Cover-Bild Commissario Tasso auf dünnem Eis
Band 1 der Reihe "Die Aurelio-Tasso-Krimis"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 29.10.2021
  • ISBN: 9783751716109
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Gianna Milani

Commissario Tasso auf dünnem Eis

Kriminalroman

Verschneite Berghänge. Dampfende Knödel. Holzskier an der Wand. Und eine Leiche im Hotel

Südtirol, 1962: Eigentlich hat Commissario Aurelio Tasso sich nur nach Bozen versetzen lassen, um einem alten Kollegen einen Gefallen zu tun. Obwohl er keinen Schnee mag. Aber wenigstens gibt es in Südtirol ausgezeichnetes Essen, vor allem Knödel. Dagegen wenige Verbrechen. Dachte er. Denn dass der Maler Carlo Colori erschlagen im Hotel Bellevue in Meran liegt, sieht nicht nach einem Unfall aus. Seine Ermittlungen führen Tasso weiter ins mondäne Cortina d‘Ampezzo. Dort wird eine zweite Leiche aus dem nahen Misurinasee gefischt. Gibt es eine Verbindung zwischen den Toten?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.11.2021

Südtirol in den 60er Jahren

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Commissario Aurelio Tasso ist gar nicht glücklich mit der Praktikantin, die man ihm aufs Auge gedrückt hat. Zwar sucht er dringend einen Assistenten, aber er dachte dabei eher an einen ausgebildeten männlichen ...

Commissario Aurelio Tasso ist gar nicht glücklich mit der Praktikantin, die man ihm aufs Auge gedrückt hat. Zwar sucht er dringend einen Assistenten, aber er dachte dabei eher an einen ausgebildeten männlichen Polizisten. Eine angehende Studentin, zudem mit Verbindungen nach ganz oben, kann nur ein Störfaktor sein. Bei seinen Ermittlungen bei einem rätselhaften Mord in einem Luxushotel erweist sich diese Mara Oberhöller aber als ein Glückstreffer, nicht nur durch ihr fabelhaftes Allgemeinwissen, sondern auch durch blitzgescheite Gedankengänge. Zusammen ergeben sie ein gutes Team. Mal schauen, ob es in Zukunft eine Fortsetzung mit den beiden geben wird.
Südtirolkrimis haben ihr eigenes Flair von schöner Landschaft, deftigem Essen, guten Wein und knurrigen Bauern. Die Bauern kommen hier in diesem Buch nicht zum Zuge, die anderen Komponenten schon. 
Mich hat vor allem die historische Sichtweise interessiert, denn die Handlung spielt im Jahr 1962. Leider merkt man davon nur sehr wenig, höchstens, dass die Abneigung der deutschsprachigen Tiroler gegenüber den Italienern aus dem Süden noch deutlich ausgeprägter ist als heutzutage.
Mit Tasso und Oberhöller treten zwei sehr unterschiedliche Charaktere auf den Plan. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelt sich sehr spannend und dynamisch. Sie bietet durchaus Potenzial für eine ganze Serie von Tasso-Krimis. Wie ein roter Faden zieht sich dabei Tassos Abneigung gegen das Tiroler Klima, die Berge und die einheimische Küche durch. Er vermisst seine römische Heimat sehr.
Der Plot selbst ist clever konstruiert, auch wenn man als Leser damit nicht überfordert wird. Bestechend schön ist natürlich der landschaftliche Hintergrund.
Für mich ist dieser Krimi eine runde Sache, die ich gerne weiter empfehle.
Ich danke dem Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Südtirol in den Sechzigern

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Aurelio Tasso braucht einen neuen Assistenten. Er kann sich aber nicht wirklich entscheiden und ist daher nicht begeistert, als ihm sein Chef Bruno Visconti plötzlich eine Praktikantin unterschiebt. Und ...

Aurelio Tasso braucht einen neuen Assistenten. Er kann sich aber nicht wirklich entscheiden und ist daher nicht begeistert, als ihm sein Chef Bruno Visconti plötzlich eine Praktikantin unterschiebt. Und dann auch noch die Tochter der Meraner Bürgermeisters, Mara Oberhöller. Dummerweise werden die beiden dann auch noch gleich zu einem Mord in einem Meraner Nobelhotel gerufen. Erst ist noch unklar, wer der Tote ist, doch bald zieht der Fall weitere Kreise und Tasso und Mara müssen ihre Ermittlungen am Misurina See fortsetzen.

Das Buch ist der Auftakt zu einer Krimiserie, die im Südtirol der 1960er Jahre spielt. Die Separatisten Bewegung ist sehr aktiv und die Anschläge werden immer brutaler. Die Autorin schildert die Stimmung in Südtirol sehr ausgeglichen, nimmt weder für die Südtiroler noch für die Italiener Partei. Aurelio Tasso ist eigentlich gebürtiger Römer, der nur seinem Freund, dem Questore Bruno Visconti in Bozen zuliebe in Südtirol arbeitet. Mara Oberhöller ist dagegen Südtirolerin, die aber perfekt italienisch sprich, da sie Jura studieren will. So treffen hier beide Welten aufeinander. Ich fand die Geschichte sehr gelungen. Tasso ist etwas eigenbrötlerisch und will niemanden an sich heranlassen, besonders Mara nicht. Trotzdem entwickeln die beiden sich zu einem guten Gespann, besonders weil Mara sich sehr bemüht von Tasso akzeptiert zu werden. Sie kann auch, dank ihres Kunstverstandes, einiges zur Lösung des Falls beitragen, auch wenn Tasso das nur ungern eingesteht. Schön fand ich immer die Szenen, in denen Tasso plötzlich einmal sein Inneres hinter seinen Mauern hervorscheinen lässt. Immer wenn er Südtiroler Knödel isst, was ich gut verstehen kann 😉

Der Fall an sich war spannend und gut aufgebaut. Mir hat die Geschichte gut gefallen und es gab immer die Möglichkeit mitzufiebern. Daher bin ich schon gespannt, wass Aurelio Tasso und Mara Oberhöller wohl im nächsten Band der Reihe erleben werden und ob es auch noch mit anderen Personen ausserhalb des Polizeireviers ein Wiedersehen geben wird.

Von mir eine Leseempfehlung. Und ein großes Lob an den Verlag für das wirklich tolle Cover!

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