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Veröffentlicht am 17.07.2024

Brutal, düster, gut geschrieben

To Gaze Upon Wicked Gods – Falsche Götter
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Zunächst: Omg, das Cover?!?! Es ist soo pretty... 😍❤️
Und warum hatte ich bitte im Kopf, dass es Romantasy ist?! Es ist, als würde man sagen, dass "Im Zeichen der Mohnblume" von R. F. Kuang Romantasy ist ...

Zunächst: Omg, das Cover?!?! Es ist soo pretty... 😍❤️
Und warum hatte ich bitte im Kopf, dass es Romantasy ist?! Es ist, als würde man sagen, dass "Im Zeichen der Mohnblume" von R. F. Kuang Romantasy ist 😂😅
Euch erwartet hier definitiv keine Romance, sondern sehr viel Düsternis, Brutalität und ein Volk, das unterdrückt wird, willkürlich von den Römern umgebracht wird und generell herrscht eine sehr drückende Stimmung.
Die Autorin warnt in ihrer Anmerkung ausdrücklich, dass Ruying nicht die klassische Protagonistin mit dem moralischen Kompass ist, sondern eine Person, die grausame, unverzeihliche Dinge tun muss, um ihre Familie zu beschützen. Und ja, das tut sie... 😬🥺😭💔
Ich fand die Geschichte manchmal echt nicht leicht zu lesen - Unterdrückung und quasi ein Völkermord sollten sich auch nicht leicht lesen lassen -, aber Molly X. Chang hat ihren Job sehr gut gemacht. Ihr Stil war manchmal etwas holprig, wahrscheinlich hätte ich es doch in Englisch lesen sollen, aber ich habe ihr trotzdem förmlich an den Lippen gehangen. Ich habe die Geschichte inhaliert und mit Ruying mitgefiebert. Ich hatte zuerst mit einer Liebesgeschichte gerechnet, ich habe nur Enemies auf dem Klappentext gelesen und dachte mir jaja, natürlich, aber doch hier bekommt ihr richtige Enemies, nicht nur welche dem Namen nach. Ich habe mich zwischenzeitlich gefragt, ob ich überhaupt eine Liebesgeschichte haben wollen würde. Gibt es nicht manchmal Gegebenheiten, Feindschaften, Gräuel, die nicht einmal Liebe überwinden kann oder sollte? Ich fände es, ehrlich gesagt, eher unpassend nach allem, was passiert ist, was noch passieren wird.
Das Ende lässt definitiv Spielraum für einen 2. Band, aber nicht notwendigerweise.
Für mich war "To Gaze upon Wicked Gods" eine sehr düstere, brutale Geschichte, die mich von der Atmosphäre immer mal wieder an "Im Zeichen der Mohnblume" von R. F. Kuang erinnert hat. Ich kann es definitiv empfehlen, aber ihr solltet nicht mit einer Liebesgeschichte rechnen und euch auf viel Brutalität einstellen. 4/5☆

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Poetisch, aber irgendwie auch belanglos?

Windstärke 17
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"22 Bahnen" und "Windstärke 17" - zwei Schwestern, Schwimmbad und Meer, über zehn Jahre zwischen beiden Büchern, eine alkoholkranke Mutter, Suizid und ganz viel Trauer, Verantwortungsgefühl und Fragen, ...

"22 Bahnen" und "Windstärke 17" - zwei Schwestern, Schwimmbad und Meer, über zehn Jahre zwischen beiden Büchern, eine alkoholkranke Mutter, Suizid und ganz viel Trauer, Verantwortungsgefühl und Fragen, wer bin ich, wer möchte ich sein und lautes Schreien, wenn alles zur Überforderung wird.
Tilda und Ida sind unterschiedliche Protagonistinnen. Die eine eher ruhiger, gesammelt, eine große Schwester, die früh Verantwortung übernehmen musste (ich bin selbst eine große Schwester, deswegen konnte ich mich mit Tilda etwas mehr identifizieren) und die andere, die ihre Mutter gefunden hat, nicht weiß, wer sie ist, schwimmt und schwimmt, aber nie den Horizont sieht, mit einer allesverschlingenden Wut im Bauch, die sich gegen alles uns nichts, aber vor allem gegen sie selbst richtet.
Ich könnte schreiben, dass die beiden Geschichten zart sind, poetisch, leise, besonders, aber gerade bin ich mir einfach unsicher, wie ich sie fand. Ehrlich gesagt, ist nicht viel passiert, alles wird nur angerissen, Ausschnitte gezeigt. Wir beginnen mittendrin und enden irgendwo mittendrin. Ein Ausschnitt ohne wirklichen impact, ohne eine Spannungskurve, eine Szene nach der anderen. Genauso bedeutungslos sind die "Liebesgeschichten", die in meinen Augen nicht wirklich den Begriff Liebesgeschichten verdienen. Viktor und Leif tauchen auf, kommen und gehen, aber wirklich eine Verbindung konnte ich nicht zu ihnen aufbauen, dafür waren sie zu flüchtig, zu blass.
Was mir gut gefällt, ist die Sprache. Poetisch und besonders, aber wahrscheinlich wären sie mir zu lang gewesen, zu ausschweifend, repetitiv, monoton von den Gedankengängen gewesen, wenn ich die Hörbücher nicht auf 2x Geschwindigkeit gehört hätte.

Am Ende kommt es sicherlich darauf an mit welcher Erwartungshaltung die beiden Geschichten lest. Möchtet ihr kurzweilig unterhalten werden mit vielen philosophischen Gedanken und kurz in Tildas und Idas Köpfen eintauchen, dann lest es. Für die Liebesgeschichte würde ich es eher nicht empfehlen.
Prinzipiell hat mir Tildas Geschichte in "22 Bahnen" etwas besser gefallen.

22 Bahnen - 3,5☆
Windstärke 17 - 3☆

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Wichtige Message, aber sehr viele Aspekte bleiben vage angerissen...

Und alle so still
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"Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl habe ich vor zwei Jahren gelesen und ich fand es ziemlich gut und eindrücklich, deswegen war ich umso neugieriger auf ihr neuestes Buch, das Lolas (Prota aus ...

"Die Wut, die bleibt" von Mareike Fallwickl habe ich vor zwei Jahren gelesen und ich fand es ziemlich gut und eindrücklich, deswegen war ich umso neugieriger auf ihr neuestes Buch, das Lolas (Prota aus DW,db) Gedankenexperiment weiterverfolgt, was passieren würde, wenn alle Frauen ihre Arbeit nicht mehr machen würden, sich hinlegen, nicht mehr aufstehen und sich auch nicht mit ihrem schlechten Gewissen (wer kümmert sich um Pflegebedürftige, Kinder, etc.?) erpressen lassen.
...
Ich bin immer noch ziemlich hin- und hergerissen. Einerseits finde die Thematik mit der "stillen" Resignation echt interessant und die Message der Geschichte wichtig, andererseits habe ich mich teilweise durch die Geschichte gequält, ziemlich viele Aspekte werden vage angerissen, aber nicht wirklich vertieft und ich hatte das Gefühl, dass noch so viel mehr drin gewesen wäre.
Die ersten Kapitel? Mochte ich nicht, besonders Elins Kapitel war..., Nuri war okay und Ruth...na ja an ihr kann man am deutlichsten sehen, wie man Frauen am besten mit ihrem Mitleid erpressen kann, besonders in Pflegeberufen. Hinzukommt der zähe Schreibstil, viel blabla, der nicht wirklich zur Geschichte beigetragen hat.
Erst nach knapp 70 Seiten wurde es für mich langsam interessanter, die Resignation begann. Ich hatte diese ganze stille Bewegung vor Augen ohne Proteste, Schreie, Plakate, Forderungen. Einfach stilles Niederlegen und vor Erschöpfung, Resignation nicht mehr aufstehen, denn wir alle wissen was falsch läuft! Diese Message finde ich unglaublich wichtig, richtig, schreit sie lauter, damit sie alle auch in der letzten Reihe hören können.
Aber: für mich war die Bewegung zu blass, zu vage, aus Zufall geboren, spontan. Ich hätte mir gewünscht, dass Fallwickl noch tiefer in die Materie vordringt, mehr darauf eingeht, wie Männer reagieren (hier sehr eindimensional, wenn wir Nuri außen vor lassen) und der Staat (es kommen 1-2 Passagen indirekt vor, besonders bezogen auf den Staat, aber das ist mir zu wenig). Ich hätte gerne erfahren, wie es in der Presse besprochen wird, unter den Menschen, die Auswirkungen, Folgen...
Letztendlich werden uns viele Fäden in die Hand gedrückt und die Autorin dreht sich um und lässt uns alleine.
"Und alle so still" macht einen Anfang, leitet in das Thema ein, aber es findet keine Lösung, keine Zukunftsvision, kein "wie wird es weitergehen". Verständlich, weil wir uns selbst in der Realität noch mittendrin befinden, trotzdem bin ich enttäuscht, dass so wenig passiert und tiefergehend behandelt wird.
Ich habe einige Rezensionen gelesen, die sich über Nuri als männlichen Charakter beschweren, schreiben, dass er der einzige Mann wäre, der sich den Frauen und ihrer Bewegung anschließt und die anderen aus Vergewaltigern, Schlägern, Playern, machtgierigen Monstern bestehen. Ja, die Männer sind teilweise sehr eindimensional geschrieben, aber diese Darstellung braucht die Geschichte auch, damit die Message noch klarer ist und nein Nuri ist nicht der einzige Mann, der positiv konnotiert ist. Am Ende kommen noch mehr dazu. Just saying...
Insgesamt vielleicht eine wichtige Message, aber es war einfach nicht meine Geschichte. Ich hatte mir mehr erhofft. Von mir 3/5☆.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Locker, leicht, unterhaltsam - ich habe Daphne und Miles geliebt

Funny Story
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Funny Story ist unterhaltsam, locker und leicht.
Emily Henry konnte mich nicht nur wieder mit ihrem Humor überzeugen, sondern auch mit ihrem schönen Schreibstil. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen ...

Funny Story ist unterhaltsam, locker und leicht.
Emily Henry konnte mich nicht nur wieder mit ihrem Humor überzeugen, sondern auch mit ihrem schönen Schreibstil. Ich bin förmlich durch die Seiten geflogen und konnte gar nicht aufhören zu lesen.
Ich habe Daphne und Miles absolut geliebt. Sie waren am Anfang so angebrochen, etwas bitter, traurig, melancholisch, verloren - Gefühlschaos.
Ich fand es richtig schön, dass sie sich nicht haben unterkriegen lassen, langsam - alleine und gemeinsam - wieder zurück zu sich selbst, vielleicht noch zu einem besseren Selbst gefunden haben.
Angenehm fand ich tatsächlich, dass der Spice eine sehr geringe Rolle gespielt hat, es gibt vielleicht 1,5 spicy-Szenen. Stattdessen gibt es viele große und kleine Abenteuer, neue Freundschaften, etwas Drama, Familie und die herzzerreißenden Momente, wenn Daphne und Miles wieder ein oder zwei Schritte zurückstolpern,weil sie u.a. mit ihrer (positiv und negativ sie beeinflussenden) Kindheit konfrontiert werden.
Ich liebe, liebe, liebe es, wenn sich Geschichten nicht nur auf die neue Beziehung konzentrieren und sich die spicy-Szenen förmlich überschlagen, aber... hier wirkte es teilweise auf mich als habe sich die Autorin darin etwas zu sehr verloren. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe Daphne und Miles, ich liebe ihre Geschichte, aber sie waren über 300 von knapp 450 Seiten einfach nur Fremde bzw. später Freunde. Mir fehlte diese Verbindung zwischen ihnen, die sie auf das nächste Level gebracht hätte...
In die gleiche Kerben hat dann natürlich auch Emily Henrys geliebter Misskommunikation Trope geschlagen, der absolut zu vermeiden gewesen wäre, wenn sie miteinander geredet und nicht mutwillig, irgendwelche Geheimnisse voreinander gehabt hätten. Die nicht einmal Sinn gemacht haben?! Auf mich wirkte es erstens konstruiert und zweitens als hätten Daphne und Miles aus Absicht diese Situation erzeugt, um sich selbst zu manipulieren...

Ansonsten hat mir die Geschichte ausgesprochen gut gefallen. Locker, leicht, lustig, tolle Message und viel Handlung, wenig Spice. 4/5☆ von mir.

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Veröffentlicht am 29.04.2024

Süß, spicy und unterhaltsam...

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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Ali Hazelwood und RomCom sind echt best friends. The love hypothesis fand ich echt gut, obwohl ich nicht so gerne RomComs lese und genauso ging es mir jetzt auch bei Bride.
Lustig, locker, leicht, spicy, ...

Ali Hazelwood und RomCom sind echt best friends. The love hypothesis fand ich echt gut, obwohl ich nicht so gerne RomComs lese und genauso ging es mir jetzt auch bei Bride.
Lustig, locker, leicht, spicy, etwas cringe. Drama Baby, Drama und diese kleine Prise Ali Hazelwood, die ihre Bücher zu denen macht, die sie sind.
RomCom und Fantasy passen eh super gut zusammen, besonders wenn sie einmal in die Klischeekiste greift, Werwölfe, Vampire und Arranged Marriage herauskramt, eine interessante Protagonistin und einen knurrigen Alpha Werwolf, der ihr ihre Füße küsst. Ein paar sehr interessante anatomische Werwolf Klischees hätte sie gerne in der Kiste lassen können, buut well...
Dann bekommen wir natürlich auch das, was diese Mischung verspricht...

Die cringen 🌶️-Szenen inklusive knotting... dürfen bei ihr natürlich auch nicht fehlen...

Ich wurde bestens unterhalten, besonders perfekt wenn ihr euren Kopf komplett abschalten möchtet, über absolut nichts nachdenken wollt und auch über das ein oder andere hinwegsehen könnt. Von mir 4/5☆.

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