Cover:
Liebe auf den ersten Blick <3 Genau so stelle ich mir Ryder und Amber vor. Sinnlichkeit und Zuneigung strahlen sowohl Haltung als auch Mimik der Beiden aus. Das Tattoo auf dem Oberarm des Mannes, symbolisiert mehr von der Geschichte als ich angenommen habe. Schwarz-weis gehalten setzt das fliederfarbene Sechseck ein tolles Highlight.
Meinung:
Diese Geschichte ist ein riesiges Paradoxon, dass mich neben den Charakteren von einem Gewissenszwiespalt in den nächsten katapultiert hat und ich habe es geliebt.
Ein junger Mann kann sich wie ein Gentleman benehmen und wie einer aussehen, dass macht ihn noch lange nicht zum guten Jungen. Ebenso ist ein tättoowierter und gepiercter Mann mit großer Klappe nicht gleich ein Bad Boy. Sowohl in Ryder als auch in Brock vereinen sich die Guten und die Schlechten Seiten, doch erst zum Ende kristallisiert sich heraus, wer dem Wahnsinn der Liebe verfallen ist und seine Hemmungen fallen lässt.
Ich hatte recht. Das ist ein Omen. Er ist der Teufel, und ich befinde mich in einer himmlischen Hölle.
Hätte uns die Autorin nicht die Möglichkeit gegeben in die Köpfe der drei Protagonisten einzutauchen, so wäre es mir unmöglich gewesen Brock und Ry richtig einzuschätzen. Die Zweifel die durch einen Charakter wie Hailey gestreut werden, scheinen weit mehr, als aus der Luft gegriffen, doch das Verhalten der Männer Amber gegenüber lässt die kalte Fassade die angeblich hinter ihnen steckt auch nicht zu. Zwischen Liebe, die einem dem Atem raubt und Wahnsinn verläuft nur ein hauchdünner Pfad und diesen zu überschreiten, kommen sie immer näher.
Amber wirkt auf die beiden Männer wie eine Art Sirene, die sie sowohl unbewusst als auch bewusst ins verderben reist. Ungeachtet ihrer eigenen Gefühle opfern sie so viel für die junge Frau, dessen dramatische Vergangenheit sie immer wieder vor Augen haben. Brock hat ihr einen Freifahrtschein gegeben auf den sich Amber beruft, dennoch liegt die Schuld bei beiden gleichermaßen. Sie sind in der Lage, zwischen Richtig und Falsch zu unterscheiden und die Konsequenzen ihres Handelns abschätzen zu können.
Amber, Ryder und Brock haben jeder ihr eigenes Päckchen im Leben zu tragen. Amber, die nie erfahren hat, wie sich Liebe anfühlt und was es bedeutet zu vertrauen und Brock der eine Schuld mit sich trägt, die noch durch den Entzug der Liebe seiner Eltern verstärkt wird. Die Vergangenheit reicht bei dem Trio bis in die Zukunft und hat sie dazu verleitet Wege einzuschlagen, die von jeglicher Vernunft ausgeschlossen sind.
[...] Deine Taten können ihr Leben ruinieren, ihren Glauben an die Realität zerstören. Deine Fehltritte könnten genauso gut eine Hand um ihren Hals sein, die ihnen die Luft aus den Lungen presst. Man kann den Glauben einer Person an das, was Lieben sein sollte, töten.<<
Ein kurzer Augenblick kann nicht nur unser Leben schlagartig ändern, sondern auch das vollkommen Unbeteiligter. Um Amber zu schützen verschweigen sie Dinge, die unerlässlich sind um selbst ein Auge offen zu halten. Ihr Hitzkopf lässt es nicht zu, dass man sie bevormundet und von aufgestellten Regeln, ja sogar Befehlen lässt sie sich erst recht nicht aufhalten. Viel mehr stellen sie eine Art Herausforderung für sie da.
Die drei sind von einem Sturm aus Schmerz, Qual, Verwirrung, Anziehung und Begierde umgeben. Die körperliche Nähe, war sowohl für Amber, als auch für Brock und Ry immer ein Mittel, ihrem Frust Luft zu verleihen. Der schwierige Teil, besonders bei jemandem, der einem am Herzen liegt kommt erst danach. Die Phase, in der man lernt, jemandem seine Gefühle, Geheimnisse, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft anzuvertrauen. Die Phase, in der man am liebsten weglaufen würde, weil man beginnt, für den anderen etwas zu empfinden, und nicht weiß, wohin das Herz einen führen wird. Man hat eine Heidenangst davor, was der andere einem antun wird, wie sehr er einen verletzen könnte, sodass vielleicht nie wieder lieben kann. Dennoch ist da ein Funke in einem, der einem zum bleiben überredet.
Der Verstand kann ändern, was das Herz gedacht hat zu wollen.
Wir alle müssen Entscheidungen treffen. Manchmal führen sie uns auf den richtigen Weg und alles ist gut. Und manchmal landen wir in einem düsteren Loch voller Schmerz und Bedauern. Entscheidungen sind eine von vielen Arten, wie die Realität uns mit ihrem Wahnsinn konfrontiert.
Nimmt die Verbindung der Drei ein gutes Ende? Für wen wird sich Amber letztendlich entscheiden? Für ihren Fels, ihren Antrieb, ihre erste wahre Besessenheit oder für ihre Leidenschaft und ihr Verlangen? Die Entscheidung ist getroffen, doch das was sich ihr in den Weg stellt lässt ihr keine Möglichkeit diese zu verkünden.
Charaktere:
Ambers ganzes Leben hat sich immer nur darum gedreht, sich selbst zu beschützen. Diese Mauern werden durch die Gefühle zweier Männer eingerissen, die ihren Fluchtinstinkt wecken und ihr dennoch die Stärke geben, sich etwas Neuem zu öffnen, beherrschen sie es, sie in ihrem eigenen Spiel zu schlagen eine Konversation zu manipulieren.
Brocks Bedürfnis nach Kontrolle ist ein großer Teil von ihm. Niemals hätte er gedacht, dass es eine Frau mit Leichtigkeit schafft, sein Herz in Beschlag zu nehmen. Er liebt sie mit jeder Faser seines Körpers. Doch wahre Liebe zu erfahren und mir ihr umzugehen ist auch etwas, dass er erst erlernen muss. Mit seiner Begierde eröffnet er Amber einen Weg, der ihm letztendlich für den Rand einer Kippe bringt und seine Gefühle nicht mehr zu bewältigen weiß.
Ryders Augen strahlen Belustigung, Ärger und eine gesunde Portion Rebellion in gleichen Maßen aus. Vom ersten Augenblick an, indem ihm Amber in die Arme gestolpert ist hat er einen Narren an ihre gefressen. Der Ehrenkodex bester Freunde achtend, hält er sich von ihr fern, doch als ihm ein Rettungsanker geboten wird ergreift er ihn und eröffnet den bisher stummen Kampf.
Schreibstil:
Gail McHugh verkörpert in dieser Geschichte Wahnsinn und Gegensatz in einer Weise die es mir unmöglich macht mich zwischen Begeisterung und Entsetzen zu entscheiden.
Amber, Ryder und Brock bilden einen Kontrast zueinander, der sie gleichzeitig verbindet. Ihre Wesenszüge sind grundsätzlich verschieden, doch im Kern harmonieren sie. Hinzukommend mit der Mischung aus Manipulation, Liebe und Gefahr ergibt dieses Buch eine explosive Mischung.
Die Autorin hat mich unweigerlich dazu gebracht mich in die Charaktere hineinzuversetzen und zu entscheiden, wie ich mich an ihrer Stelle entscheiden würde. Auch wenn ich viele Handlungen der Protagonisten verwerflich finde, erkennt man dank der jeweiligen Sichtweise, worauf diese basieren. Doch im wahren Leben können wir den Menschen nur vor den Kopf schauen und müssen uns auf unsere Instinkte verlassen. Ein schwieriges Unterfangen, denn jeder weiß, Liebe macht blind.