Cover-Bild Der Sonne nach
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783446262607
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Gabriele Clima

Der Sonne nach

Barbara Neeb (Übersetzer), Katharina Schmidt (Übersetzer)

Dario ist 16 und voller Wut. Einer, dem alles egal ist, vor allem, seitdem der Vater die Familie verlassen hat. Nachdem Dario in der Schule randaliert hat, wird er zu gemeinnütziger Arbeit verdonnert. Er soll sich um Andy kümmern, der im Rollstuhl sitzt und sich kaum mitteilen kann. Dario hat seine eigenen Vorstellungen von Fürsorge und nimmt Andy kurzerhand mit auf die Suche nach seinem Vater. Es wird eine abenteuerliche Reise, immer der Sonne nach ans Meer. Dario lernt Andys feine Signale zu lesen und diesen „Halbidioten im Rolli“ mit anderen Augen zu sehen. Vor allem aber erkennt er, dass nicht die anderen für seine Wut verantwortlich sind. Er hat durchaus die Wahl, welchen Weg er gehen will.

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Lesejury-Facts

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  • CaroW hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.09.2019

Es ist ein witziges und ehrliches Buch, voller Abenteuer und kurioser Szenen, das man nicht aus der Hand legen möchte bis man zu seinem verblüffenden Schluss gekommen ist

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Gabriele Clima, Der Sonne nach, Hanser 2019, ISBN 978-3-446-26260-7

Wer das Buch „Ziemlich beste Freunde“ vor Jahren gelesen oder den Film gesehen hat, wird auch an dem hier vorliegenden, 2017 mit dem ...

Gabriele Clima, Der Sonne nach, Hanser 2019, ISBN 978-3-446-26260-7

Wer das Buch „Ziemlich beste Freunde“ vor Jahren gelesen oder den Film gesehen hat, wird auch an dem hier vorliegenden, 2017 mit dem Andersen Preis für das beste Jugendbuch ausgezeichnete Roman von Gabriele Clima mögen.

Schon 2016 in Italien erschienen erzählt das Jugendbuch von dem 16-jährigen Dario. Nachdem der Vater die Familie verlassen hat, ist aus Dario ein auffälliger Junge geworden, der voller Wut in der Schule randaliert. Nachdem er zum wiederholten Mal ausgeflippt ist, soll sich Dario als Strafe auf eine unbestimmte Zeit um einen „Menschen mit besonderen Fähigkeiten“ kümmern. Er wird mit der ehrenamtlichen Pflegebegleitung eines geistig und körperlich behinderten Jungen namens Andy beauftragt. Er soll ihn in seinem Rollstuhl spazieren fahren und auf ihn aufpassen. Da Dario noch nicht mal auf sich selbst aufpassen kann, scheint er mit dieser Aufgabe doch überfordert.

Doch Dario hat von seiner Aufgabe seine eigenen Vorstellungen und beschließt Andy auf die Suche nach seinem Vater mitzunehmen, den er in einem Ort am Meer vermutet. Es wir deine abenteuerliche Reise, auf der Dario immer mehr lernt, die feinen Signale zu lesen, die der schwer behinderte Andy ihm sendet. Er lernt diesen „Halbidioten im Rolli“, wie er ihn zunächst genannt hat, mit anderen Augen zu sehen.

Was Gabriele Clima aber vor allem wunderbar beschreibt, ist die Veränderung die in Darios Innerem vor sich geht. Unterwegs mit Andy lernt er, dass es nicht die anderen sind, die für seine Wut und sein Schicksal verantwortlich sind und er spürt zunehmend, dass er trotz seiner verfahrenen Lebenssituation durchaus die eigene Wahl hat, welchen Weg er in seinem Leben gehen will.

Gabriele Clima ist es auf eine sehr poetische und glaubwürdige Weise gelungen, die jeweilige emotionale Innenwelt der beiden Protagonisten darzustellen und zu beschreiben.
Es ist ein witziges und ehrliches Buch, voller Abenteuer und kurioser Szenen, das man nicht aus der Hand legen möchte bis man zu seinem verblüffenden Schluss gekommen ist.

Eine absolut gelungene Coverversion von „Ziemlich beste Freunde.“

Veröffentlicht am 11.06.2019

Eine Geschichte, die das Herz berührt

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„Also Dario fand, dass Andy etwas Schönes war. Vielleicht, weil er so zerbrechlich war. Wie eine Glasfigur. Oder wie eine Blume. […] Wer hat denn gesagt, dass eine Blume dort bleiben muss, wo sie aus dem ...

„Also Dario fand, dass Andy etwas Schönes war. Vielleicht, weil er so zerbrechlich war. Wie eine Glasfigur. Oder wie eine Blume. […] Wer hat denn gesagt, dass eine Blume dort bleiben muss, wo sie aus dem Boden gewachsen ist? Genügt nicht ein wenig Wasser und Licht, um die Dinge wachsen zu lassen? Ein wenig Sonne? Und Sonne gibt es nun wirklich viel auf dieser Welt. Wer sagt also, dass eine Blume dazu bestimmt ist, dort zu bleiben, wo sie gerade ist?“

Das sind Darios Gedanken während er mit Andy unterwegs ist. Dario ist eine Niete, so nennt seine Lehrerin ihn immer und so fühlt er sich auch oft. Schließlich hat sein Vater in nicht umsonst verlassen. Als er mal wieder Ärger in der Schule hat, wird er dazu verdonnert Freiwilligenarbeit im Bereich der Behindertenpflege abzuleisten. Dort trifft er auf Andy. Andy sitzt im Rollstuhl und ist ein Idiot. Nicht mal sprechen kann er. Doch irgendwann wird Dario klar, dass auch Andy Gefühle hat und es überhaupt keinen Grund gibt, ihn wie einen Idioten zu behandeln. Also macht er sich kurzer Hand auf den Weg und versucht Andy das Leben zu zeigen. Die beiden geraten in ein Abenteuer, wo Dario lernt, sich um Andy zu kümmern und beginnt, sich endlich selbst zu lieben. Und auch an Andy geht das Abenteuer mit Dario nicht spurlos vorüber.

Dario und Andy sind zwei tolle Figuren. Ich habe die beiden recht schnell ins Herz geschlossen. Dario sollte uns allen ein Vorbild sein. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und hat sein Herz am rechten Fleck. Wo andere sagen, er müsse sich bei Andy anders verhalten, weil er besonders sei. Geht Dario einfach auf Andy zu und behandelt ihn wie alle anderen. Ich glaube, dass uns diese Zurückhaltung behinderten Menschen gegenüber oft einschränkt und wir einfach mal versuchen sollten, die Welt durch Darios Augen zu sehen. Natürlich macht Dario auch einige Fehler, doch das macht ihn als Figur nur noch echter.
Die Freundschaft, die zwischen den beiden entsteht, ist unbezahlbar und wir alle könnten auch so etwas haben, wenn wir nicht immer so oberflächlich wären.
Ich möchte euch allen diese Geschichte ans Herz legen. Denn sie hat das Potenzial, uns dazu anzuregen, über gewisse Dinge noch einmal nachzudenken und unsere Einstellung zu überdenken.
Das Buch ist kurz und gut lesbar geschrieben, also sind schon mal alle Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt!
Hier und da könnte man an der Geschichte kritisieren, dass sie vielleicht etwas unrealistisch ist und in manchen Punkten übertreibt, aber bei dem, um das es wirklich geht, bleibt sie echt und lebensnah.
Deswegen ist dieses Buch eine ganz klare Leseempfehlung!