Oberflächlich und langweilig
Meine Meinung
Now and Forever überzeugt auf den ersten Blick mit einem wunderschönen Cover und einem vielversprechenden Klappentext. So habe auch ich Gefallen an der anscheinend ungewöhnlichen Geschichte ...
Meine Meinung
Now and Forever überzeugt auf den ersten Blick mit einem wunderschönen Cover und einem vielversprechenden Klappentext. So habe auch ich Gefallen an der anscheinend ungewöhnlichen Geschichte von Jillian und Liam gefunden. Allerdings war mir dann schon nach den ersten 30 Seiten klar: Das wird nix!
Geneva Lee hat einen angenehmen und lockeren Schreibstil, allerdings konnte mich der erste Teil der neuen Girls-in-Love-Reihe so gar nicht überzeugen. Die Autorin möchte mit diesem Buch zwanghaft unkonventionell sein. Sie erschafft einen schottischen Traummann ohne Ecken und Kanten. Ich habe nichts gegen gut gebaute und kochende Männer, allerdings finde ich es grundsätzlich problematisch, wenn sie so verherrlicht und perfektioniert werden. Jeder Mensch hat Fehler - Liam allerdings hat keine und das halte ich für sehr unrealistisch und auch verdammt langweilig. Liam tut genau das, was man von ihm erwartet und so fehlt es ihrer Beziehung deutlich an echten Herausforderungen. Die "Probleme" zwischen den beiden sind allesamt selbstgemacht von der lieben Jillian, die als echtes Flittchen porträtiert wird. Denn warum genau die 21-jährige keine ernsten Bindungen eingehen will, erfahren wir tatsächlich erst nach 220 Seiten. Bis dahin wird Jillians Krankheit nur angedeutet, genauso wie ihre Vergangenheit. Bis zum Ende hin schafft es die Autorin nicht, diesen Fehler auszugleichen. Das gesamte Buch wirkt, als hätte sich Geneva Lee nur einmal kurz einen Wikipedia-Artikel durchgelesen und die Informationen darauf übernommen, ohne auch nur einmal mit Betroffenen zu sprechen. Jillians Erzählungen über ihre Gefühle und Gedanken sind schlecht herausgearbeitet und undetailliert, man kann nur schwer verstehen, was genau sie bei einem Anfall fühlt. Genauso fand ich das Bild, welches die Autorin von ihrer Mutter gezeichnet hat, sehr problematisch. Sie wird als "Bitch" dargestellt, der Vater scheint nur eine Nebenfigur zu sein. Beide Elternteile hätten ebenfalls besser und ausführlicher dargestellt werden müssen, damit man ihr Handeln auch verstehen kann.
Now and Forever weißt viele Lücken und Fehler auf, ist voll von unsympathischen Charakteren und unrealistischen Beziehungbildern. Ach ja, und die "Erotik" ist praktisch gar nicht vorhanden. Selten habe ich so hölzerne und langweilige erotische Szenen gelesen.
Mein Fazit
Ein langweiliger Roman, auf den man definitiv verzichten kann. Band zwei klingt allerdings deutlich vielversprechender und handelt von den einzigen beiden Personen aus Band eins, die ich wirklich leiden konnte. Vielleicht gebe ich der Autorin also noch eine Chance.
2/5 Sternen