"Nie wieder Krieg!" ...
Gleich zu Anfang möchte ich erwähnen, dass es hier unbedingt empfehlenswert ist, den Vorgängerband „Honigtod“ der gleichen Autorin zu hören, bzw. zu lesen. In „Marlene“ wird sich viel darauf bezogen und ...
Gleich zu Anfang möchte ich erwähnen, dass es hier unbedingt empfehlenswert ist, den Vorgängerband „Honigtod“ der gleichen Autorin zu hören, bzw. zu lesen. In „Marlene“ wird sich viel darauf bezogen und ich glaube, man würde sich mit den Zusammenhängen sonst eventuell schwertun.
Aber nun zu diesem wunderbaren Buch, das sich aus einer Mischung von Fiktion gepaart mit realen Ereignissen und Personen zusammensetzt. Ich habe schon viele Bücher zum Thema Zweiter Weltkrieg gelesen und gehört aber selten ist mir so ein spannendes und zugleich berührendes Buch unterkommen, das die Rolle des Widerstands gegen die Nazidiktatur und seine tapferen Kämpferinnen und Kämpfer beleuchtet. In genau dieser Rolle findet sich Anna von Dürkheim, die sich als Widerstandskämpferin Marlene Kalten nennt, wieder. Sie, die einst ihre Freundin Deborah, Tochter der berühmten Opernsängerin Elisabeth Malpran und dem jüdischen Arzt Gustav Berchinger, für den guten Zweck des Widerstands gewinnen konnte, wähnt diese tot und ist fest entschlossen allein für die Sache weiterzukämpfen. Mehr als einmal begibt sie sich in Lebensgefahr, wird gequält und gedemütigt und landet schließlich im KZ Lager Ausschwitz. Sie gibt nicht auf und kämpft den Kampf ums Überleben stets mit dem ultimativen Ziel vor Augen, diesen grausamen Krieg und seine Schergen zu stoppen und damit auch dem unsinnigen Morden an allen Fronten Einhalt zu gebieten.
Zum Einstieg der Geschichte lernen wir die Marlene der Gegenwart kennen, die sich mit ihren inzwischen 93 Jahren dazu entschließt, ihre Lebensgeschichte zu Papier zu bringen und noch einmal ihre Familie und ihre zahllosen Weggefährten um sich zu versammelt. In ähnlicher Form lernten wir im ersten Band auch die junge Felicity und ihre Mutter kennen, die zu Deborahs Familie gehörten. Lasst euch überraschen, wie die beiden Familien am Schluss doch noch zueinander finden werden.
Während mir der Schluss ein Lächeln aufs Gesicht zauberte, war ich doch während des Hörens immer wieder erschüttert, wie grausam der Zweite Weltkrieg wirklich war. Durchzogen mit sogenannten „Kriegssplittern“ voller wertvoller Informationen formte die Autorin in meinem Kopf unweigerlich den Satz: „Nie wieder Krieg!“. Ganz zum Schluss möchte ich nicht vergessen zu erwähnen, dass die begabte Sprecherin Anne Moll auch hier wieder ein Meisterwerk hingelegt hat – Chapeau!