Cover-Bild Maud Martha
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 12.03.2025
  • ISBN: 9783328112242
Gwendolyn Brooks

Maud Martha

Roman. Übersetzt von Andrea Ott, mit einem Nachwort von Daniel Schreiber - »Ich möchte, dass alle diesen vergessenen literarischen Schatz lesen!« Bernardine Evaristo
Andrea Ott (Übersetzer)

»Warum hatten wir hier früher nie von Gwendolyn Brooks gehört?« FAZ

Die sensationelle Klassiker-Entdeckung aus den USA, jetzt im Taschenbuch!

Maud Martha Brown wächst in den 1920ern in der South Side von Chicago auf. Inmitten von verfallenen Kneipen und überwucherten Gärten träumt sie von New York, von der großen Liebe, von einer heiteren Zukunft. Sie schwärmt für Löwenzahn, verliebt sich das erste Mal, dekoriert ihre erste eigene Küche, bekommt ein Kind. Auch ihr hellhäutigerer Mann hat Träume: vom «Foxy Cats Club», von anderen Frauen, vom Krieg. Und dann ist da als allgegenwärtiger Begleiter noch der Rassismus dieser Zeit, angesichts dessen es nicht immer leicht fällt, Gleichmut und Würde zu bewahren.

In lakonischen Vignetten skizziert Gwendolyn Brooks den Alltag einer jungen Schwarzen Frau und erschafft dabei große Weltliteratur.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2024

Ein wichtiges Buch zum Thema Rassismus

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Maude Martha Brown lebt im Chicago der 1940er-Jahre. Als fünfjähriges schwarzes Mädchen wünscht sie sich nichts mehr, als gerngehabt zu werden, was gar nicht einfach ist, denn neben ihrer zwei Jahre jüngeren ...

Maude Martha Brown lebt im Chicago der 1940er-Jahre. Als fünfjähriges schwarzes Mädchen wünscht sie sich nichts mehr, als gerngehabt zu werden, was gar nicht einfach ist, denn neben ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Helen scheint sie zu verschwinden.

An einem Schultag im roten Backsteingebäude machte die Sonne kleine Versprechungen. Da wehten mit dem Wind die Kinder heran und um punkt fünf nach neun war der Schulhof leergefegt, keine Kappe oder Haarschleife mehr zu sehen.

Wenn ihre Eltern streiten träumt die kleine Maude von Gorillas, die aus dem Zoo auszubrechen drohen.

Bei einem Besuch im Regal Theater sah Maude Howie Joe Jones, ein riesiges braunes Etwas, dessen Stimme Maude nicht beeindruckte, es hatte sie nicht gepackt.

Das Publikum hatte applaudiert. Befremdlich ausgelassen gestampft. Die Finger in den Mund gesteckt und gepfiffen. S. 20

Sie würde sich nie so zur Schau stellen, ihr inneres nach außen kehren. Sie wollte kein Star sein, wollte der Welt einfach eine gute Maud Martha schenken.

Wenn Maude im Zug saß stellte sie sich vor nach New York zu fahren. Sie lehnte sich im Plüsch zurück und träumte von dem überteuren italienischen Geschirr, den antiken Porzellanfiguren in hellblau und gold. Frauen in schlichten Kleidern zu keineswegs schlichten Preisen, wie sie sich so lässig bewegten als trügen sie irgendwelche Fetzen.

Fazit: Maude Martha ist der einzige Roman, den Gwendolyn Brooks geschrieben hat. Für einen ihrer Gedichtbände hat sie den Pulitzerpreis bekommen. Maude Martha ist eine autofiktionale Erzählung mit kurzen Kapiteln, die recht unabhängig voneinander, wie Kurzgeschichten geschrieben sind. Die Autorin gibt einen klaren Eindruck ihrer Zeit, über ihr Leben und ihren Alltag als „Schwarze Frau“, wie sie sich selbst bezeichnete. Die Sprache ist leichtfüßig und einfallsreich. Die Themen schwer und ungerecht. Es geht um herablassende privilegierte weiße Frauen, die sich für wertvoller halten als ihre schwarzen Angestellten. Weiße Frauen, die so problemlos wie widerspruchslos das N….Wort benutzen. Weihnachtsmänner, die ein schwarzes kleines Mädchen keines Blickes würdigen. Gwendolyn Brooks beschreibt den Rassismus, die Ungleichheit ihrer Zeit, wie ihre Hautfarbe, das Maß ihres Selbstwerts bestimmt, die Art ihrer Ehe und das Glück ihrer Kinder. Es geht um Selbstbestimmung, Anstand und Selbstachtung.

Wie kann man einer Gesellschaft mit Selbstbestimmung begegnen, wenn diese das nicht vorsieht? Wie lässt sich Anstand kultivieren, wenn einem das Zuhause jederzeit von der Bank entrissen werden kann? Wie entwickelt man Selbstachtung, wenn man das weniger geliebte Kind der Eltern ist? Wenn hellhäutigere Schwarze aufgrund der dunkleren Hautfarbe auf einen herabschauen? Wenn ein Mann die Beziehung zu einer Frau nicht aus Begehren, sondern aus einem realistischen Blick auf die eigenen Möglichkeiten eingeht? S. 147

Daniel Schreiber

Ein erhellendes kleines Buch, das kaum etwas an Aktualität eingebüßt hat, das ich unbedingt empfehlen möchte.

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