Gregg Hurwitz – Die Meute
In einem spektakulärem wie grausamen Überfall kan die Biker-Gang ein paar ihrer Gefangenen aus dem Polizeigewahrsam befreien, hinterlässt dabei aber eine Spur von toten Polizisten und Zivilisten. Tim Rackley, der in Ungnade gefallene Marshal, dessen Tochter vor einigen Monaten ermordet und missbraucht wurde, wird zurück in den aktiven Dienst geholt um die geflohenen Nomads der „Laughing Sinners“ wieder einzufangen.
Tim und seine beiden Kollegen Bear und Guerra suchen den Anführer der Sinners, Onkel Pete, auf und versuchen an Informationen zu kommen. Doch wie zu erwarten, zeigt sich der Anführer nicht kooperativ. Im Zuge der Ermittlungen wird nicht nur Tims schwangere Ehefrau Dray schwer verletzt, sondern auch die Spur auf ein eintführtes mexikanisches Mädchen gelenkt.
Schnell stellt sich heraus, dass die Sinners nicht nur im Drogen-, Mord- und Terrorismusgeschäft tätig sind. Die aktuelle Bedrohung könnte das Land aus den Fugen heben so gewaltig ist der Schaden, den die Bedrohung anrichten könnte...
Tim muss sich entscheiden, bleibt er bei seiner im Koma liegenden Frau oder sucht er nach den Nomads...
„Die Meute“ ist der dritte Band der Tim-Rackley-Reihe aus der Feder von Gregg Hurwitz. Obwohl jeder Thriller eigenständig gelesen werden kann, empfehle ich trotzdem die Bücher der Reihe nach zu lesen, da die Hintergrundgeschichte fortgesetzt wird und so wichtige Informationen fehlen könnten.
Der Schreibstil ist flüssig und locker gehalten, der Thriller baut schnell eine düstere, beklemmende Atmosphäre auf und die Spannung wird durchgängig gehalten.
Der Autor versteht sich darauf seinen Figuren Leben einzuhauchen. Sie wirken emotional, facettenreich und detailliert, was mir sehr gut gefällt.
Tim war beim Militär und bei verschienenen Spezialeinheiten, ist ein Scharfschütze und irgendwann bei den US Marshals gelandet. Der grausame Mord seiner Tochter hat ihn aus der Bahn geworfen und für eine kurze Zeit befand er sich auf einen Rachefeldzug (Die Scharfrichter). Da man keine handfesten Beweise gefunden hat, ging die Suche für ihn relativ gut aus und obwohl vom Dienst suspendiert, wurde er im Fall eines vermissten Mädchen hinzugezogen und hat sich undercover bei einer Sekte (Die Sekte) eingeschleust. Obwohl er jetzt seine „Strafe“ im Gericht als Wachkraft absitzt um dort den Alltag zu unterstützen, wird er schnell zurück in den Außendienst befördet, um die Entflohenen zu finden. Rackley geht dabei teils ungewöhnliche Wege, er beugt immer wieder das Gesetzt, ist aber mittlerweile zum Teamspieler geworden und verlässt sich auf seine beiden Kollegen Bear und Guerra, genau wie sie sich auf ihn verlassen können. Er ist ein guter Mensch, hat das Herz am rechten Fleck, er stellt das Wohl aller über sein eigenes, er ist ein Held, aber eben ein untypischer.
Bear ist eher der gemütliche Marshal, aber wenn es hart auf hart kommt, wünscht man sich wahrscheinlich keinen besseren Partner. Kompetent und klug löst er viele Aufgaben.
Mein heimlicher Favorit ist ja Pete Krindon, ein Techniknerd mit einem Hang zu merkwürdigen Verkleidungen aber absolut klug und ein wenig extravagant. Er hat mich schon in den letzten Büchern oft zum schmunzeln gebracht.
Die Schauplätze wirken gut ausgearbeitet und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen, sei es den Unterschlupf der Nomads, das Marshal-Büro oder auch das Krankenhaus.
Auch die Atmosphäre des Thrillers ist gut eingefangen. Die düstere, beklemmende Stimmung im Krankenhaus oder die Hoffnungslosigkeit und das Misstrauen im Revier sind gut herausgearbeitet und ergeben das typische Thrill-Feeling.
Die Thriller-Reihe um Tim Rackley ist actiongeladen, spannend und temporeich. Es gibt sehr viele brutale und grausame Details, aus meiner Sicht hätte es nicht ganz so ausführlich sein müssen, aber die Spannung wird durchgängig auf hohem Niveau gehalten. Die Geschichte ist trotz der Dicke des Buches kurzweilig und lässt sich flott lesen. Es gibt viele überraschende Wendungen und der Leser darf ein paar Rückschläge und Stolpersteine miterleben, obwohl natürlich einiges auch ziemlich vorhersehbar war.
Der Thriller hat mir einen Touch besser als die beiden Vorgänger gefallen. Vom Autor kenne ich bereits die „Orphan X“ Reihe, die mir sehr gut gefiel.
Das Cover passt in die Reihe und gefällt mir mit den dezenten Farben. Der Bezug zum Inhalt der Story ist gegeben.
Fazit: spannender, kurzweiliger, actiongeladener aber auch grausam brutaler Thriller. 4,5 Sterne.