Sehr interessant
1888 hat sich in New York bedeutendes zugetragen. Denn dort herrschte der Stromkrieg zwischen Edison und Westinghouse. Zwischendrin der junge Anwalt Paul Cravath, der für Westinghouse die Klagen von Thomas ...
1888 hat sich in New York bedeutendes zugetragen. Denn dort herrschte der Stromkrieg zwischen Edison und Westinghouse. Zwischendrin der junge Anwalt Paul Cravath, der für Westinghouse die Klagen von Thomas Edison abschmettern soll, denn es geht um nichts geringeres als die Erfindung der Glühbirne.
Das Cover ist jetzt nicht so wahnsinnig spannend, aber dieses Buch soll auch nicht mit seinem Cover überzeugen, sondern mit seinem Inhalt.
Und das schafft es zumindest für mich. 😊
Hauptsächlich folgt man durch die Geschichte dem jungen Anwalt Paul Cravath, der zu seiner Zeit ein Überflieger war und von der Uni relativ schnell zum Partner in einer Kanzlei wurde. Hier zieht er einen der größten Fälle des Jahres an Land, der Patentstreit zwischen George Westinghouse und Thomas Edison. Und wenn man bedenkt, dass dies ein nach wahren Begebenheiten erzählter Roman ist, ist die Story trotzdem so spannend wie ein Krimi. 😊
Viele Details zu dem Ereignis, dass in die Geschichte als der Stromkrieg einging, kannte ich nicht, deshalb bin ich wirklich sehr unvoreingenommen an das Buch herangegangen. Ich weiß nicht, ob ich mit Vorwissen anders gelesen hätte. Denn am Ende erläutert der Autor im Einzelnen, was er für seinen Roman geändert hat. So spielt sich seine Geschichte zum Beispiel in einem Zeitraum von zwei Jahren ab, obwohl sich die wahren Ereignisse viel länger hinzogen (von 1888 bis 1896).
Obwohl mich solche Dinge häufig bei historischen Büchern doch eher stören, konnte mich aber der Stil von Graham Moore so abholen, dass ich am Ende das Buch zugeschlagen habe und es trotz der Veränderungen einfach nur mag. Es ist sehr spannend geschrieben und die historischen Figuren werden authentisch dargestellt.
Da der Autor am Ende auf seine Änderungen eingeht und auch seine Literaturnachweise nennt, kann man nach der Lektüre von Die letzten Tage der Nacht, eigentlich nahtlos mit der Fachliteratur weitermachen. Ich auf jeden Fall, möchte unbedingt jetzt mehr über Edison, Tesla und Co erfahren. 😊
Das Buch hatte ich mal vor Jahren als Leseprobe gelesen, jedoch leider nicht weiterverfolgt, als ich es dann aber vor kurzem als Mängelexemplar in der Hand hatte, direkt zugeschlagen. Und wie gesagt es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Hätte ich es doch nur schon früher gelesen. 😉
Am Ende stellt sich dann auch nicht die Frage, wer den Streit gewonnen hat, sondern was diese großen Männer alles für die Menschheit getan haben. Denn ohne deren Erfindungen, könnte ich jetzt nicht an meinem Schreibtisch sitzen und diese Rezension tippen. Oder zumindest wäre es um einiges Dunkler hier. 😉
Mein Fazit: Ich bin mir nicht sicher ob dieser Roman etwas für Menschen ist, die sich genau mit der Geschichte des Stromkrieges auskennen, aber wenn man wie ich ein Neuling auf diesem Gebiet ist, dann ist es durchaus eine spannende und sehr interessante zum Einstieg in dieses Thema. Nachdem man mit dem jungen Anwalt die Tücken des Patentrechts betrachtet hat, kann man dann auf die weiterführende Literatur zugreifen, die der Autor am Ende nennt.
Für mich ein sehr interessanter Roman, den ich auf jeden Fall weiterempfehlen werde. 😊