Nur nicht unterkriegen lassen ...
Georg Uecker ist den meisten Lesern aus der TV-Serie „Lindenstraße“ bekannt, in der er die Rolle des Dr. Carsten Flöter verkörpert.
In leichtem Plauderton berichtet er in diesem Buch über seine Kindheit, ...
Georg Uecker ist den meisten Lesern aus der TV-Serie „Lindenstraße“ bekannt, in der er die Rolle des Dr. Carsten Flöter verkörpert.
In leichtem Plauderton berichtet er in diesem Buch über seine Kindheit, seine Jugend und seine privaten Höhen und Tiefen seines Lebens.
Ihn ausschließlich auf seine Darstellung des homosexuellen Arzt in der „Lindenstraße“ zu reduzieren, ist genauso verfehlt wie die Erwartung, einen Einblick in die Leben der anderen Schauspieler dieser Serie zu erhalten. Uecker schreibt, wie er für diese Rolle ausgewählt wurde.
Ebenso erklärt er, dass es für ihn recht bald klar gewesen ist, dass er schwul ist. Sein liberales Elternhaus hat ihn unterstützt und im Laufe der Jahre ist er so etwas wie die Ikone der Schwulenbewegung in Deutschland geworden, mit allen Konsequenzen.
Meine Meinung:
Dieses Buch beschreibt einen sehr offenen Umgang mit der eigenen
Homosexualität, obwohl es ihm nicht immer leicht gemacht worden ist.
Manche Leser könnten dem Buch vorwerfen, es sei nicht „in die Tiefe“ gegangen, doch meiner Meinung nach, lässt Georg Uecker doch einige Einblicke in seiner Seele zu. Alles muss nicht öffentlich gemacht werden. Auch der Umgang mit seiner Krebserkrankung, bei deren Diagnose zusätzlich noch eine HInfektion festgestellt worden ist, muss nicht bis ins letzte Detail ausgeschlachtet werden. Über diese höchst persönlichen Erfahrungen spricht Georg Uecker mit der für ihn notwendigen Distanz. Wer sich voyeuristische Einblick in das Leben des Schauspielers erwartet, ist hier falsch.
Fazit:
Ein sehr persönliches Buch, das dennoch die Privatsphäre ein wenig bedeckt hält. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.