Super Reihen-Auftakt!
Elias & Laia - Die Herrschaft der MaskenDie Geschichte:
Elias wurde in der Militärakademie von Schwarzkliff zu einer sogenannten Maske, einem Elite-Soldaten, ausgebildet. Nun steht er kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung und kann nur an ...
Die Geschichte:
Elias wurde in der Militärakademie von Schwarzkliff zu einer sogenannten Maske, einem Elite-Soldaten, ausgebildet. Nun steht er kurz vor dem Abschluss seiner Ausbildung und kann nur an eines denken: Flucht. Er will nichts mit dieser schrecklichen und sinnlosen Gewalt zu tun haben, doch wenn er desertiert, wäre er vogelfrei. Wenn die anderen Masken es auf ihn abgesehen hätten, wäre dies auch kein Leben. Die Entscheidung fällt ihm unsagbar schwer, doch dann geschieht etwas, was nicht nur seine Entscheidung, sondern die Geschicke der Welt beeinflussen wird…
Laia gehört zu den Kundigen, dem Volk, das von den herrschenden Martialen unterdrückt wird. Als ihre Familie ermordet und ihr Bruder gefangen genommen wird, schließt sie sich dem Widerstand an. Die Rebellen sollen ihr helfen, ihren Bruder vor der Hinrichtung zu bewahren und sie bietet sich im Gegenzug dafür an, sich als Sklavin in Schwarzkliff einzuschleusen. Sie muss ihr Leben auf Spiel setzen, um das ihres Bruders zu retten. Was sie erst viel zu spät begreift: Sie ist nur ein Spielstein eines Spiels dessen Regeln sie nicht kennt, aber wenn sie jetzt nicht anfängt mitzuspielen, wird sie zweifelsfrei verlieren.
Meine Meinung:
„Elias und Laia“ – Was für eine Geschichte verbirgt sich hinter diesem Titel? Ich habe mit einer spannenden Romantasy-Geschichte gerechnet. Alle, denen es ähnlich geht, muss ich warnen: Die Geschichte von Elias und Laia ist weitaus brutaler als das hübsche Cover vermuten lässt und die Liebesgeschichte der beiden steht nicht so sehr im Fokus, wie der Titel impliziert. Das nur vorab, da ich selbst auf diese Marketing-Falle des deutschen Verlags hereingefallen bin.
Das ist natürlich kein Kritikpunkt, den ich der Geschichte anlasten kann, trotzdem haben die Unterschiede zwischen meinen Erwartungen und der Realität dazu geführt, dass ich das Buch vielleicht etwas schlechter wahrnehme als ich es bewerten würde, wenn es anders vermarktet worden wäre. Denn: Wenn ich gewusst hätte, dass es sich um so brutale Fantasy handelt, wäre ich ganz anders an das Buch rangegangen. Jetzt kam es mir einfach übermäßig brutal und heftig vor.
Abgesehen von der Brutalität, die mich etwas irritiert hat, bin ich insgesamt begeistert von der Geschichte. Sie hat alles, was ein guter Fantasy-Roman braucht: Spannung, starke Charaktere und eine besondere Welt.
Die Welt, in der Elias und Laia leben, ist von Kriegen und einer starken Rassentrennung geprägt. Die Konflikte brodeln und jede Seite glaubt, sie sei im Recht. Elias und Laia stehen beide irgendwie dazwischen, sodass für die Leser:innen Gut und Böse zu verschwimmen scheinen. Dafür, dass es nun schon eine Weile her ist, dass ich das Buch gelesen habe, denke ich immer noch oft an die von Sabaa Tahir geschaffene Welt zurück. Sie hat Bilder in meinen Kopf gesetzt, die regelrecht lebendig wirken.
Das ist der Autorin vor allem durch ihren Schreibstil gelungen. Er lässt sich sehr flüssig lesen und ist sehr lebensecht (was die Szenen, in denen Gewalt vorkam, auch so heftig gemacht hat).
Auch die Charaktere leben durch den Schreibstil auf. Das Buch ist aus mehreren Perspektiven geschrieben und ich musste mich nie fragen: Wer erzählt nun? Jede Figur wird einzigartig dargestellt und macht auch eine erkennbare Entwicklung im Laufe der Handlung durch. Das hat mir gut gefallen. Die Charaktere kann ich nur als stark und eindrucksvoll beschreiben. Und das nicht, weil sie keine Schwächen haben oder zeigen, sondern weil sie einfach so präsent sind.
Der Lauf, den die Handlung nimmt, ist nicht überraschend, aber doch spannend. Die vielen actionreichen Szenen halten einen in Atem und es bleiben noch viele Storyelemente offen, sodass ich schon jetzt das Potenzial für ein super großes Finale sehe.
Insgesamt konnte ich mich richtig gut in der Welt von Elias und Laia verlieren. Alles wurde lebendig. Trotzdem wäre ich nicht gerne Teil dieser Welt, denn dafür habe ich wohl nicht genug Kampftalent und bin zu zart besaitet. Mein einziger Kritikpunkt ist demnach die offene Brutalität. Wer damit umgehen kann, der sollte das Buch unbedingt lesen.