Klappentext: "Sie sind wieder unterwegs! Hawelka & Schierhuber: gewohnt komisch, gewohnt - ähm - genial und massiv erfolgreich bei der Mördersuche. Dieses Mal haben sie es aber leider nicht mit einem Waldviertler Bauerntölpel zu tun, sondern mit einem gefinkelten Serienmörder aus der Großstadt. Denn: THERE'S NO BUSINESS LIKE MURDER BUSINESS "The Circus is in Town" und bei der Castingshow "Egomania" sind nur mehr die sechs Besten im Rennen. Fünf davon haben allerdings äußerst schlechte Karten. Johanna nämlich, die mausgraue Außenseiterin, hat sich entgegen allen Abmachungen zur klaren Favoritin gemausert. Äußerst ärgerlich ist das, und es kommt, wie es kommen muss: Jemand stirbt, und der launische Erzherzog schickt Hawelka & Schierhuber aufs Showparkett zum Ermitteln. FAVORITENSTERBEN DER ETWAS ANDEREN ART Überraschenderweise ist das Mordopfer jedoch nicht die Johanna, sondern eine ihrer Konkurrentinnen. Und das ist schon sehr verdächtig, finden die zwei Inspektoren. Bis Johanna selbst tot im Garten liegt und die Welt wieder in Ordnung scheint. Aber sonst ist nichts in Ordnung, denn alle Spuren führen ins Leere. Oder - was Hawelka & Schierhuber leise das Lied vom Tod anstimmen lässt - zum nächsten Opfer. Dann hat Hawelka allerdings eine zündende Idee und es schaut so aus, als wäre er diesmal auf der richtigen Spur"
Wow, auch der zweite Fall für Hawelka und Schierhuber hat es geschafft, mich zu begeistern. Günther Pfeifer hat mit den beiden Ausnahmeermittlern so schräge Typen geschaffen, abolute Unikate, die Kultcharakter haben. Die beiden sind ein super Team, das sich blind und ohne viel Worte versteht. Hawelka weiß die kurzen knappen Kommentare von Schierhuber immer zu deuten, auch wenn es manchmal nur ein "Eh, klar" ist. Hawelka ist der Denker, Schieri der Schweiger. Ihre Ermittlungesmethoden sind manchmal ungewöhnlich, manchmal brachial. Aber nicht nur H&S sind unverwechselbare Charaktere, auch der Erzherzog oder das Auskunftsbüro Berlakovic mit dem beliebtesten Radio der Stadt ist urig. Den Erzherzog mit seinen Schimpftiraden hatte ich so plastisch vor Augen, wie jeder Einzelne des Teams den Atem anhält und hofft, dass nicht ausgerechnet er den Rüffel abkriegt.
Die Story wird aus der Sicht eines Erzählers aufgerollt, mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf das Geschehen. Aus Hawelkas Sicht ist man bei den Ermittlungen dran, man erhält aber auch einen Einblick in die Gedanken von einigen Egomania Kandidaten und dem Produzententeam.
Mit viel Ironie und schwarzem Humor seziert der Autor das Castingbusiness in dem jeder versucht persönlichen Erfolg und möglichst viel Kohle und Berühmtheit zu erlangen. Jeder kocht sein eigenes Süppchen, ob auf oder hinter der Bühne. Ohne Skrupel, auch über Leichen.
Ich habe den Krimi mit einem breiten Grinsen im Gesicht gelesen, viele Szenen haben so viel Situationskomik, dass ich aus dem Lachen nicht mehr raus kam. Der Schreibstil ist locker, gespickt mit landestypischen Ausdrücken, einige werden in einer Fußnote erklärt. Und der typisch österreichische und besonders der Wiener Schmäh sorgen für das nötige Lokalkolorit.
Fazit: Herrlich schräger und ironischer Krimi mit zwei kultigen Protagonisten. Einfach genial!