Unterhaltsamer und spannender Regionalkrimi
Inhalt:
Ein Drogenring im beschaulichen Emmental? Spuren, welche ins Entlebuch und weiter nach Italien führen? Eine junge Frau, welche den Drogen zum Opfer fällt und deren beste Freundin, welche den verantwortlichen ...
Inhalt:
Ein Drogenring im beschaulichen Emmental? Spuren, welche ins Entlebuch und weiter nach Italien führen? Eine junge Frau, welche den Drogen zum Opfer fällt und deren beste Freundin, welche den verantwortlichen Dealer überführt haben will, lassen Privatdetektiv Alexander Bergmann tief ins Drogenmillieu in Bern eintauchen. Dabei kommt er nicht nur mit berührenden Einzelschicksalen, sondern auch mit knallharten Verbrechern in Kontakt und bringt sich selbst nicht nur einmal in grosse Gefahr...
Meine Meinung:
Im November sind wir ins schöne Emmental gezogen und deshalb hat mir meine Schwester dieses Buch zum Geburtstag geschenkt. Die Handlung spielt nämlich in Regionen, die ich bestens kenne. Das sind der Bahnhof Langnau - im Buch ein bekannter Drogenumschlagplatz - an dem ich schon oft umsteigen musste, aber auch die Stadt Bern, die zwar nicht im Emmental liegt, aber natürlich trotzdem nicht in der Geschichte fehlen darf. Nur auf dem Hohgant war ich noch nie, aber das könnte sich ja vielleicht bald ändern.
Regionalkrimis sind immer so eine Sache und leider geschieht es oft, dass sie ein wenig zu gewollt witzig oder stereotyp daherkommen. Dies ist bei "Hohgant" aber überhaupt nicht der Fall.
Abgesehen davon, dass das Vorkommen vertrauter Schauplätze für ein grosses Lesevergnügen meinerseits gesorgt hat, schafft es der Autor, eine spannende Handlung und einen sympathischen Protagonisten zu kreieren. Auch wird beim Lesen klar, welch blutige Droge Kokain ist und wie schnell Menschen in eine Abhängigkeit abrutschen können.
Einzig die - mir eigentlich so bekannten - Orte waren meiner Meinung nach ein wenig gar oberflächlich beschrieben.
Sprache:
Regionalkrimis laden immer dazu ein, Dialektwörter einzubinden und wenn dies ein wenig gar affektiert gemacht ist, ärgert mich das immer sehr. Gabriel Anwander schafft es aber, seine Erzählsprache sehr flüssig und packend zu gestalten und dabei lediglich eine kleine Prise Dialekt einzubringen. Dies stört ganz und gar nicht sondern verströmt im Gegenteil viel Charme.
Meine Empfehlung:
Ich bin positiv überrascht von diesem Regionalkrimi aus "meiner" Region und werde mir weitere Bücher des Autors gönnen.