boxer, eine junge Mutter, ...
Eine spannende Reise mit interessanten Begegnungen hatte ich erwartet. Doña Maru will in einer weit entfernten Stadt ihren Enkel finden. Sie war im Waisenheim, traf einen beherzten Boxer, eine junge Mutter, einen veralberten Schriftsteller, eine Künstlerin aus den USA, einen Trinker und andere. So radelt die 90-jährige also durchs Land, auch durch die Wüste. Ihre Intention ist, dass eine Zug- oder Autofahrt den spirituellen Wert ihrer Reise verflüchtigt hätte.
Längere philosophische Sentenzen durchziehen das gesamte Buch, viele Lebensweisheiten der alten Frau finden sich. Gabri Rodénas lässt ihre Protagonistin belehren, dass schlechte Eigenschaften schlechte Ereignisse hervorbringen, lässt sie Bequemlichkeit verurteilen, zu besserem Verhalten auffordern, alle mit einem Karamellkeks trösten.
Ob sie wohl nach diesem Versuch, die Menschen zu besseren Wesen zu erziehen, ihren Enkel findet? Wird hier aber nicht verraten.
Aus dem Spanischen übersetzt von Anja Rüdiger, Thiele Verlag.