Cover-Bild Lebende Legenden
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Dr. Sebastian Golla
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 189
  • Ersterscheinung: 05.04.2023
  • ISBN: 9783982543505
Golla Sebastian

Lebende Legenden

Aus den Aufzeichnungen eines Sammelkartenspielers
„Jeder von uns kämpfte in einer höchstpersönlichen Angelegenheit. Um den Augenblick des Triumphes, um die Wiederauferstehung der Jugend, um die Schönheit des Spiels. Ich wollte einfach nur gut sein. Auch wenn es niemanden interessierte außer die Anhänger eines Kults, die sich in Spieleläden und Messehallen versammelten, um Pappkarten über Neoprenmatten zu schieben.“

Rufus Klipsch identifiziert sich mit den Waschmaschinen im Keller seines Mietshauses. Gelegentlich träumt er sich in eine Welt zurück, in der es noch kein Internet gab. Im Landeskriminalamt bearbeitet er Akten zur Geldwäsche. Er ist mit seinem Leben einverstanden, bis er den Auftrag erhält, sich mit Hass in Sozialen Medien zu befassen. Er bekommt es mit einer fadenscheinigen Softwareschmiede zu tun, die die Arbeit der Polizei mit Künstlicher Intelligenz erleichtern will. Da stößt Klipsch auf einer Dienstreise zufällig auf eine alte Leidenschaft.
Er entdeckt das Sammelkartenspiel Lebende Legenden.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Loly in einem Regal.
  • Loly hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2023

Gobanos Absturz

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Rufus Klipsch ist zufrieden mit seinem Leben. Zwar ist jeder Tag wie der davor, ermüdend und ereignislos, doch das bedeutet mehr Zeit für Träumereien. Auf der Arbeit wird ihm eine neue Aufgabe zugeteilt, ...

Rufus Klipsch ist zufrieden mit seinem Leben. Zwar ist jeder Tag wie der davor, ermüdend und ereignislos, doch das bedeutet mehr Zeit für Träumereien. Auf der Arbeit wird ihm eine neue Aufgabe zugeteilt, in der er sich mit Hass in den Sozialen Medien auseinandersetzen soll. Nebenbei wird er mit einer Software konfrontiert, die verspricht, die Arbeit im Polizeiamt zu erleichtern. Während einer Dienstreise entdeckt er das Kartenspiel ‚Lebende Legenden‘ und findet damit einen Weg, diesen Aufgaben und Herausforderungen der ‚neuen‘ digital geprägten Welt zu entfliehen.


Bei diesem Buch hat mich die Bewerbungsfrage für die Leserunde fasziniert. Es ging darum, ob man manchmal von der Zeit vor dem Internet und den ganzen Social Medias träumt. Ohne Internet lässt sich schwer sagen, weil ich zu der Zeit vermutlich noch nicht geboren war, doch im Vergleich zu manchen Kleinkindern heute habe ich relativ spät mein erstes Handy bekommen. Demnach hatte ich mit einem Buch gerechnet, welches sich kritisch mit dem Thema Internet auseinandersetzt und dabei die Position eines älteren Mannes einnimmt.

Sebastian Golla ist es sehr gut gelungen, die Atmosphäre und Stimmung des Buches auf seine Hauptfigur Rufus abzustimmen. Es fühlte sich für mich wirklich so an, als würde mir ein erschöpfter Mann mit immer wiederkehrendem Alltag Einblicke in seine Gedanken, Erinnerungen und Sorgen ermöglichen.

Rufus wirkte trostlos und ziellos, weswegen es umso schöner war, zu sehen, wie er in der neu-entdeckten Sammelkarten-Passion aufging. Es war ein deutlicher Umschwung in seiner Einstellung und Laune zu spüren und es verlieh dem Buch mehr Farbe.

In Bezug auf die Sammelkartenspiele, hat Sebastian Golla sehr ausführlich beschrieben, wie man sich die Karten vorstellen darf, welche Regeln es gibt, wie Turniere aufgebaut sind und welche Goodies es zusätzlich gibt.

Diese Ausführungen halfen, sich ein Bild von dem Spiel, der Technik und der Faszination für dessen Spieler zu machen. Leider war es mir in manchen Momenten etwas zu viel, weil beispielsweise ein ganzes Kapitel dem Herstellungs- und Abpackungsprozess gewidmet wurde.

Der Schreibstil war von solchen bildhaften Beschreibungen und detaillierten Beobachtungen geschmückt und verstärkte damit die generelle Atmosphäre des Buches.

Während der ersten Hälfte fand ich alles noch interessant, faszinierend und neu, doch ab der zweiten Hälfte fiel es mir zunehmend schwerer, mich für das Buch zu begeistern. Es gab keinen direkten Kurs, den die Handlung anschlug, weswegen sie nur vor sich hin schwamm und mein Interesse verlor.

Das Thema mit dem Internet kam mir zu kurz und auch Rufus war kein Charakter, der besonders viel Tiefe zu bieten hatte. In mindestens zwei Situationen handelte er nicht nach den Werten, die ich ihm beim Lesen zugesprochen hatte und verlor mich komplett.

Auch aus den Reimen/ Einschüben nach jedem Kapitel wurde ich nicht schlau und manchmal war die Handlungszeit nicht sofort ersichtlich, was mir die Einordnung des Geschehens erschwerte.

Gefallen hat mir wiederum, dass die Vergänglichkeit solcher Spiele und auch Hobbies angesprochen wurde sowie der Unterschied zwischen wirklichen Spielern und einfachen Sammlern.

Alles in Allem stellte dieses Buch eine neue Erfahrung für mich da und leider muss ich sagen, dass mir der Stil des Buches nicht ganz zugesagt hat, obwohl die Handlung teilweise wirklich interessant und lehrreich war.

Mir hat ein Ziel gefehlt, ein roter Faden. Doch diesen gibt es auch nicht immer im wahren Leben, weswegen dieser Roman eine gewisse Authentizität vorzuweisen hat, die das Buch für mich persönlich nicht ganz retten konnte, es aber deutlich verbesserte.

(https://book-souls.com/2023/07/02/lebende-legenden-aus-den-aufzeichnungen-eines-sammelkartenspielers-von-sebastian-golla/)

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