Profilbild von streifi

streifi

Lesejury Star
offline

streifi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit streifi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2024

klassischer englischer Weihnachtskrimi

Die Morde von Mapleton
0

Sir Eustace Vernon hat zum Weihnachtsdinner geladen. Doch mitten während des Essens verlässt er die Gesellschaft auf Grund einer sehr unschönen Nachricht und taucht nicht wieder auf. Dafür wurde wohl in ...

Sir Eustace Vernon hat zum Weihnachtsdinner geladen. Doch mitten während des Essens verlässt er die Gesellschaft auf Grund einer sehr unschönen Nachricht und taucht nicht wieder auf. Dafür wurde wohl in seinem Arbeitszimmer eingebrochen und außerdem wurde auch Purvis der Butler umgebracht.

Sir Austin Kemble, der Polizeichef und Anthony Bathurst sind gerade gemeinsam in der Gegend unterwegs und finden an einem Bahnübergang eine Leiche, die wohl Sir Eustace Vernon ist. So in diesen Fall involviert beginnen die beiden mit ihren Ermittlungen die örtlich Polizei zu unterstützen.

Das Buch ist ein klassischer englischer Krimi in Stile Agatha Christies. Der Autor war ein ein Zeitgenosse von ihr, das Buch erschien erstmals 1929 und man merkt ihm bei der Wortwahl deutlich an, dass das Buch schon etwas älter ist. Wir begleiten die Ermittlungen rund um das mysteriöse Verschwinden von Eustace Vernon und dessen Tod. Allerdings bekommt man als Leser keinen Einblick in die Gedankenwelt der Ermittler. Das macht da mitraten schwer und ich bin bis zum Ende nicht auf die etwas trickreiche Auflösung des Falls gekommen.

Alles in allem war es ein schönes und flüssig zu lesendes Buch, das mich mit ins England der zwanziger Jahre auf dem Land mitgenommen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.11.2024

schönes Weihnachtsbuch

Das kleine Weihnachtsboot an der Nordsee
0

Nina kommt nach Juist um sich auf ihrem von Onkel geerbten Hausboot eine Auszeit zu gönnen. Doch das klappt nur bedingt. Sie vermisst den Onkel und es graut ihr ein wenig vor Weihnachten, das sie das erste ...

Nina kommt nach Juist um sich auf ihrem von Onkel geerbten Hausboot eine Auszeit zu gönnen. Doch das klappt nur bedingt. Sie vermisst den Onkel und es graut ihr ein wenig vor Weihnachten, das sie das erste Mal ganz alleine verbringen muss. Zusätzlich ist das Hausboot in einem schlechten Zustand und der Liegeplatz muss auch geräumt werden.

Doch sie findet Unterstützung bei Morten und seiner Schwester und bald knistert es auch zwischen Morten und ihr. Doch der will Juist nicht mehr verlassen, wohingegen Nina berufliche Pläne auf Island hat. Werden die beiden es schaffen ihr Zukunftspläne zu vereinen?

Das Buch ist eine schöne weihnachtliche Geschichte, in der es viel um Freundschaft und Vertrauen geht. Nina freundet sich schnell mit Mortens Schwester Tessa an, mit der sie die Leidenschaft für Wolle und das Stricken teilt. Der Plan auf dem Boot einen Weihnachtsmarkt mit Strickwaren zu veranstalten findet auch im Ort anklang und so wird Nina von vielen freundlich aufgenommen. Allerdings gibt es auch Menschen, die sowohl sie, als auch ihr Boot so schnell wie möglich verschwinden sehen wollen.

Mir hat das Buch gut gefallen, es hat eine schöne Stimmung und die herzliche Art, die Nina oft entgegenschlägt waren richtig schön weihnachtlich. Gerade die Szenen in denen gemeinsam gestrickt wurde fand ich sehr gemütlich. Allerdings muss ich sagen, dass mir Morten und Nina für ihr Alter teilweise zu unsicher waren. Trotzdem war es ein schönes Buch, dass ich gerne gelesen habe und das mit Tee und Keksen perfekt in die Vorweihnachtszeit passt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2024

die gute alte Zeit

Der echte Krampus
0

Endlich einmal Urlaub. Baron Wilhelm von Gryszinski verbringt die Adventszeit mit seiner Familie und Haushälterin Brunner bei der Freundin Franziska von Wurmbrand in den oberbayerischen Bergen. Dort ist ...

Endlich einmal Urlaub. Baron Wilhelm von Gryszinski verbringt die Adventszeit mit seiner Familie und Haushälterin Brunner bei der Freundin Franziska von Wurmbrand in den oberbayerischen Bergen. Dort ist es gemütlich und die Aussicht auf vorweihnachtliche Schlemmereien lassen nicht nur Wilhelms Herz höher schlagen.

Doch beim traditionellen Krampuslauf kommt es zu einem unschönen Zwischenfall und am nächsten Tag findet sich ein Toter in der Wurmbrandschen Räucherkammer. Da bleibt dem königlich bayerischen Sonderermittler natürlich nichts übrig als die Ermittlungen aufzunehmen. Wer hatte im Dorf ein Motiv den jungen Mann zu töten?

Uta Seeburg schafft es diesmal noch ein wenig mehr Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Die vorweihnachtliche Zeit im Hause Wurmbrand ist wunderschön beschrieben und man wünscht sich dorthin, wo das Leben einfach einen deutlich langsameren Gang geht und man der Hektik entfliehen kann.

Der Mordfall bringt Unruhe hinein und Gryszinski tappt lange im Dunkeln, da er als Außenstehender nur schwer Zugang zum Beziehungsgeflecht des Dorfes findet. Doch nach und nach kommen die kleinen Geheimnisse ans Licht und am Ende braucht es ermittlerischen Witz und die Hilfe seiner zwei Gendarmen aus München, um den Mörder zu überführen und doch noch ein besinnliches Weihnachtsfest zu feiern.

Mir hat dieses Buch einfach super gut gefallen. Es ist ein wunderschönes Vorweihnachtsbuch, dass die Stimmung dort am Berg perfekt transportiert. Der Krimi ist nicht zu blutig und man kann bis zum Schluss gut mit rätseln. Für mich war dieses Buch der bisherige Höhepunkt der Reihe, die ich nur empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2024

interessant und gut zu lesen

Die Unternehmerin von Amsterdam
0

Im Jahre 1892 steht Lydia nach dem Tod der Eltern plötzlich alleine da. Beim Sichten der Unterlagen ihres Vaters entdeckt sie seine Pläne für eine Käsefabrik. Da ihr wohltätige Arbeit und Herumsitzen nicht ...

Im Jahre 1892 steht Lydia nach dem Tod der Eltern plötzlich alleine da. Beim Sichten der Unterlagen ihres Vaters entdeckt sie seine Pläne für eine Käsefabrik. Da ihr wohltätige Arbeit und Herumsitzen nicht liegt, setzt sie mit Hilfe von Huib diese Pläne um.

Jahrzehnte später erfährt Nora durch Zufalle, wer ihr eigentlicher Vater ist und Hals über Kopf bricht sie mit ihrer Mutter und heiratet nach Belgien. Doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und das Leben, dass Nora sich an der Seite ihres Mannes erhofft hat findet ein jähes Ende.

Das Buch ist in zwei Teile geteilt. Einmal in die Geschichte von Lydia die die Idee ihres Vaters eine Käsefabrik aufzubauen gegen alle Widerstände umsetzt und sich damit nicht nur Freunde macht. Und dann die Geschichte Noras, die aus ihrer Familie flieht, um ein Leben in der gehobenen Gesellschaft zu führen und am Ende in die Wirren des ersten Weltkriegs gerät. Die Gesellschaft in dies sie einheiratet existiert von einem Moment zum anderen nicht mehr und Nora muss erkennen, dass vieles nur Schein war.

Mir hat das Buch an sich gut gefallen, auch wenn bald abzusehen war, dass Lydias Lebenslüge zu einer schweren Belastung in der Beziehung zu ihrer Tochter werden würde. Auch er zweite Teil war mitreißend geschrieben, auch wenn ich Anfangs das Gefühl hatte, dass Nora trotz der recht bodenständigen Mutter eine ziemlich verwöhnte und arrogante Oberschichttochter war. Die Erlebnisse im Krieg rücken ihr dann ganz schnell den Kopf zurecht und hier sieht man dann eine deutliche Entwicklung.

Schön fand ich auch, wie die Autorin die grundlegende Änderung der Gesellschaft während des ersten Weltkriegs in Belgien zeigt. Die wenigsten Bücher behandeln diese Zeit an diesem Ort.

Die Käsefabrik spielt im zweiten Teil eigentlich keine Rolle mehr, was ich etwas schade fand.

Was ich nicht so gut fand war, dass mir am Ende zu viel offen blieb. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, das Ende der Geschichte gelesen zu haben. Wäre das Buch Teil einer Reihe hätte das Ende gepasst, aber so war es mir nicht abgeschlossen genug.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2024

lückenhaft

Café Royal
0

18 kurze Geschichten über Menschen, die rund um das Café Royal in Mailand leben und deren Lebenswege sich teilweise kreuzen. Im Jahr 2020 und danach lernen wir Menschen kennen, deren Leben durch Corona ...

18 kurze Geschichten über Menschen, die rund um das Café Royal in Mailand leben und deren Lebenswege sich teilweise kreuzen. Im Jahr 2020 und danach lernen wir Menschen kennen, deren Leben durch Corona beeinflusst wird und wurde.

Die Geschichten dieser Menschen hängen teilweise zusammen, bieten eben auch einmal die Perspektive des anderen. So lernen wir einen Ehemann kennen, der sich über seine Frau beklagt. In einer weiteren Geschichte dreht sich dann aber alles um sie und man lernt so ihre Unzufriedenheit auch mit ihm kennen.

Ich fand das Buch an sich schön zu lesen, allerdings lese ich Kurzgeschichten normalerweise nicht am Stück. Wenn man hier allerdings zu lange Pausen macht verliert sich die Zusammengehörigkeit der Geschichten, da die Reihenfolge nicht unbedingt zusammengehörig ist. So liest man zwischendrin immer wieder von ganz anderen Menschen um dann in die Perspektive der Gegenseite zurück zu kehren. Dabei ging mir teilweise zu viel verloren, ich hätte hier zurückblättern müssen um die zugehörige Geschichte eventuell noch ein weiteres Mal zu lesen. Wen das nicht stört ist hier sicher richtig.

Für mich hat sich der Reiz des Ganzen zum Ende hin etwas verloren, anfangs hatte ich das Gefühl, dass hier ein ganzes Bild entsteht in dem es immer wieder Querverbindungen gibt. Allerdings hatte ich am Ende das Gefühl dass dieses Bild nur bruchstückhaft entstanden ist. Und zu manchen Geschichten fehlte mir ein wenig der Abschluss. Da wurde etwas angerissen, es folgte aber nichts daraus.

Alles in allem war es ein nettes Buch für zwischendurch, das mich aber ein wenig unbefriedigt zurückgelassen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere