Ein sozialkritisches Drama? Wie ein Mann zum Mörder wird...
Mir hat die Lektüre nicht so gut gefallen, ganz besonders wegen dem unsympathischen Protagonisten, der nicht nur Halluzinationen hat, sondern ebenfalls verqueere Versuche über sich ergehen lässt.
Woyzeck ...
Mir hat die Lektüre nicht so gut gefallen, ganz besonders wegen dem unsympathischen Protagonisten, der nicht nur Halluzinationen hat, sondern ebenfalls verqueere Versuche über sich ergehen lässt.
Woyzeck muss man differenziert betrachten. Einerseits ist er aufopferungsvoll, gibt beispielsweise seinen kompletten Lohn der Frau, die er geschwängert hat und macht sogar eine Erbsendiät, andererseits hat er verqueere Gedanken, die total seltsam sind, ihn aber dennoch menschlich machen, wenn er vielleicht in einer anderen Gesellschaftsschicht aufgewachsen wäre, hätte vielleicht noch etwas aus ihm werden können.
Aufgrund der Fragmente gab es viele unzusammenhängende Stellen, die es nicht gerade einfacher für den Leser gemacht haben, insbesondere auch durch die dialektisch geprägte Schreibweise.
Ein Pluspunkt ist dennoch, wenn man sich ein wenig eingelesen hat, kann man das Drama dennoch gut analysieren und es verstecken sich viele gesellschaftskritische Themen in dem Stück, beispielsweise wird die Kirche kritisch betrachtet, genauso wie die Schichten der Ärmeren und der etwas Wohlhabenderen und ihre Verhaltensweise sich gegenüber. Auch ein uneheliches Kind kommt vor.
Insgesamt mochte ich die Charaktere, den Schreibstil und die Handlung nicht, dennoch spricht es wichtige Themen an und befasst sich damit, wie jemand wie Woyzeck - durch welche Umstände, dieser zum Mörder werden konnte.