Ein Meisterwerk der Erzählkunst!
Das Faszinierende an diesem Roman ist zweifelsohne jene Kutschfahrt Madame Bovarys mit ihrem Liebhäber hinter verschlossenen Vorhängen, die Gustave Flaubert aus der Außenperspektive geschrieben hat.
Es ...
Das Faszinierende an diesem Roman ist zweifelsohne jene Kutschfahrt Madame Bovarys mit ihrem Liebhäber hinter verschlossenen Vorhängen, die Gustave Flaubert aus der Außenperspektive geschrieben hat.
Es rumpelt der Wagen durch die Gassen einer französischen Kleinstadt, stundenlang über Kopfsteinpflaster, immer schneller werdend, sodass die Rösser heftig schnauben, dann ermüdet im Schritttempo ein Verschnaufpäuschen hinlegend, anscheinend um Kraft zu sparen für den nächsten Gang, der sich wiederum ekstatisch steigert, wie zu einem Höhepunkt, das Ganze noch und nöcher.
Ein Schelm, der böses dabei denkt, beispielsweise an Pornografie. Und so wurde der Autor, nachdem sein Roman zuerst verboten wurde und er vor Gericht, letztendlich freigesprochen.
Denn alles, was an kleinen oder großes Schweinigeleien sich der Leser vorstellt, spielt sie hinter geschlossenen Vorhängen ab, hinter die Gustave Flaubert nicht blickt. Er lässt es den Leser ahnen und zieht ihn als Voyeur mit hinein eins Geschehen.