Cover-Bild Die Erziehung des Herzens
Band der Reihe "detebe"
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 624
  • Ersterscheinung: 22.03.2005
  • ISBN: 9783257207231
Gustave Flaubert

Die Erziehung des Herzens

Geschichte eines jungen Mannes
Emil Alphons Rheinhardt (Übersetzer)

Als Student voller Pläne und Hoffnungen, mit künstlerischen und gesellschaftlichen Ambitionen kommt Frédéric Moreau aus der Provinz nach Paris. Doch schon bald wird der empfindsame Moreau von der Liebe zu Madame Arnoux überwältigt, die seine Einbildungskraft gefangennimmt und seine Tatkraft auf Jahr hinaus lähmt. Seiner revolutionären Begeisterung folgt die maßlose Enttäuschung über den Sieg der Reaktion von 1848.

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Veröffentlicht am 26.01.2020

Was habe ich verpasst?

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Als Frédéric zum Studium nach Paris kommt, hat er hochfliegende Träume und viele Pläne, doch alles verpufft als er Frau Arnoux trifft und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Da sie als verheirate tugendhafte ...

Als Frédéric zum Studium nach Paris kommt, hat er hochfliegende Träume und viele Pläne, doch alles verpufft als er Frau Arnoux trifft und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Da sie als verheirate tugendhafte Frau für den unbeholfenen, völlig realitätsfremden Jungen unerreichbar bleibt, freundet er sich mit ihrem Mann an. Die nächsten Jahrzehnte lähmt diese Liebe ihn in all seinen Unternehmungen, macht ihn blind für den Egoismus und das Schmarotzertum seiner Freunde und sorgt dafür, dass er nur um ihr alles zu erhalten sich fast völlig ruiniert.

Flaubert ist niemals eine einfache Lektüre. Melancholie, düstere Realität und unsympathische Charaktere sind Bestandteil seiner detaillierten Gesellschaftspanoramen. Hier hatte ich allerdings den Eindruck etwas Wesentliches verpasst zu haben. Zäh schleppte sich die Geschichte von Seite zu Seite. Frau Arnoux wurde für mich als Leser niemals zu dem hohen Ideal, das Frédéric in ihr sah, sondern ging mir schließlich gehörig auf den Geist. Den apathischen Protagonisten wollte man wahlweise treten oder ohrfeigen, um ihn endlich zur Besinnung und zum Leben zu bringen. Was Flaubert mit der Geschichte transportieren wollte, ist mir völlig entgangen. Weder mit Inhalt noch mit Drama konnte er mich packen. Um diese Geschichte zu würdigen, muss ich nach einem anständigen Kommentar mit Interpretationsansätzen suchen.

Das Nachwort des Übersetzers E.A. Reinhardt hat mir hier nicht weiterhelfen können. Er verliert sich zu sehr in seiner Flaubert-Begeisterung und beschränkt sich schließlich auf nebulöse Andeutungen, dass man schon wüsste, was der Roman bedeuten soll – und wenn nicht, dass ist man halt so ein Ignorant wie Flauberts Zeitgenossen.

Das Buch selbst konnte mich nur mäßig begeistern und ich bleibe mit dem dumpfen Gefühl zurück, etwas Wesentliches in ihm übersehen zu haben.

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