Suleika erwacht und öffnet endlich ihre Augen
Meine Meinung zur Autorin:
Gusel Jachina ist mit ihrem Debüt Roman „ Suleika öffnet die Augen“, ein gelungenes Erstlingswerk gelungen. Er Roman ist schon ein kleines Meisterwerk und Kleinod. Man spürt ...
Meine Meinung zur Autorin:
Gusel Jachina ist mit ihrem Debüt Roman „ Suleika öffnet die Augen“, ein gelungenes Erstlingswerk gelungen. Er Roman ist schon ein kleines Meisterwerk und Kleinod. Man spürt schon beim Lesen wie viel Herzblut sie diese Geschichte geschrieben hat. Vielleicht weil sie selbst aus Tatarstan wie ihre Hauptproganistin Suleika, konnte sie sich so gut in sie hineinversetzen. Ihr Sprachstil ist warmherzig, poetisch, klar und sehr Kraftvoll. Sie hat viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl bewiesen beim erzählen dieser Geschichte. Ihre Recherche ist einfach großartig.
Sie lässt einem Abtauchen in das Russland nach 1930, nach der Revolution und der Schreckensherrschaft von Stalin. Schon erschütternd wie man einfach Menschen ihrer Heimat entwurzelte und sie Entkulasierte, einfach unter primitivsten Bedingungen nach Sibirien deportierte.
Menschen die nicht ins Schema passten oder sich nicht beugte von der Bildfläche verschwinden lies und in die Verbannung schickte. Das alles hat sie so eindringlich und Bildhaft wiedergegeben. Ihre Figuren sind wie aus Fleisch und Blut, auch deren einzelnen Charaktere und Emotionen hat sie sehr gut heraus gearbeitet. Eine Geschichte die einem beim Lesen unter die Haut geht, einem betroffen macht und schaudern lässt. Ich habe mit großer Begeisterung diesen Roman gelesen, er ist sehr facettenreich und Lehrreich, auch wenn es traurige Abschnitte gibt, gibt es auch Humor und Hoffnung. Mir war es gar nicht bewusst das der Islam in Russland verbreitet war . Schon traurig das man die Menschen einfach so gnadenlos in die Verbannung schickte.
Meine Meinung zum Inhalt:
Sehr eindringlich hat sie die Tatarin Suleika beschrieben, eine Junge Frau die mit dem viel älteren Murtasa verheiratet hat. Die den untersten Weg in dieser Ehe geht. Ihr Mann ist nicht sehr Liebevoll zu ihr, im Gegenteil sie ist für ihn nur eine billige Arbeitskraft. Das die vier Kinder die sie geboren hat, nicht überlebt haben wird ihr zum Vorwurf gemacht. Die Schwiegermutter ist die Ausgeburt der Hölle, sie demütigt und schikaniert Suleika wo sie kann. Ich fand es so schlimm, ich hätte Suleika gerne mal in die Arme genommen und gesagt Öffne die Augen. Das alles ändert sich als die roten Horden die Kulaken Bauern tyrannisieren, Murtasa gibt sein Vieh und Vorräte nicht her, was ihm zum Verhängnis wurde, man erschoss ihn vor den Augen seiner Frau. Man verschleppt Suleika und deportiert sie mit vielen anderen. Eine wochenlange und beschwerliche Reise, in Viehwagons gepfercht rollen sie durch Russland Richtung Sibirien Was sich dort in den Waggons abspielte und was die Menschen erleiden mussten trieb einem die Tränen in die Augen, das schlimme Suleika ist von ihrem Mann schwanger. Es herrschten unmenschliche und Bedingungen. Ihre Endstadion ist die Taiga in Sibirien, keine Unterkunft sie nächtigen unter freiem Himmel. Unter primitivsten Bedingungen und Hilfsmitteln, erbauen sie sich mit der Zeit ein Dorf. Suleika, bringt dort ihren Sohn zur Welt, ihren Jusuf den sie zärtlich liebt. Hier wächst Suleika über sich hinaus, sie hat gelernt ihre Augen zu öffnen. Sehr gut gefiel mir auch Dr. Wolf Karlowitsch, ein warmherziger Mensch, der sich am Anfang der Geschichte wie eine Auster in seine Muschel zurück gezogen hatte, und sich langsam wieder öffnet. Eine sehr Abenteuerliche Geschichte von Menschen die man in die Wildnis der Taiga deportierte, und die täglich um ihr überleben kämpfen. Was aus Suleika , Jusuf und den Menschen dort wird und wie ihre Wege weitergehen das ist sehr spannend zu lesen und es gibt überraschendes.Es ist spannend !!!