Ein vergessener Held
Jakob Weinbeck - ein Name, der beim ersten Durchlesen einer von Vielen sein könnte und doch ist er es nicht. Gerda Adlhoch, Enkelin eben jenes Jakob Weinbeck, hat in Archiven und Familiendokumenten alles ...
Jakob Weinbeck - ein Name, der beim ersten Durchlesen einer von Vielen sein könnte und doch ist er es nicht. Gerda Adlhoch, Enkelin eben jenes Jakob Weinbeck, hat in Archiven und Familiendokumenten alles zusammengesucht, um die Geschichte ihres Großvaters aufzuschreiben. Ein Mann, dessen Lebensgeschichte so viel mehr ist, als ein gewöhnlicher Lebenslauf.
Der Name Jakob Weinbeck ist eng mit der Geschichte seines Heimatortes Donaustauf verbunden, denn der bekennende Sozialdemokrat hat viel für seinen Ort getan. Mit der Machtübernahme der Nazis wird ihm seine politische Einstellung zum Stolperstein und nur durch eine schützende Hand bleibt ihm die Deportation ins KZ Dachau erspart.
Adlhoch fasst die wichtigsten Meilensteine und Stationen im Leben ihres Großvaters zu einem etwas ausführlicherem Zeitstrahl zusammen. Es ist eine Kombination aus erläuternden Sach-Bild-Texten und vielen Fotos aus dem Familienarchiv, die vielen Menschen den Zugang zur Vita Weinbecks möglich macht. Es gelingt der Schreibenden, die Ortsgeschichte Donaustaufs mit dem Leben und Wirken von Jakob Weinbeck interessant und aufschlussreich zu verknüpfen, sodass auch Ortsfremde sich gerne mit diesem Buch befassen.
Zwar merken die Lesenden, dass es sich hier um kein professionelles Werk handelt, aber genau darin liegt meine Erachtens die Kunst. Es gibt so viele Enkel:innen der Nachkriegszeit, die Fragen an ihre Großeltern hätten, diese aber nicht mehr stellen können. Adlhoch beweist mit dieser Familiengeschichte, dass es sich lohnt, einmal genauer nachzuforschen und "Spuren eines Lebens" (angelehnt an den Untertitel des Buches) zu entdecken.