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Veröffentlicht am 20.12.2024

Explosiv und temporeich

Todesspur
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Eine neue terroristische Bedrohung tritt auf den Plan, beim Versuch, einen der Drahtzieher zu erwischen, geht alles schief, der Verdächtige kann fliehen, aber kurz darauf dingfest gemacht werden. Wegen ...

Eine neue terroristische Bedrohung tritt auf den Plan, beim Versuch, einen der Drahtzieher zu erwischen, geht alles schief, der Verdächtige kann fliehen, aber kurz darauf dingfest gemacht werden. Wegen unvorhergesehener Umstände entzieht sich der Verhaftete erneut einer Befragung und das BKA steht erneut mit leeren Händen da. Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez ermitteln undercover, was durch eine unbeteiligte Person erschwert wird, die permanent die Ermittlungen torpediert. Die mysteriöse Lea Fuchs hat eigene Gründe, unerkannt zu bleiben, kommt allerdings wiederholt der Arbeit der BKA-Ermittler in die Quere.

»Letztlich hatte es für ihn aber keine Bedeutung, welcher Theorie der Terror folgte. Denn egal, ob Links- oder Rechtsextreme, unterm Strich blieb das Ergebnis das gleiche. Die Gesellschaft wurde gespalten, Angst, Hass und Panik verbreiteten sich.« (Seite 392)

Bereits zum achten Mal lässt Andreas Gruber das ungewöhnliche Duo Marten S. Sneijder und Sabine Nemez ermitteln und auch dieses Mal konnten diese mich restlos begeistern und das, obwohl ich normalerweise einen großen Bogen um Bücher mit politischen Themen mache, es hier aber um die Rote Armee Fraktion, kurz RAF genannt, geht. Dies lag zum Teil am großartigen Schreibstil, dem fantastischen Humor, aber auch an den fast schon skurrilen Charakteren, zu denen in diesem Teil einer hinzugekommen ist. Dazu war die Handlung diesmal wirklich ungewöhnlich und durch den Mix aus Krimi, Thriller sowie einer kleinen Prise Comedy einfach grandios! Das Ende verspricht eine Fortsetzung, bei der ich sicherlich erneut auf meine Kosten kommen werde. Da ist es fast verschmerzbar, dass es mit dem nächsten Band zu Ende geht. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 18.12.2024

Kate persönlichster Fall

Dunkles Wasser
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Vor vielen Jahren erschütterte ein grausames Ereignis vor der Westküste Schottlands die Menschen; eine Familie wurde fast vollständig ausgelöscht, lediglich die siebzehnjährige Tochter Iris hat das Massaker ...

Vor vielen Jahren erschütterte ein grausames Ereignis vor der Westküste Schottlands die Menschen; eine Familie wurde fast vollständig ausgelöscht, lediglich die siebzehnjährige Tochter Iris hat das Massaker überlebt, ein weiteres Ehepaar kaltblütig ermordet. Das Verbrechen wurde nie aufgeklärt. Fünfzehn Jahre später heftet sich ein Stalker an die Fersen von Iris, allerdings sieht diese keinen Zusammenhang mit den vergangenen Geschehnissen. Kurze Zeit später verschwindet eine Freundin von ihr während der gemeinsamen Urlaubsreise, Iris bleibt alleine zurück. Ex-Inspector Caleb Hale ist auf der Rückreise aus seinem Urlaub und kümmert sich um die junge Frau. Gemeinsam mit Kate Linville fängt er an, in dem alten Fall zu graben, ohne zu ahnen, welch schreckliche Ergebnisse sie zutage fördern.

»Jede Geschichte hat irgendwo ihren Anfang. Meist ist er klein und unbedeutend und verrät nichts darüber, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Ob sie bedeutend oder unbedeutend sein wird, harmlos oder aufwühlend, ob sie irgendwann im Sande verläuft oder zur nächsten und nächsten Geschichte wird, zu einer Serie, die auf einen dramatischen Showdown zuläuft.« (Seite 260)

Beim vorliegenden Buch handelt es sich bereits um den fünften Band der Reihe mit Kate Linville. Die Fälle sind hierbei insgesamt abgeschlossen, allerdings nimmt das Privatleben von Kate und anderen Beteiligten mittlerweile einen so großen Raum ein, dass ich besonders bei diesem Buch raten würde, von vorne anzufangen, um die Beziehungen der Personen zueinander besser zu verstehen. Hinzukommt dass jedes der Bücher großartige Unterhaltung verspricht und dieses Versprechen auch hält. Wer dies nicht möchte, bleibt aber nicht außen vor, denn natürlich gibt es wiederholt Erklärungen, wer mit wem und warum dies so ist.

Der Prolog führte am Anfang in verschiedene Richtungen, die zuerst gar nicht zusammenpassen wollten. Die folgenden Ereignisse konnte ich ebenfalls nicht richtig zuordnen, war also mehr als gespannt darauf, endlich zu erfahren, wie dies alles zusammenhing. Eine so komplexe und vielschichtige Geschichte hätte ich allerdings nicht erwartet, es war wirklich unglaublich, mitzuerleben, wie die Autorin es geschafft hat, die vielen wichtigen und unwichtigen Einzelheiten zu einem stimmigen Ganzen zu fügen, in dem jedes kleine Teil seinen Platz gefunden hat. Hierbei verstand sie es meisterhaft, falsche Fährten zu legen und Verdachtsmomente zu erzeugen, die mal mehr und mal weniger hilfreich waren auf der Suche nach der Wahrheit. Sobald ich sicher war, die Richtung zu erkennen, kam eine überraschende Abzweigung, die plötzlich logischer klang, es aber nicht immer war. Die Wendungen kamen unerwartet, der Einfallsreichtum von Charlotte Link war in dieser Hinsicht bewundernswert!

Ein Thriller nach meinem Geschmack, bei dem ich der Auflösung entgegenfieberte, das Ende aber überhaupt nicht kommen sah. Was für ein Finale, was für eine Tragödie, die unfassbar dramatisch war! Ein Feuerwerk der Gefühle, das sich bei mir entlud, ich kann kaum beschreiben, wie aufgewühlt ich gewesen bin. Dieses Buch ist für mich persönlich der Höhepunkt der Reihe, die im deutschsprachigen Raum zu den besten Büchern im Thriller-Genre gehört. Ein Highlight ist es geworden, das ist damit wohl klar!

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Veröffentlicht am 17.12.2024

Diese Reihe ist und bleibt großartig!

Der Totenarzt (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 13)
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Die Gerichtsmedizinerin Dr. Carolyn Hove wendet sich an Hunter und Garcia von der UV-Einheit des LAPD, weil ihr im Rahmen einer Obduktion etwas Seltsames aufgefallen ist. Nach einem Unfall mit Fahrerflucht ...

Die Gerichtsmedizinerin Dr. Carolyn Hove wendet sich an Hunter und Garcia von der UV-Einheit des LAPD, weil ihr im Rahmen einer Obduktion etwas Seltsames aufgefallen ist. Nach einem Unfall mit Fahrerflucht ist ein Toter eingeliefert worden, allerdings starb dieser an Unterkühlung und seine sonstigen Verletzungen passen nicht zum Unfallgeschehen. Hinzukommt, dass der Mann bereits tot war, als er überfahren wurde. Nach fachlicher Einschätzung von Dr. Hove ist der Mann vor seinem Tod gefoltert worden, danach hat der Täter einen Unfall inszeniert, um dies zu vertuschen. Der Verdacht liegt nahe, dass dies nicht das erste Opfer eines Killers war, der Spaß an Folter und Tod gefunden hat.

„So verrückt es sich auch anhört, der Mann ist erfroren… in Los Angeles… mitten im Juni“ (Seite 36)

Der dreizehnte Teil der großartigen Thriller-Reihe aus der Feder von Chris Carter hat mir wie immer unverwechselbare und nervenaufreibende Lesestunden geschenkt. Bereits das erste Kapitel zeigte die Richtung, in die es geht, und genauso interessant und spannend ging es durchgehend weiter. Etwas untypisch für die Reihe gab es keine expliziten Beschreibungen der Morde, aber die Aufzählungen der Auswirkungen der Folter sowie der dadurch entstandenen Wunden waren bereits abscheulich und entsetzlich genug.

Der Fall war knifflig, der Weg zur Lösung steinig und schwer. Viele faszinierende und informative Einblicke in die menschliche Psyche gab es sowie solche in die Ermittlungen der Polizei. Im letzten Drittel zog das Tempo erheblich an, die Ereignisse überschlugen sich und was dann geschah, ließ mich die Luft anhalten. Bange Minuten folgten, ich habe mitgefiebert und Daumen gehalten, fast vorgeblättert und nachgeschaut, wie es ausgeht, denn dramatisch und schmerzhaft wurde es und auch ziemlich gemein. Ob meine Befürchtungen sich bewahrheitet haben, müsst ihr schon selbst nachlesen, aber dies tut ihr auf eigene Gefahr. Großartig!

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Veröffentlicht am 14.12.2024

Guter Reihenstart mit großartigen Charakteren

Dorn
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Karla Hofbauer vom Cold Case Management am Bundeskriminalamt in Wien wird in Deutschland ermordet, sie hat in Hamburg verdeckt ermittelt und kam dem Täter anscheinend zu nah. Weil sie unautorisiert dort ...

Karla Hofbauer vom Cold Case Management am Bundeskriminalamt in Wien wird in Deutschland ermordet, sie hat in Hamburg verdeckt ermittelt und kam dem Täter anscheinend zu nah. Weil sie unautorisiert dort war, werden die richtigen Schlüsse nicht gezogen, da die Verbindung fehlt. Einzig die Kriminalpolizistin Lea Wagner verbeißt sich in den Fall, erste Spuren führen die junge Frau nach Bad Gastein, wo in einem leer stehenden, mehr als renovierungsfälligen alten Hotel der ehemalige Kriminalpsychologe Simon Dorn Zuflucht gefunden hat. Zusammen jagen die beiden einen Serienmörder, der sein Ziel noch nicht erreicht hat.

»Am Ende verhielt es sich wie mit den meisten Fällen, die Dorn kennengelernt hatte: Es gab kein Schwarz oder Weiß, kein Gut oder Böse, kein Richtig oder Falsch. Bloß tausend Abstufungen in Grau - und ein Pendel dazwischen, das mal mehr in die eine, mal mehr in die andere Richtung schwang.« (Seite 370)

Der großartige Prolog verwirrte mich zu Beginn maximal und hat bereits bei der Leseprobe dafür gesorgt, dass ich der interessanten Geschichte entgegenfieberte. Leider ließ sich Jan Beck danach sehr viel Zeit, bis es tatsächlich richtig losging, was man damit erklären könnte, dass die Figuren langsam entwickelt und vorgestellt werden sollten, allerdings wurde da noch nicht wirklich viel über Lea und Simon verraten. Dies änderte sich zum Glück etwa in der Mitte des Buches, das Tempo zog beträchtlich an und der Nervenkitzel kam förmlich um die Ecke geschossen. Ab da ging es Schlag auf Schlag und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Der Fall war kaum zu durchschauen, die vielen losen Fäden zu entwirren gelang mir tatsächlich lange Zeit nicht. Das hat mir echt gut gefallen, obwohl ich zwischendurch sicher war, dass sich die Teile nie zufriedenstellend zu einem Ganzen fügen würden. Jan Beck belehrte mich eines besseren und hat es letztendlich geschafft, meine dunkle Seite glücklich zu machen. Ich hoffe, im nächsten Teil mehr über die weiteren Zimmer im Hotel Dornwald zu erfahren und freue mich auf eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 12.12.2024

Wenn alles zusammenbricht

Und dahinter das Meer
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Die elfjährige Beatrix wird von ihren Eltern nach Amerika geschickt, es ist das Jahr 1940, die Bomben der deutschen Wehrmacht fallen nun fast täglich auf London, sodass ihre Eltern sie in Boston bei einer ...

Die elfjährige Beatrix wird von ihren Eltern nach Amerika geschickt, es ist das Jahr 1940, die Bomben der deutschen Wehrmacht fallen nun fast täglich auf London, sodass ihre Eltern sie in Boston bei einer Gastfamilie in Sicherheit wissen möchten. Der Empfang auf der anderen Seite des Atlantiks ist herzlich, das Ehepaar Gregory sowie ihre zwei Söhne William und Gerald machen es Bea, wie sie fortan genannt wird, leicht, und bald ist es schon, als wäre es nie anders gewesen. Doch irgendwann ist das Ende des Krieges absehbar, der Abschied naht und nichts wird danach so sein wie vorher.

»Sie ist kein kleines Mädchen mehr. Sie haben sie fortgeschickt, damit sie eine Kindheit haben kann. Aber ihnen ist nicht klar gewesen, dass ihnen dadurch die Kindheit ihrer Tochter genommen werden würde. Millie ist, als wäre ihr etwas gestohlen worden, das sie niemals wiederbekommen wird.« (Seite 52)

Am 3. September 1939 erklärten Großbritannien und Frankreich Deutschland den Krieg, nachdem Hitler der Aufforderung, die Kriegshandlungen gegenüber Polen zu beenden, nicht nachgekommen ist. Großbritannien setzte daraufhin eine der größten Mobilisierungen in den Gang, die sogenannte Operation Pied Piper, bei der innerhalb von nur drei Tagen 1,5 Millionen Menschen, darunter circa 800.000 Kinder, aus den städtischen Zentren evakuiert worden sind. Diese wurden in ländliche Regionen gebracht, um vor der Bedrohung durch deutsche Bomben geschützt zu werden. Einige Kinder wurden aber auch auf eine zweiwöchige Schiffsreise geschickt, über den Atlantik, auf eine gefährliche Reise nach Amerika.

Diese mehrere Jahrzehnte umfassende Geschichte hat mich tief berührt, sehr oft zum Weinen, aber auch zum Lächeln gebracht, und ließ mich alle Dramen und Tragödien der Familien gemeinsam durchleben. Aus der Sicht der Familienmitglieder hat Laura Spence-Ash geschrieben, die Namen stehen jedem Kapitel vor. Die Erzählung war nicht durchgehend, die Zeitsprünge betrugen Stunden, Tage, manchmal sogar Jahre, die fehlenden Ereignisse ergaben sich aber aus dem Text. Kleine Teile führten so zum Ganzen, was zu einer besonderen Atmosphäre beitragen hat. Die persönlichen Gedanken, geheimen Gefühle und kleinen Geheimnisse wurden so mir gegenüber enthüllt und oft wünschte ich sehnlichst, dass diese im Buch bestimmten Personen gegenüber verraten worden wären. So funktioniert das Leben aber nicht und manche Enttäuschung und Verletzung ertrug ich dadurch mit. Obwohl ich sicher war, die Auflösung zu kennen, überraschte mich das Ende, denn es war anders als gehofft, aber besser als befürchtet. Für mich ein weiteres Buchhighlight in diesem Jahr, dass ich gerne weiterempfehle.

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