Cover-Bild Besichtigung eines Unglücks
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Schöffling
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.07.2021
  • ISBN: 9783731761983
Gert Loschütz

Besichtigung eines Unglücks

Roman
Im Dezember 1939 kommt es vor dem Bahnhof von Genthin zum schwersten Zugunglück, das sich jemals auf deutschem Boden ereignet hat. Zwei Züge prallen aufeinander, zahlreiche Menschen sterben. In einem davon sitzt Carla, die schwer verletzt überlebt. Verlobt ist sie mit Richard, einem Juden aus Neuss, aber nicht er ist ihr Begleiter, sondern der Italiener Giuseppe Buonomo, der durch den Aufprall ums Leben kommt. Das Ladenmädchen Lisa vom Kaufhaus Magnus erhält den Auftrag, der Verletzten, die bei dem Unglück alles verloren hat, Kleidung zu bringen. Aber da gibt Carla sich bereits als Frau Buonomo aus. Was versucht sie zu verbergen?Von diesem mysteriösen Vorfall erfährt viele Jahre später Lisas Sohn Thomas Vandersee, dem die Mutter zugleich ihre eigene Liebes- und Unglücksgeschichte erzählt. Kann er Carlas Geheimnis ergründen? Hängt es womöglich mit seiner eigenen Familie zusammen?Vor dem Hintergrund einer historischen Katastrophe erzählt der Romancier Gert Loschütz eine große, unter die Haut gehende Geschichte von Liebe und Verrat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2021

Lebenswege

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Kurz vor Weihnachten des Jahres 1939 sind die Züge zum einen wegen der bevorstehenden Feiertage und zum anderen wegen der Kriegseinsätze von Zügen und Lokführern brechend voll. So auch die beiden Züge ...

Kurz vor Weihnachten des Jahres 1939 sind die Züge zum einen wegen der bevorstehenden Feiertage und zum anderen wegen der Kriegseinsätze von Zügen und Lokführern brechend voll. So auch die beiden Züge von Berlin nach Köln und Neunkirchen (Saar). Kurz vor dem Bahnhof Genthin rast der nachfahrende Zug mit großer Geschwindigkeit in den stehenden Zug davor. Die Wagen keilen sich ineinander und viele Menschen sterben. Unter den Verletzten befindet sich auch die junge Carla Finck, die im Krankenhaus allerdings den Namen Buonomo angibt. Jahre später stößt Thomas Vandersee auf diese Begebenheit. Seine eigene Familie stammt aus Genthin und so ist sein Interesse geweckt.

Was kann man viele Jahre nach so einem schweren Unglück noch herausfinden? Durch die eigene familiäre Verbindung steigt die Hartnäckigkeit. Vandersees Mutter Lisa war zur Zeit des Unglücks bei dem örtlichen Modegeschäft in Ausbildung. Möglicherweise kannte sie Carla Finck sogar. Carlas Schicksal ist von Geheimnissen umgeben. Doch auch Lisa Vandersee ist manchmal nicht gerade auskunftsfreudig, wenn es um die eigene Vergangenheit geht. So wird die Suche von Thomas Vandersee nach dem Schicksal von Carla Finck auch eine Suche nach seiner eigenen Geschichte.

Der Titel dieses Buches weckt Interesse. Wie kann eine leider in Vergessenheit geratene Zugkatastrophe den Hintergrund für einen spannenden Roman bilden? Der Autor gibt die Antwort darauf. Zum einen hält er sich an die bekannten historischen Vorgaben, zum anderen ersinnt er eine verwickelte Handlung um die junge Carla und auch seine Mutter. Welches Leid brachte das Unglück über die zufällig zusammengewürfelten Reisenden und das Zugpersonal, welche Zufälle bilden die Verbindungen zwischen den beiden Frauen, wie reicht es sogar in das Leben des Berichterstatters hinein? Fragen, die auf eine Art geklärt werden, dass man während der Lektüre gepackt und mitgerissen wird. Menschen haben häufig etwas zu erzählen, man muss sie nur mal fragen. Oder auch auf anderen Wegen versuchen herauszufinden, wie es war. Es gibt tragische Momente und auch hoffnungsvolle, erklärende und es gibt Geheimnisse, die bleiben. Ein überraschender zeitgeschichtlicher Roman, den zu lesen sich unbedingt lohnt.

Veröffentlicht am 07.09.2021

Vier Sekunden Ewigkeit

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Zwei Tage vor Heiligabend 1939 kommt es in Genthin zu einem furchtbaren Zugunglück in Folge dessen über 180 Personen starben. Im Zug die (Halb)jüdin Carla Finck, jedoch nicht in Begleitung ihres Verlobten ...

Zwei Tage vor Heiligabend 1939 kommt es in Genthin zu einem furchtbaren Zugunglück in Folge dessen über 180 Personen starben. Im Zug die (Halb)jüdin Carla Finck, jedoch nicht in Begleitung ihres Verlobten Richard, sondern des Italieners Guiseppe Buonomo. Während dieser stirbt, gibt Carla sich als seine Frau aus - warum?
Der Ich-Erzähler Thomas Vandersee, eine ähnliche Konstellation lebend, versucht die Geschehnisse (ohne eindeutiges Ergebnis) zu ergründen und gelangt dabei zu der Frage, ob seine Mutter Lisa Carla gekannt haben könnte...
Die Vorstellung versprach ein sehr interessantes Buch, jedoch ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht komplett gelungen. Wie schon oft bei für den Buchpreis nominierten Büchern war ich letztendlich doch enttäuscht und ich weiß nicht ob dies evtl.nur an meiner erhöhten Erwartung lag.
Der Schreibstil ist - abwechselnd ausformuliert oder in einer Art Stichpunkten - gewöhnungsbedürftig, doch dies ist nicht der Grund dafür. Vielmehr blieb ich am Ende etwas ratlos zurück, da zuviel nur angedeutet und der Interpretation des Lesers überlassen wurde.
Informativ bezüglich des beschriebenen Unglückes ist das Buch, jedoch würde ich es nicht noch einmal lesen bzw. hinterlässt es bei mir keinen bleibenden Eindruck.

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