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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 05.01.2022
  • ISBN: 9783869746708
Giulia Conti

Acqua Mortale

Ein Piemont-Krimi
Tetje Mierendorf (Sprecher)

Während des jährlichen Halbmarathons am Lago d'Orta bricht der Reisunternehmer Franco Borletti plötzlich tot zusammen. Vergiftet. Mit einem Unkrautvernichtungsmittel, das für einen Skandal in seiner eigenen Firma gesorgt hatte. In dem von ihm produzierten Reis konnten schädliche Rückstände des Mittels nachgewiesen werden. Auch wenn die Liste von Borlettis Feinden lang ist: Wer würde so weit gehen, ihn zu töten? Die militanten Umweltaktivisten? Seine vermeintlich abgebrühte Frau, die mehr Interesse an der Pferdezucht zeigt als an ihrem untreuen Ehemann?


Eigentlich hat sich Simon Strasser auf die Ostertage mit seiner Freundin Luisa gefreut. Doch die Architektin musste wegen eines Bauprojekts kurzfristig absagen. Da kommt ihm die Bitte der aparten Kommissarin Carla Moretti, ihm bei ihrem neuesten Fall zu helfen, gerade recht. Simon ahnt nicht, in welche Gefahr er sich damit bringt …

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Solider Pietmontkrimi mit glaubwürdigen Figuren

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Zum 3. Mal ermittelt der Deutsch-Italienische Journalist Simon Strasser (55) am Lago d'Orta. Eigentlich hatte sich Simon schon auf den Besuch seiner Freundin Luisa zu Ostern gefreut, als sie kurzfristig ...

Zum 3. Mal ermittelt der Deutsch-Italienische Journalist Simon Strasser (55) am Lago d'Orta. Eigentlich hatte sich Simon schon auf den Besuch seiner Freundin Luisa zu Ostern gefreut, als sie kurzfristig absagt. Als er dann auch noch verletzungsbedingt den Halbmarathon nicht mitlaufen kann, wird er knurrig und sieht ihn sich nur seiner Ziehtochter Nicola zuliebe an. Als in der Hitze des Tages ein bekannter Reisunternehmer zusammenbricht, ist er fast froh über seine eigene Verletzung. Doch dann stellt sich heraus, dass er vergiftet wurde. Steckten die Umweltaktivisten dahinter, die ihn wegen der Verwendung unerlaubter Pflanzenschutzmittel anprangern, oder doch eher seine betrogene Ehefrau? Weiß die deutsche Geliebte des Toten mehr? Kommissarin Carla nimmt ihn als Übersetzer mit zum Haus des Opfers, in welches offensichtlich eingebrochen und die Geliebte entführt wurde. Seine Ehefrau gibt sich erstaunlich gelassen und interessiert sich mehr für ihre Pferde. Dann taucht auch noch ein überehrgeiziger Kollege aus Deutschland auf und behauptet, dass der Unternehmer in die Fänge der Mafia geraten sei und mit seiner Hilfe aussteigen wollte. Mit der Mafia mag Simon nichts zu tun haben – zu Recht, wie er kurz danach feststellen muss.

Der Lago d'Orta, der besonders bei Deutschen und Schweizern sehr beliebt ist, ist auch in der Osterzeit eine wunderschöne Kulisse und wieder steht der Reisanbau im Blick der Ermittlungen, aber nicht nur dieser, sondern auch Verwicklungen der klassischen Mafia mit organisierten kriminellen Strukturen in Nigeria. Da dies nun der zweite Krimi ist, der in Italien spielt, in dem auf die enge Verknüpfung der italienischen und nigerianischen organisierten Kriminalität hingewiesen wird (von verschiedenen Autoren) scheint dies ein ganz akutes Problem zu sein. Hier wird es nicht ganz so sehr vertieft und nicht auf die historischen Gründe eingegangen, da dies hier nur ein Nebenerzählstrang ist. Das Leid, dass aus diesen Verbindungen hervorgeht, gerät hier dennoch nicht in Vergessenheit.

Simon ist Journalist und steckt daher gerne seine Nase in Dinge, die ihn nichts angehen und interessiert sich auch für Hintergründe. Dennoch, bei der Mafia macht seine Neugierde Halt, das ist auch für ihn zu gefährlich. Er hat eigentlich ein untrügliches Gespür für Gefahr, auch wenn er diesem nicht immer folgt, aber hier ist seine persönliche Grenze erreicht. Das gefällt mir sehr gut und verleiht dem Krimi Glaubwürdigkeit. Natürlich bringt er sich letztendlich doch in Lebensgefahr, allerdings geht es zu dem Zeitpunkt auch um die Journalistenehre. Diese entspricht leider nicht immer den polizeilichen Richtlinien, so dass es in diesem Band zwischen Simon und Carla nicht nur knistert, sondern auch knirscht. Luisas Abwesenheit macht sich schmerzhaft bemerkbar und Simon spürt deutlich, wie sehr ihre Lebendigkeit und übersprudelnde Lebensfreude nicht nur ihm fehlt. Ansonsten sind aber alle liebgewonnenen Personen wieder mitdabei, egal ob menschlich oder tierisch. Während Nicolas Hund Buffon dieser treu zur Seite steht, bereitet Katzendame Daphne Simon dieses Mal Kopfschmerzen. Doch nicht nur für Daphne gilt: nichts ist wie es scheint! So tappen sowohl Simon als auch Carla lange im Dunkeln, was Täter und Motiv anbelangt. Es spricht für sie und ihren Charakter, dass ihnen so tiefe charakterliche Abgründe wie sie sich ihnen letztendlich auftun, nicht in den Sinn kommen.

Natürlich kommt kein seriöser Italienkrimi ohne kulinarische Versuchungen daher, die den Hörern das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen! Simon ist ein Genießer und schwingt daher auch gerne einmal selbst den Kochlöffel, aber nur für feinste Zutaten.

Tetje Mierendorf hat eine angenehme Stimme, die kurzweilig zu erzählen weiß und von der Stimmlage her, sowohl Männer, als auch Frauenstimmen glaubwürdig interpretieren kann. Die Tracks sind leider sehr lang, im Schnitt eine halbe Stunde. Man sollte daher ein Abspielgerät mit Hörbuchfunktion/Memoryfunktion verwenden.

Ein solider Krimi mit sympathischen und glaubhaften Figuren in traumhafter Umgebung.

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