Cover-Bild 3 – Ein Leben außerhalb
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Kultur- und Medienwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 14.11.2023
  • ISBN: 9783103975758
Geoffroy de Lagasnerie

3 – Ein Leben außerhalb

Lob der Freundschaft
Andrea Hemminger (Übersetzer)

Ein Lob der Freundschaft als Lebensform: Geoffroy de Lagasnerie, Didier Eribon und Édouard Louis

Freundschaft lässt sich weder beschließen noch vertraglich regeln. Sie entzieht sich der gesellschaftlichen Ordnung, die Paarbeziehung und Familie ins Zentrum stellt. Darin besteht ihre subversive Kraft als Ort der Zugehörigkeit, der Identität und Kreativität. 
Mit Didier Eribon und Édouard Louis entwickelte Geoffroy de Lagasnerie eine Freundschaft, der er in seinem Buch »3 - Ein Leben außerhalb« ein bewegendes Porträt widmet. Sie ist der Ausgangspunkt für seine Gedanken über die Rolle von Freundschaft in Politik und Gesellschaft, über die Möglichkeiten, freiere Lebensformen zu entfalten und uns immer wieder neu zu entwerfen.
Von Aristoteles über Montaigne und Michel Foucault hat sich eine Philosophie der Freundschaft entwickelt, die Geoffroy de Lagasnerie auf persönliche und originelle Weise fortschreibt. Sein Buch ist eine Ermutigung und eine Quelle der Inspiration.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Augenöffnend

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“Hier möchte ich die Frage nach den Lebensformen stellen - nach dem, was wir sind und was wir sein könnten, nach dem Auseinanderklaffen zwischen dem, was wir werden, und den vielen Versionen von uns selbst, ...

“Hier möchte ich die Frage nach den Lebensformen stellen - nach dem, was wir sind und was wir sein könnten, nach dem Auseinanderklaffen zwischen dem, was wir werden, und den vielen Versionen von uns selbst, die wir hätten ausbilden können.”

In “3 - Ein Leben außerhalb” entwirft Geoffrey de Lagasnerie ein Leben, in dessen Mittelpunkt die Freundschaft steht. Gemeinsam mit den französischen Intellektuellen Didier Eribon und Édouard Louis bildet er ein Trio, das in der Öffentlichkeit oft gemeinsam auftritt, das sich gegenseitig unterstützt und das, wie das Buch darlegt, auch privat füreinander da ist.

Diese intensive Freundschaft, das Leben-zu-dritt, versteht Lagasnerie als einen Gegenentwurf zur Familie. Das gemeinsame Arbeiten, Lesen, Schreiben, Reisen und Feiern der drei Freunde empfindet er als “ein langes Gespräch, das nie ende[t]”. Es erlaubt ihnen, sich selbst zu entfalten. Doch natürlich ist es auch mit einer ständigen Erneuerung der Beziehungen verbunden, mit dem Willen, die Freundschaft zu beleben und sie aufrecht zu erhalten.

Das Buch war in vielerlei Hinsicht augenöffnend, zum Beispiel in seiner Darstellung davon, wie tief verankert der Familialismus in unseren Gesellschaften ist und wie dadurch nicht-familiäre Beziehungen als zweitrangig wahrgenommen werden, insbesondere auf staatlicher und institutioneller Ebene.

“3” ist alleine schon deshalb lesenswert, weil es zeigt, dass ein Ausbrechen möglich ist: Ein Ausbrechen aus starren Rahmen und Rollen, die nicht unsere eigenen sind und aus der Norm, die uns vorschreibt, dass wir mit einem bestimmten Alter eine Familie gründen müssen und dadurch bewusst und unbewusst “einen äußerst starken psychischen Einfluss aus[übt]”. Dass das Buch in dieser Hinsicht neue Richtungen einschlägt, halte ich ihm sehr zugute.

Eine Lektüre also für all diejenigen, die keine Angst davor haben, out of the box zu denken, mit oder ohne Familie.

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