Cover-Bild Herzkönig
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19,50
inkl. MwSt
  • Verlag: Neue Kritik
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 174
  • Ersterscheinung: 15.10.2007
  • ISBN: 9783801503888
Hanna Krall

Herzkönig

Renate Schmidgall (Übersetzer)

Diese nüchterne Feststellung stammt von Izolda Regensberg alias Maria Pawlicka. Seit der Deportation ihres Mannes nach Auschwitz besteht der Sinn ihres Lebens allein darin, ihren Herzkönig zu befreien. Die fieberhaften Bemühungen werden von Absurditäten und Zufällen, von glücklichen und unglücklichen Fügungen begleitet. In Zeiten der Vernichtung wundert sich Izolda über keine Grausamkeit - auch nicht über die eigene.

Bis Izolda schließlich im Mai 1945 im Lager Ebensee auf ihren Ehemann trifft, hat sie eine Odyssee von Lagern und Gefängnissen hinter sich. Das Paar kehrt mit »polnischen« Pässen nach Polen zurück. Jahre später fliegt die geborgte Identität auf, und die beiden erhalten jüdische Pässe, die sie zur Ausreise nach Wien zwingen.

Izolda, die hervorragende Spezialistin im Überleben, muss erkennen, dass sie das Leben nach dem Überleben nicht in den Griff bekommt. Sie empfindet zunehmend Fremdheit gegenüber der Welt, deren Fixpunkt ihr verloren gegangen ist. Sie zieht zu den Töchtern nach Israel. Umgeben von alltäglichen politischen Ausnahmezuständen und unverständlichen Wortfetzen lebt sie in ihrer Erinnerung noch im Zweiten Weltkrieg.

»Herzkönig« handelt vom Schicksal polnischer Juden - jener, die durch den Holocaust umkamen, und jener, die ihn mit Verletzungen unterschiedlichster Art überlebten. Erschütternde historische Situationen korrespondieren mit persönlichen Katastrophen. Und für jede findet die Autorin knappe Sätze, die beim Leser einen tiefen Schrecken hinterlassen. So einfach und zugleich poetisch schreibt nur Hanna Krall.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2023

Wenn das alles nie geschehen wäre

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Wäre ihr Mann, ihr Herzkönig, dann bei ihr geblieben?
Izolda ist frisch verheiratet, als Polen von den deutschen Nazis besetzt wird. Doch dann wird der frisch gebackene Ehemann nach Auschwitz deportiert. ...

Wäre ihr Mann, ihr Herzkönig, dann bei ihr geblieben?
Izolda ist frisch verheiratet, als Polen von den deutschen Nazis besetzt wird. Doch dann wird der frisch gebackene Ehemann nach Auschwitz deportiert. Izolda könnte das nötigste packen und fliehen, doch sie will nur eines: ihren Mann befreien. Es beginnt ein Verstecken der eigenen, der jüdischen Identität. Sie verändert ihr Äußeres, färbt sich die Haare, lernt den Rosenkranz zu beten und nimmt einen polnischen Namen an. Sie bemüht sich bei den unterschiedlichsten Menschen um Hilfe, verkauft Schinken im Schwarzhandel, pflegt als Krankenschwester Typhuserkrankte. Eine Odyssee durch Osteuropa beginnt, welche sie bis nach Wien führt. Nahe verwandte sterben entweder elendig an Krankheiten im Ghetto oder im KZ oder werden auf andere Weise von den Nazis ermordet. Jeden Tag könnte auch ihr Leben enden. Doch dann, im Mai 1945 findet sie ihren Mann wieder. Beide sind gezeichnet von dem Erlebten. Sie haben überlebt und sich wiedergefunden, doch das Leben hat sie getrennt.
"Herzkönig" von Hanna Krall aus dem Polnischen übersetzt von Renate Schmidgall @buechergilde ist ein schmaler aber geballter Bericht über das alltägliche Leben verfolgte jüdischer Menschen in Polen zur Zeit der deutschen Besatzung unter Adolf Hitler. Die Geschichte hat mich immer wieder massiv betrübt, erschüttert, mir die Kehle zugeschnürt. Und obwohl Izolda dieses finstere Kapitel Europas überlebt, ist dies nur ein kleines Happyend für mich. Denn zu viele jüdische Mitmenschen wurden ermordet, oder sind an den damaligen Umständen gestorben. Überlebende bis in meiner Generation traumatisiert. Das Buch ist definitiv ein Mahnmal - wir sollten niemals vergessen, was in unserer Mitte geschen ist.
Große Leseempfehlung meinerseits 🤗

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Veröffentlicht am 24.05.2019

Der Klappentext verrät einfach alles!

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iese nüchterne Feststellung stammt von Izolda Regensberg alias Maria Pawlicka. Seit der Deportation ihres Mannes nach Auschwitz besteht der Sinn ihres Lebens allein darin, ihren Herzkönig zu befreien. ...

iese nüchterne Feststellung stammt von Izolda Regensberg alias Maria Pawlicka. Seit der Deportation ihres Mannes nach Auschwitz besteht der Sinn ihres Lebens allein darin, ihren Herzkönig zu befreien. Die fieberhaften Bemühungen werden
von Absurditäten und Zufällen, von glücklichen und unglücklichen Fügungen begleitet. In Zeiten der Vernichtung wundert sich Izolda über keine Grausamkeit - auch nicht über die eigene. Bis Izolda schließlich im Mai 1945 im Lager Ebensee auf ihren Ehemann trifft, hat sie eine Odyssee von Lagern und Gefängnissen hinter sich. Das Paar kehrt mit »polnischen« Pässen nach Polen zurück. Jahre später fliegt die geborgte Identität auf, und die beiden erhalten jüdische Pässe, die sie zur Ausreise nach Wien zwingen. Izolda, die hervorragende Spezialistin im Überleben, muss erkennen, dass sie das Leben nach dem Überleben nicht in den Griff bekommt. Sie empfindet zunehmend Fremdheit gegenüber der Welt, deren Fixpunkt ihr verloren gegangen ist. Sie zieht zu den Töchtern nach Israel. Umgeben von alltäglichen politischen Ausnahmezuständen und unverständlichen Wortfetzen lebt sie in ihrer Erinnerung noch im Zweiten Weltkrieg Mein Fazit: Da durch den Klappentext alles verraten wird, kann ich leider nicht wirklich glücklich über das Buch berichten. Der schreib- und Erzählstil ist wirklich außergewöhnlich und habe ich so noch nie gehabt. Daher hat die Erzählung einen sehr kühlen Flair. Wie gesagt finde ich es sehr schade, dass alles durch den Klappentext gesagt wird