Wirklich gut
Ich habe das Buch gerade ausgelesen und muss sagen, mir hats sehr gut gefallen. Anfänglich bin ich nicht gleich in die Geschichte reingekommen. Der Ich-Erzähler schildert viele kleine Episoden aus seiner ...
Ich habe das Buch gerade ausgelesen und muss sagen, mir hats sehr gut gefallen. Anfänglich bin ich nicht gleich in die Geschichte reingekommen. Der Ich-Erzähler schildert viele kleine Episoden aus seiner Kindheit immer gemischt mit den Geschehnisse jetzt, 30 Jahre später.
Nachdem man aber eine Weile in das Buch reingelesen hat, bemerkt man, wie die vielen Episoden von damals und heute zusammengehören und langsam wird die Geschichte von Viktor Vinblad und seinem Freund David erzählt. Parallel dazu entwickeln sich die Geschehnisse hin zum damaligen Mord. Zwei Fragen ziehen sich durch das ganze Buch: Lebt Viktor noch oder ist er tot? War Viktor der Mörder oder ist er in den Mord verwickelt?
Ich würde dieses Buch gar nicht als Krimi bezeichnet. Es ist ein schöner Roman mit gut erzählten Lebensgeschichten und darin eben ein Mord. Es geht nicht um Kommissare, Ermittlungen und ähnliches. Trotzdem ist dieser ungeklärte Mord das zentrale Thema der Geschichte. Alle Beteiligten sind damit noch heute, 30 Jahre später, beschäftigt. Besonders gelungen fand ich die vielen Charaktere, die Nesser gezeichnet hat. Alle seine Personen sind weder Helden noch Gewinner. Mal liebenswerte Sonderlinge, mal Schüler, die sich ins Leben reinkämpfen, mal sprachlose Ehepaare. Am liebsten würde ich direkt nochmal eine solche Geschichte lesen.