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Veröffentlicht am 20.11.2024

Romatisch, spicige Weihnachten!

Single All the Way. A Christmas Roadtrip
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Sam studiert mit Stipendium Umweltwissenschaft im Masterstudiengang der University of California in San Francisco. Dort ist es nicht so sonnig, wie man sich Kalifornien so vorstellt, aber der aktuelle ...

Sam studiert mit Stipendium Umweltwissenschaft im Masterstudiengang der University of California in San Francisco. Dort ist es nicht so sonnig, wie man sich Kalifornien so vorstellt, aber der aktuelle Schneesturm wäre auch für ihre Heimat Aspen zu Weihnachten heftig. Genau dort möchte sie eigentlich hin, aber wegen des Unwetters sind alle Zug- und Busverbindungen gestrichen und ihr alter Wagen ist eingefroren und der Pannendienst kurz vor Weihnachten nicht in der Lage ihn zu reparieren. Da taucht als letzte Rettung ihr bester Freund seit Kindertagen Nick Sterling auf und bietet an, dass sie mit ihrer Notfall Weihnachtsdeko bei ihm und seinem Zwillingsbruder Tristan mitfahren kann. Er und sein Bruder unternehmen traditionell zu Weihnachten einen Roadtrip nach Hause und dieses Jahr hatte Tristan die Planung. Ausgerechnet mit dem Kerl 5 Tage unterwegs zu sein, der ihr vor Jahren an Weihnachten das Herz brach, ist ein Albtraum, doch der Weihnachtsnotfall zu dem ihre Schwester Josie sie gerufen hat, ist noch schlimmer als befürchtet. Doch auch Tristan ist entsetzt nun mit zwei Weihnachtsfans unterwegs zu sein, die seine coolen Stopps für irgendwelchen Weihnachtskitsch boykottieren. Wie können Eineiige Zwillinge nur so unterschiedlich sein? Während auf Nick immer Verlass ist, lässt Tristan verlässlich Sams Herz höher schlagen, weswegen sie ihm in den letzten Jahren stets aus dem Weg ging. Das ist nun nicht mehr möglich und die Fahrt entwickelt eine ganz eigene Dynamik nicht nur für alle mitfahrenden Herzen.

Der Einstieg mit Sam, die mit ihren Weihnachtshandschuhen den Pannendienst anfleht hat mir sehr gut gefallen, ebenso wie ihre Mitbewohnerin versucht, diesen Weihnachtsfan aus der gemeinsamen Wohnung zu verbannen. Kaum dass sie losfahren fliegen auch schon die Fetzen, sowohl verbal, als auch musikalisch. Es ist ganz einfach zwei gegen einen und Tristan sieht sich um seinen Männertrip betrogen. Doch je weiter sie fahren, desto mehr muss er an Weihnachtshotspots halten und desto weniger können er und Sam einander aus dem Weg gehen. Oft genug mit katastrophalen Folgen, denn wenn nicht nur ihre Herzen stolpern, geht so einiges zu Bruch. Wie gut, dass die Brüder mit goldenen Kreditkarten geboren wurden, die sie dann nur zücken müssen. Sie hinterlassen tatsächlich eine Schneise der Verwüstung, ehe ihre Lippen zielstrebig zueinander finden. Ich hatte ja schon befürchtet, dass Familienoberhaupt Lady Rose ihnen ob ihrer Extravaganzen ihre Kredikarten sperrt, doch sie führt viel dunklere Pläne im Schilde. Pläne, die keinem der drei gefallen.

Zu Beginn schien Tristan der absolute Bösewicht und ich konnte überhaupt nicht verstehen, warum sich Sam nicht einfach den anderen Zwilling schnappt, aber nach und nach stellt man fest, dass es so einfach tatsächlich nicht ist und auch Tristan sein Image nicht ganz verdient. Alle drei sind nicht wirklich frei in ihren Entscheidungen, immer stehen ihre Familien dazwischen und das, obwohl sie sich schon seit Krabbeldeckenzeiten kennen.

Ich habe es ja nicht so mit Bad Boys, aber man lernt tatsächlich Tristan und Nick und ihre scheinbar ausweglose Lage verstehen, gegen die Probleme von Sams Familie alltäglich erscheinen. Dafür gibt es ja noch Lady Rose und Sams Konkurrentin Penelope. Doch sind sie wirklich beide so desaströs für Sam, wie sie meint? Ich kann Euch versprechen, dass immerhin ein Bösewichtel bleibt (ich wollte nicht das Geschlecht der Personifizierung des Bösen verraten). Anfangs haben mir die Wortscharmützel noch sehr gut gefallen, im Mittelteil zog es sich ein wenig, auch war es mir dann zu viel Lust und zu wenig Gefühl. Das gibt sich allerdings, sobald sie mit einer weiteren Katastrophe in Aspen landen und ein Fest der Entscheidungen auf sie wartet. Gemeinsam meistern es die drei jedoch und finden sogar ihr Glück.

Elise Eikermann und Jonas Minthe erzählen die Story aus jeweils den Perspektiven von Sam und Tristan. Beide gefallen mir sehr gut. Sie scheinen wirklich Spaß an ihrem Geplänkel zu haben und passen stimmlich sehr gut zusammen. Souverän meistern sie auch die lustvollen Szenen und man nimmt ihnen die entschlossene Meisterung aller Probleme am Ende wirklich ab. Ihr Happy End ist glaubhaft und auch ein wenig weihnachtlich!

Für Fans von romantischen und etwas spicy Weihnachten ab 16 Jahren.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Da wird einem warm ums Herz beim Zuhören!

Grimm und Möhrchen und die Weihnachtswette
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Im Radio wird der 1. Dezember angekündigt und Möhrchen, der kleine Zesel, der bei Grimm lebt ist ganz aufgeregt: Weihnachten naht. Aber noch 24 Tage zu warten klingt ganz furchtbar langweilig! Da schlägt ...

Im Radio wird der 1. Dezember angekündigt und Möhrchen, der kleine Zesel, der bei Grimm lebt ist ganz aufgeregt: Weihnachten naht. Aber noch 24 Tage zu warten klingt ganz furchtbar langweilig! Da schlägt Grimms bester Freund Rudi, von der Tankstelle gegenüber eine Wette vor: Wetten, dass die Vorweihnachtszeit alles andere als langweilig wird? Tatsächlich lassen sich Grimm, Möhrchen, Rudi, die freiwillige Feline und auch Tante Camembert so einiges einfallen, damit die Tage wie Flug vergehen! Egal ob sie vom Arzt ein Rezept für Zeselkekse oder in der Küche wild musizieren, ob sie die schönsten alten Begriffe der Weihnachtszeit suchen oder sich Gäste mit einem Adventskranz angeln. Mit Grimm, Möhrchen und ihren Freunden, wird es nie langweilig, wetten?

Das Buch ist ein Adventskalender mit Geschichten, Liedern und Ideen zum Advent. Lieder? Ja, die Lieder, die man immer wieder mittendrin im Hörbuch hört, kann man auch mit diesem schönen Buch mittels QR-Codes auf dem Handy abspielen. Weil dieses Buch aber so viele tolle Ideen enthält, hat es extra 2 Lesebändchen. Mit einem kann man den aktuellen Kalendertag markieren und mit dem anderen, die Idee, die man als nächstes ausprobieren möchte. Es gibt Rezepte für Ringelkekse zum Anfassen im Zesel-Look, Einladungen zu Geheimgängen oder zum Auswendiglernen des Notrufs. Klar für Feline muss man natürlich den Notruf kennen, um sie bei Bedarf rufen zu können. Bei Adventskränzen mit echten Kerzen kann das schneller kommen, als einem lieb ist. Alle liebgewonnenen Figuren aus dem Leben rund ums Grimms gemütliche Buchhandlung tauchen auch in dieser Geschichte wieder auf.

Ein wirklich ganz wunderbares Hörbuch für den Advent mit dem wunderschönsten Wunschzettel für den Weihnachtsmann, den man sich vorstellen kann und jeder Menge fröhlicher Lieder, die gute Laune bereiten und zum Mitsingen einladen, ohne den Eltern auf den Geist zu gehen (Vorsicht, sie könnten ins Ohr gehen!). Immer wieder werden die kleinen Zuhörer animiert, die vielen Ideen der zwei Freunde auch mal nachzumachen. So kann man wunderbar zusammen einen Spaziergang durch seine Nachbarschaft unternehmen und alle Sterne suchen, die man so entdecken kann, gerne auch mit einem selbstgebauten Sternenrohr. Die Bauanleitung hierfür findet Ihr im digitalen Booklet. Boris Aljinovics Stimme ist wie immer ein Genuss. Mit seiner wunderbar warmen, weichen und melodiösen Stimme wird diese Geschichte noch kuschelig-weihnachtlicher. Über den QR-Code in der Hülle könnt Ihr die Liedtexte auf das Handy Eurer Eltern laden, damit sie mit Euch mitsingen können.

Die Illustrationen von Stefanie Scharnberg sind wieder wunderschön, farbig, freundlich und machen einfach gute Laune!

Da gehen einem ab 5 Jahren das Herz, die Ohren und die Augen auf! Einfach schön!

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Macht Mut und Spaß!

It's me oder Wie mein Leben plötzlich glitzerte
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Gwinny ist fast 14 und eigentlich ist ihr Leben ganz o.k., aber mehr auch nicht. Als ihre beste Freundin Leo krank ist und sie morgens die Klasse verlassen muss, um das Klassenbuch zu holen, sitzt ein ...

Gwinny ist fast 14 und eigentlich ist ihr Leben ganz o.k., aber mehr auch nicht. Als ihre beste Freundin Leo krank ist und sie morgens die Klasse verlassen muss, um das Klassenbuch zu holen, sitzt ein gut aussehender, unbekannter Junge auf der Fensterbank von der nervigen Neunten. Er lächelt sie geheimnisvoll an und fordert sie auf, sich etwas zu wünschen, denn er sei Noam, eine Fee. Sie hat 3 Wünsche frei, sofern sie sich nicht wünscht, unendlich viele Wünsche zu bekommen. Es darf nicht gefährlich oder verboten sein und nichts materielles. Gar nicht so einfach, aber Gwinny fällt tatsächlich etwas ein: Sie möchte, dass sich ihr Leben nicht mehr wie ein Test anfühlt, sondern lebendig und nach etwas Besonderem. Der Wunsch soll ihr gewährt werden, wenn sie die nächsten 7 Wochen 7 Aufgaben erfüllt. In 7 Wochen treffen sie sich zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Tatsächlich fängt es bei Gwinny an zu kribbeln und als sie mit dem Klassenbuch zurückkommt, ist Noam verschwunden, aber die aufregendste Zeit ihres Lebens bisher beginnt!

Gwinny blubbert über vor Glück und Aufregung und da Leo nun mal krank ist und sie nicht weiß, wie sie all ihre Gedanken und Gefühle sonst ordnen und rauslassen soll, beginnt sie Tagebuch zu schreiben, dass sie allerdings vor ihrer neugierigen kleinen Schwester Evi (5) die schon richtig gut lesen kann, verstecken muss. Evi ist super, lebt aber abwechselnd bei ihrer Mutter und abwechselnd bei ihrem Vater, sie wollte sich nicht entscheiden wie Gwinny und so muss die große Schwester, alle 14 Tage ihre geliebte kleine Schwester eine Woche lang vom Kindergarten abholen. Wie gut, dass sie Evi so liebt. Doch wenn man überblubbert vor Glück und Aufregung, will man manchmal auch einfach nur Tagebuch schreiben, oder vor sich hinblubbern.....

Die Tagebuchform ist sehr spritzig und unmittelbar und noch mehr Einblick in Gwinnys Gedanken und Gefühle bekommen wir durch die Chatverläufe mit Leo, denn natürlich wird die in den 7 Wochen auch wieder gesund und steht mit Rat und Tat zur Seite und fiebert natürlich mit. Ehrensache bei besten Freundinnen! Außerdem gibt es noch das Café Blueberry, in dem sie regelmäßig dienstags ihre Mittagspausen verbringen und Orakelkugeln aus dem Automaten ziehen. Diese Sprüche sind bisweilen verwirrend und manchmal einfach nur weise und schön! Da habe ich gleich Lust bekommen, Glückskekse zu backen, da uns der Automat fehlt ;)

Die Geschichte ist witzig und wunderbar sommerlich, allerdings habe ich mich sehr über ihre Eltern aufgeregt, die ihr für ihr Alter viel zu viel Verantwortung übertragen. Aber immerhin hat Gwinny nun ja eine geheimnisvolle gute Fee an ihrer Seite und mit denen ist ja bekanntlich alles möglich. Allerdings verfügt Noam nicht über einen Zauberstab, dafür aber sehr interessante Aufgaben, die die jungen Leserinnen auch gefahrlos selbst mit machen können und dadurch hoffentlich ebenso viel über sich selbst erfahren, wie Gwinny über sich und dabei ihr Leben endlich so führen können, wie sie es eigentlich wollten, ohne dass es ihnen bewusst war.

Ein ganz wunderbares Buch ab 11 Jahren, witzig, romantisch und wunderbar um seine Gedanken zu sortieren und zu entdecken, wer man ist und was man will. Was kann man sich mit Beginn der verwirrenden Pubertät besseres wünschen?

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Eine wirklich wunderbare Sprecherwahl!

Zwei in einem Leben
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Marnie ist Mitte/Ende 30. Ihre Ehe ist schon vor einiger Zeit gescheitert und sie leckt sich noch immer ihre Wunden, denn Ihr Ex-Mann war ein Ekel und schuldet ihr noch immer Geld. Sie ist selbstständige ...

Marnie ist Mitte/Ende 30. Ihre Ehe ist schon vor einiger Zeit gescheitert und sie leckt sich noch immer ihre Wunden, denn Ihr Ex-Mann war ein Ekel und schuldet ihr noch immer Geld. Sie ist selbstständige Lektorin, kommt über die Runden und arbeitet von zu Hause aus. Wenn sie nicht beruflich liest, liest sie privat. Sie kommt nicht viel raus, denn ihre Freundinnen sind irgendwie über die Jahre versunken, mit ihrem Nachwuchs beschäftigt, raus aus London gezogen... Aber sie hat ja ihre Bücher, aber wenig eigenes Leben. Die Corona-Isolation hat sie daher nur wenig gespürt, aber auch jetzt hat sich kaum was geändert. Ihrer besten Freundin Cleo, eine Schulleiterin und glückliche Mutter ihres Patenkindes tut das in ihrer Seele weh. Sie will Marnie wieder glücklich sehen, genauso wie ihren Lieblingskollegen Michael, einen Erdkundelehrer (42). Dessen Ehe ist an der Kinderlosigkeit gescheitert. Michael trauert seiner Ex noch nach und hofft irgendwie auf eine Versöhnung. Die Leere in ihm versucht er mit einsamen Wanderungen zu bewältigen, ebenso wie die Traumata, die er zu verarbeiten hat. Also plant Cleo eine mehrtägige Wanderung durch den Lake District mit Freundinnen und Freunden, die zufällig ihrer Meinung nach perfekt zusammen passen würden. Doch es kommt natürlich anders. Nicht alle treten die Wanderung an und nach und nach springen die Teilnehmer ab, nur Marnie bleibt, auch wenn das englische Wetter mal wieder sehr englisch ist. Aber zu ihrer eigenen Überraschung, ist sie bereit Michael bis zum Schluss zu begleiten.

Wandern ist zwar sportlich, aber nicht unbedingt actionreich. Also Reden die Protagonisten sehr viel miteinander. Vor allem Marnie, die wenn sie sich unsicher fühlt einfach losplappert und Witze reißt. Michael ist eher der ruhige, stille Typ, aber ein ausgezeichneter Zuhörer, wie Marnie nach und nach feststellt und sogar Schweigen ist mit ihm nicht unangenehm. David Nicholls erzählt mit einer unaufdringlichen Nonchalance, der ich gerne zuhören und deren Beobachtungen, mich auch noch nach dem Hören weiter beschäftigt haben.

Tessa Mittelstaedt fand ich wirklich optimal als Marnie. Sie hat es perfekt geschafft, ihre Verletzlichkeit, ihre Unsicherheit, ihren Humor in allen Lebenslagen und ihre Sehnsucht stimmlich zu transportieren. Für mich muss sie so und nicht anders klingen. Timo Weisschnur hat mich verblüfft. Meine Tochter kam beim Hören rein und meinte „oh, dass ist der von Woodwalkers!“. Ich war erstaunt, dass sie die Stimme der jungen Gestaltwandler sofort erkannte, denn ich finde, bei diesem Werk klingt er deutlich reifer und tatsächlich nach Erdkundelehrer (ich habe nichts gegen Erdkundelehrer, ich habe selbst einen geheiratet). Zusammen klingen sie wirklich als tolle Ergänzung. Nicht mehr ganz jung, aber auch nicht alt, irgendwie genau nach +/- 40 (Timo Weisschnur ist 35, also einige Jahre jünger) und sympathisch. Mit den beiden würde ich auch wandern gehen, wenn auch vielleicht nicht ganz so weit und bei besserem Wetter ;) Obwohl Erdkundelehrer Michael natürlich nicht anders kann, als seinen Mitmenschen ständig etwas über die Landschaft und Gesteine zu erzählen, durch die sie wandern, wirkt er nie herablassend oder patronzising, sondern irgendwie einfach: er kann nicht anders, er ist Erdkundelehrer! Nicht sexy, aber solide und sympathisch – aber auch nicht abtörnend. Das finde ich sehr angenehm, gerade im Gegensatz zu Apotheker Charles, den Marnies beste Freundin Cleo ja eigentlich für Marnie ausgeguckt hat. Wenn Timo Weisschnur seine Rolle übernimmt, klingt er einfach schnöselig, besserwisserisch und unangenehm. Da hilft auch sein gutes Aussehen nicht... Beim Hören denkt man sofort: hoffentlich verliebt sich die etwas unbeholfene Marnie nicht in den!

Ein sehr schönes Hörbuch, wobei die Geschichte durch seine Interpreten tatsächlich noch hinzugewinnt! (Das sagt die, die die letzten männlichen Helden in Hörbüchern zum Weglaufen fand, aufgrund ihrer herablassenden Stimmen). Es hat eine sehr angenehme Mischung aus Überlegungen zu den großen und kleinen Dingen des Lebens, Gefühl, etwas Erotik, aber nicht spicy, Humor und eben alles was man schon immer über das Wandern quer durch den Norden Englands wissen wollte, oder nicht.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Ermittlungen in den Trümmern von London

Tote spionieren nicht
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Im zweiten Weltkrieg gehen den Briten langsam die Spione aus. Zu viele sind im Einsatz verschollen, in Gefangenschaft oder gestorben. Also entschließt man sich May, Nuala und Eric aus ihren Internaten ...

Im zweiten Weltkrieg gehen den Briten langsam die Spione aus. Zu viele sind im Einsatz verschollen, in Gefangenschaft oder gestorben. Also entschließt man sich May, Nuala und Eric aus ihren Internaten abzuordern und ihnen eine Intensivausbildung im Ministerium zu kommen zu lassen. Dafür werden sie in der Hogarth Mews in Wohnungen von Freunden und Kollegen von Hazel und Daisy untergebracht, in der Hoffnung, dass George und Zosia ein Auge auf die Kinder haben. Der zappeligen, impulsiven May fällt der konzentrierte Unterricht schwer, auch wenn sie das ja eigentlich alles lernen will! Doch als der Nachbarshund wegläuft und Nuala ihm in den abgesperrten Keller eines bombardierten Hauses folgt, entdeckt sie eine Frauenleiche. Ist es Anna, in deren Zimmer sie gerade Wohnen und die Daisy gerade verzweifelt in Frankreich sucht oder ist es Miss Fig, die ehemalige Luftschutzwartin der Hogarth Mews, die niemand leiden konnte? So ein geheimnisvoller Todesfall mit ungeklärter Identität der Leiche ist doch viel spannender, als der trockene Unterricht. Schnell wird klar, dass als Täter/-in nur einer der netten Nachbarn in Frage kommt. Es ist viel schwieriger als man denkt, wenn man alle Verdächtigen wirklich mag und man mit ihnen nicht nur Zeit im Luftschutzkeller verbringt.

Sehr intensiv erlebt man mit den drei Jungspionen wie sich eine Kindheit im Krieg anfühlt und wie erschreckend schnell der Lauf in den Luftschutzkeller zum Alltag wird. Sie lernen am Lärm die Entfernung und Größe der Gefahr abzuschätzen. Das schweißt zusammen.

Anders als im Auftaktband wird dieser nicht aus Sicht von der quirligen, ungeduldigen May, sondern der sehr viel besonneneren Nuala erzählt, die bisher nur einige Passage von May übernehmen durfte, so als Gastchronistin quasi. Nuala war anfangs Mays erklärte Feindin und irgendwie ist May immer noch nicht ganz glücklich mit Nuala. Als Teil einer Schauspieltruppe ist May wohl nicht immer klar, woran sie bei Nuala ist. Ist alles nur gespielt, oder sieht sie gerade die echte Nuala? Als kleine Schwester von Hazel Wong, ist May immer noch mein Lieblingscharakter, noch vor dem warmherzigen Tierflüsterer Eric. Insofern finde ich es echt schade, dass die Perspektive gewechselt hat. Ich mochte Mays sprunghafte Erzählweise voller Vorurteile sehr gerne, sie war so ungewöhnlich und witzig. Nuala geht viel strukturierter und bedachter vor. So gibt es natürlich auch wieder die gewohnten Listen in denen sie aufführen, was sie inzwischen herausgefunden haben und mögliche Verdächtige streichen können.

Das Besondere an diesem Fall ist jedoch neben den total sympathischen Verdächtigen, der totale Overkill! Die Tote, wäre so oder so gestorben, wenn sie nicht erstochen worden wäre, ihr Körper war eine tickende Zeitbombe. Wer kann sie nur so gehasst haben, dass ein Mordversuch nicht reichte?

Neben Wells & Wong dürfen wir uns in diesem Spin-Off auch auf ein Wiederlesen mit Inspector Priestley und Lavinia mit den Wuschelhaaren freuen. Für Fans der Serie ist das natürlich super, das dieser Ableger sich aber an jüngere Leserinnen richtet, werden sie die Kinder- und Jugendkrimis von Robin Stevens natürlich in umgekehrter Reihenfolge lesen, so dass sie die älteren Charaktere neu kennenlernen. Die Abteilung für undamenhafte Aktivitäten richtet sich an Kinder ab 10 Jahren, so dass die Spannung und auch die Kriegsthemen wirklich auf dieses Lesealter angepasst sind. Diese Bücher dürften in Ungarn nicht in der Nähe von Schulen verkauft werden, wobei auch diese Themen so dezent angesprochen werden, dass ich mir bei einigen nicht so sicher war, ob sie nur Freundinnen sind, oder ein Paar.

Egal was passiert, diese 3 Kinder sind überall und stecken überall ihre Nasen rein, oder klettern heimlich in Einsturz gefährdete Häuser. Sie sind ja auch kleiner und wendiger. Im Ministerium bemüht man sich vergeblich sie vor Gefahren zu schützen, leichter ist es, einen Sack Flöhe zu hüten... Am Ende sind die Flöhe selbst bestürzt über das, was sie entdecken. Über die Konsequenzen hatten sie nicht nachgedacht, aber dafür haben sie ja zum Glück Daisy.... der fällt immer was ein!

Ich bin schon sehr gespannt, in welchen Kriminalfall die drei als nächstes stolpern werden.

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