Handlung:
Die Form eines Briefes von Teresa an Vincent van Gogh fand ich sehr ungewöhnlich-ebenso wie das Thema des Buches, das von vielen Wahrheiten geprägt ist. Viele Fakten, wie das van Gogh sich ein Ohr abschnitt, sind eingebunden, gleichzeitig ist Teresas Person frei erfunden, vermittelt aber trotzdem eine tragische, entsetzende und auch berührende Geschichte. Dieses Buch war etwas völlig Neues für mich, wobei ich mich gerne darauf eingelassen habe. Vieles bleibt bis zum Ende unklar und man fragt sich, ob es diese Begegnung in einer ähnlichen Form vielleicht wirklich stattgefunden hat. Das Thema der Farben passt super, schließlich war Vincent van Gogh Maler, aber auch die Stadt Geel mit ihren Verrückten passt klasse zum Leben van Goghs. Dieses Buch hat mich mitgenommen und in seinen Bann gezogen, menschliche Abgründe und Ängste werden offenbart und immer wieder erzählt Teresa von ihrem schweren Schicksal. Es sind zwar nur 170 Seiten, aber diese 170 Seiten nehmen einen mit und führen den Leser in eine ganz andere Welt, die gleichzeitig real und unwirklich erscheint. 5 von 5 Punkten.
Charaktere:
Teresa ist mir sehr sympathisch, wie sie Monsieur van Gogh von ihrem schweren und schmerzhaften Leben erzählt und wie hautnah man dabei ihre Verzweiflung und anderen Gefühle erfährt. Sie ist auf der Suche nach sich selbst, fragt sich, ob sie wie ihre Mutter verrückt ist und stellt sich immer wieder selbst in Fragen. Vincent van Gogh scheint unhöflich und irre, die Gespräche der beiden kommen aufgrund seiner schweigsamen Art nur selten vor und sind meistens leicht verrückt. Ihre Begegnung hat Teresa tief berührt und verändert ihr ganzes Leben. Man fragt sich immer wieder, was passiert, wenn sie sich wiedertreffen? Werden sie zusammenkommen? Doch dann passieren immer wieder unvorhergesehene und schicksalshafte Wendungen. Teresa hat mir sehr leid getan, besonders da sie sich am Ende selbst verliert, aber immer noch für van Gogh empfindet. Dieser versinkt in seiner Malerei, wird jedoch von seiner Krankheit eingeholt und schneidet sich ein Ohr ab. Viele Fakten wurden bei seiner Person verwendet und man erlangt das Gefühl, diesen maler gekannt zu haben-so wie Teresa ihn gesehen und gekannt hat. 5 von 5 Punkten.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und es ´´gefällt mir sehr, dass das Buch in der Form eines Briefes geschrieben ist und dass Teresa van Gogh immer „Monsieur van Gogh“ schreibt. Sie ist in ihn verliebt, kennt ihn aber eigentlich kaum und weiß, dass eine Beziehung so gut wie unmöglich ist. Das zeigt einmal mehr ihre Verzweiflung, was mir sehr gefällt. Ebenfalls 5 von 5 Punkten.
Cover:
Durch den Leineneinband liegt das Buch sehr schön in der Hand und sieht sehr edel aus. Das Cover zeigt alle Farben der Welt- einen Farbkreis, wobei die Farben Grundfarben Blau, Gelb und Rot im Mittelpunkt stehen. Es ist wie der Inhalt sehr außergewöhnlich und gefällt mir sehr gut. 5 von 5 Punkten.
Fazit:
Ich kann meine Eindrücke nur schwer beschreiben, deshalb empfehle ich Euch einfach, dieses berührende und faszinierende Buch zu lesen. 5 von 5 Punkten.