Die Schatten der Vergangenheit
Seit dem Tod ihres Bruders und ihrer verpatzen Solo-Karriere reist Rixa Hinrichs als Barpianistin um die Welt – bis ihre Mutter mit dem Auto tödlich verunglückt. Fast an der gleichen Stelle, wie vor Jahren ...
Seit dem Tod ihres Bruders und ihrer verpatzen Solo-Karriere reist Rixa Hinrichs als Barpianistin um die Welt – bis ihre Mutter mit dem Auto tödlich verunglückt. Fast an der gleichen Stelle, wie vor Jahren ihr geliebter Bruder. War es Selbstmord? Zurück im winterkalten Berlin sucht Rixa nach Erklärungen und stößt auf immer mehr Ungereimtheiten aus dem Leben ihrer Mutter. Ihre Suche führt sie bis nach Mecklenburg, ins alte Pfarrhaus ihrer Großeltern, wo ein streng gehütetes Familiengeheimnis endlich aufgedeckt werden kann. Gisa Klönne hat mit „Das Lied der Stare nach dem Frost“ einen äußerst bewegenden, mitreißenden Familienroman geschaffen. Der Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt: Auf der einen Seite begleiten wir Rixa bei ihren Nachforschungen. Auf der anderen Seite erzählt der Roman von Rixas Großeltern Elise und Theodor, einer evangelischen Pfarrersfamilie, und deren politischen und privaten Verstrickungen während des Zweiten Weltkriegs. Die große Stärke des Romans ist eindeutig seine Sprache. Gisa Klönne erzählt ruhig, aber zugleich auch kraftvoll, atmosphärisch und berührend. Besonders ergreifend ist die Gegenüberstellung der überwältigenden Schönheit der Natur in Mecklenburg und der Härte des Lebens dort in den 1930er und 40er Jahren; der Idylle des alten Pfarrhauses und der Trauer und Melancholie von der Rixa ergriffen ist. Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet, vor allem in Rixa kann man sich sehr gut hineinversetzen. Ein lesenswerter Familienroman, der auf hohem Niveau unterhält.