Cover-Bild Die Frauen von Picasso
Band 86 der Reihe "blue notes"
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ebersbach & Simon
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 08.08.2019
  • ISBN: 9783869151915
Gertraude Clemenz-Kirsch

Die Frauen von Picasso

Pablo Picassos Frauenbildnisse, die oft direkt durch seine Lebensgefährtinnen inspiriert wurden, gehören unbestritten zum Besten und Berühmtesten in seinem Werk. Picasso war besessen von Frauen, im Leben wie in der Kunst. Seine Ehefrauen und Lebensgefährtinnen waren nie nur die Frauen an seiner Seite, sondern immer auch seine Musen und Modelle. Sie teilten das Leben des Ausnahmekünstlers, beflügelten seine Arbeit, hinterließen Spuren in seinem Werk. Von ihm zur Muse erwählt zu werden hieß unweigerlich, selbst zum Kunstwerk und damit unsterblich zu werden. War es das, was diese Frauen antrieb, oft trotz besseren Wissens, um die Treulosigkeit des notorischen Frauenhelden seinem Werben nachzugeben und an seiner Seite zu bleiben? War es die Aussicht auf Ruhm, der Wunsch, die eigene Kreativität durch ihn zu befördern? Oder schlichtweg Liebe? Clemenz-Kirsch erzählt die spannenden Lebensgeschichten der wichtigsten Frauen im Leben Picassos, die ihm oft noch Jahrzehnte nach der Trennung die Treue hielten. Es ist zugleich eine Hommage an die herausragende Bedeutung, die diese Frauen im Leben des Künstlers Picasso einnahmen.

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Veröffentlicht am 09.12.2024

Ein Ausnahmekünstler und Menschenverächter

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Galant wie der Diener einer hohen Herrin schützt Pablo Picasso am Strand des Golfes von Juan
mit einem riesigen Sonnenschirm das Haupt seiner jungen, strahlenden Geliebten Françoise Gilot, die er aber ...

Galant wie der Diener einer hohen Herrin schützt Pablo Picasso am Strand des Golfes von Juan
mit einem riesigen Sonnenschirm das Haupt seiner jungen, strahlenden Geliebten Françoise Gilot, die er aber bald – nun völlig ungalant und machohaft – genauso wie seine fünf Frauen vorher verstößt und das mit der Begründung, sie habe ihre venushafte Schönheit verloren. Tief verletzt verlässt sie ihn mit ihren beiden gemeinsamen Kindern. Schwerpunkt des kleinen literarischen Verlags ebersbach & simon aus Berlin sind Bücher von und über außergewöhnliche Frauen. Äußerlich erkennbar ist diese Reihe an dem blauen Leinenrücken mit der Aufschrift blue notes, edel ausgestattet, mit Fadenheftung und Fotos. Hier findet man auch weitere Bücher mit Titeln wie Brecht, Goethe, Marcel Proust und ihre Beziehungen zu Frauen, aber auch Bändchen über Erika Mann, Sophie Scholl und Frida Kahlo – alle mit etwa 140 Seiten. Wie könnte da ein Buch über den Supermacho Picasso, den bekanntesten Maler unserer Zeit, fehlen? Die Rolle, die Picasso in der Malerei spielt, sein künstlerischer Rang, insbesondere die Auflösung der festen Formen und die Betrachtung seiner Objekte von allen Seiten, ist nicht zu diskutieren. Sehr schön werden in dem Buch von Clemenz-Kirsch die verschiedenen Malperioden dargestellt und mit Bildern, leider etwas spärlich und nur in schwarz-weiß, erläutert. Aber wer mag, kann ja neben der Lektüre einfach bei Google nach den verschiedenen Bildbeispielen suchen. Und vielleicht wird der Leser ja durch die Lektüre sogar dazu angeregt, einmal dem Picasso Museum in Münster einen Besuch abzustatten, um sich einige Bilder des Meisters im Original anzuschauen. Picasso ist ein Ausnahmekünstler. In der Behandlung der ihn bewundernden Frauen ist er gleichzeitig ein Menschenverächter. Seine Geliebte Thérèse Walter hat sich erhängt, die letzte mit ihm verheiratete Frau Jacqueline Roque hat sich erschossen, Olga Khokhlova, mit der er verheiratet war, und Dora Maar endeten in Depression. Über die moralische Qualität eines Menschen, der diejenigen, die ihm einmal ganz nahe waren, so behandelt, kann man nicht geteilter Meinung sein. Im Amtszimmer der Bundeskanzlerin Angela Merkel hingen zwei Bilder des Malers Emil Nolde. Sie wurden abgehängt, als durch eine Ausstellung in Berlin bekannt wurde, dass dieser Maler, obgleich seine Kunst bei den Nazis als entartet galt, dennoch Nationalsozialist, Antisemit und Rassist war. Zu fragen ist: Wurde Nolde durch diese Enthüllung auch gleichzeitig ein schlechter Maler, dessen Bilder aus den Museen entfernt werden sollten? Was Picasso gedacht, wie er in seinem Leben gehandelt und wie er seine zahlreichen Geliebten behandelt hat – sehr gut dargestellt in diesem kleinen Bändchen von Gertraude Clemenz-Kirsch – muss, wie bei allen Kunstschaffenden Menschen, getrennt beurteilt werden von ihren Werken, wie groß der Widerspruch auch immer ist. Im Falle des Bundeskanzleramtes muss allerdings auch die politische Dimension dieser Frage mitbeachtet werden. Vielen Dank.

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