Cover-Bild Die Optimistinnen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 07.09.2022
  • ISBN: 9783103971361
Gün Tank

Die Optimistinnen

Roman unserer Mütter

Eine neue Perspektive auf die Geschichte der Gastarbeiterinnen

Die 22-jährige Nour kommt in den siebziger Jahren nach Deutschland, um zu arbeiten. Sie ist eine der vielen Gastarbeiterinnen, sie ist jung, motiviert und optimistisch. Nour kommt aus Istanbul und lebt nun in einem Wohnheim in der Oberpfalz, mit Frauen aus Spanien, Italien, Griechenland, Jugoslawien, Marokko, Tunesien oder der Türkei. Während Nour Minirock trägt, tragen die oberpfälzischen Frauen im Dorf Kopftuch. Die Arbeitsbedingungen in der Fabrik sind fragwürdig, die Entlohnung ist nicht gerecht. Als Nour vom Frauenstreik im Thüringen der zwanziger Jahre erfährt, ist sie inspiriert und stellt sich diesem Land: Gemeinsam mit all ihren Freundinnen wird sie für die Rechte der Arbeiter und vor allem der Arbeiterinnen kämpfen. 

Mit ihrem Debüt »Die Optimistinnen« feiert Gün Tank die vielen Frauen, die dieses Land mit aufbauten und veränderten, und die sich doch in der deutschen Geschichte kaum wiederfinden. Starke Frauen, mutige Frauen: unsere Mütter. Unsere Großmütter.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2022

Menschenwürde

1

In diesem Buch erzählt die Autorin die fiktive Geschichte von Nour, die 1972 mit 22 Jahren als Gastarbeiterin aus der Türkei nach Deutschland kam. Mir persönlich war bisher überhaupt nicht bekannt, dass ...

In diesem Buch erzählt die Autorin die fiktive Geschichte von Nour, die 1972 mit 22 Jahren als Gastarbeiterin aus der Türkei nach Deutschland kam. Mir persönlich war bisher überhaupt nicht bekannt, dass es auch Gastarbeiterinnen gab. Allein in der Fremde und doch nicht einsam, die Solidarität unter den Frauen aus aller Welt ist unglaublich. Als sie realisieren, dass sie ausgebeutet werden, formieren sie sich und fangen auch ohne Sprachkenntnisse an, für ihre Rechte zu kämpfen; für gleichen Lohn, für Sprachunterricht und eine menschenwürdige Unterbringung. Dies passierte in einer Zeit, als deutsche Frauen eine Erlaubnis ihres Ehemannes benötigten, um überhaupt arbeiten zu dürfen, was mir unglaublichen Respekt abnötigt.

Es ist eine interessante Erzählweise, denn das Leben von Nour wird nicht vollständig erzählt, es sind Bruchstücke, Auszüge, die sich hauptsächlich mit ihrer Zeit in Deutschland, aber auch mit ihrer Beziehung zur Familie und Freundinnen beschäftigen. Parallel kommt die Tochter von Nour als Ich-Erzählerin immer wieder zu Wort und schildert ihre Sicht. Gabriele Su wurde in Deutschland geboren, was dazu führt, dass sie ihre Identität sucht und hinterfragt. Aus beiden Erzählsträngen ergibt sich das faszinierende Leben einer Frau, die zusammen mit anderen Frauen etwas geleistet hat, von dem alle anderen Frauen profitierten. Das ist großartig und bewundernswert, zudem fand ich es sehr spannend und informativ, etwas über diese Zeit zu erfahren, über Zustände, die anscheinend nicht wichtig genug erschienen, um darüber zu berichten. Zumindest bis jetzt.

Ich habe die Geschichte von Nour sehr gerne gelesen, vergebe die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung. Ich freue mich bereits sehr auf weitere Werke der Autorin, deren Debüt mich wunderbar unterhalten hat.

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