Memoiren der anderen Art
Dieser Roman ist stark durch den Erzählton des Erzählers Fred geprägt, der geradezu launig von seinem ereignisreiche Leben berichtet.
Schon im ersten Kapitel, dass seine Kindheit schildert, wirkt so realistisch ...
Dieser Roman ist stark durch den Erzählton des Erzählers Fred geprägt, der geradezu launig von seinem ereignisreiche Leben berichtet.
Schon im ersten Kapitel, dass seine Kindheit schildert, wirkt so realistisch und so amerikanisch, dass man vergisst, dass der Autor kein Amerikaner ist.
Immerhin ist der Vater des Protagonisten auch deutschstämmig. Sie leben seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts i Ohio in landwirtschaftlicher Umgebung und Fred ist zunächst noch ein durchschnittlicher Junge. Doch er interessiert sich früh für Chemie, ist entschlossen und wird ein erfolgreicher Wissenschaftler, der sogar Albert Einstein getroffen hat und am Rande am Manhattan Project beteiligt sein wird.
Später wechselt zwischendurch sogar die Perspektive und man betrachtet Fred von außen. Das führt zu einem kompletteren Bild. Die USA wandelt sich weiter. McCartghy, Kubakrise, JFK´s Ermordung, Watergate etc,
Fred lässt das alles kalt. Er ist ein Mitläufer ohne Skrupel.
Raffinierterweise lässt Günther Thömmes auch eine positiv gesetzte Gegenfigur agieren. PJ, ein guter Freund, aber auch Konkurrent von Fred.
Er engagiert sich im positivem Sinne wo Fred Erfindungen immer mehr Umwelt- und Gesundheitsschäden verursachen. Das macht auch klar, wohin es führt, wenn man seine Handlungen nicht ausreichend reflektiert.
Mit besten Absichten könnte schwere unverträgliche Kost sein, doch das spielerische in Stil und Ausdruck lässt es wirklich zu einem Lesevergnügen werden.