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Veröffentlicht am 11.11.2024

Glücksspiel im Kasino ... Fluch oder Segen?

Kasino
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Zu meiner großen Freude hat sich das Autorenduo Martina Sahler und Heiko Wolz mal wieder zusammengesetzt und einen Roman geschrieben. Aber bei „Kasino“ handelt es sich nicht nur um irgendeinen Roman, nein, ...

Zu meiner großen Freude hat sich das Autorenduo Martina Sahler und Heiko Wolz mal wieder zusammengesetzt und einen Roman geschrieben. Aber bei „Kasino“ handelt es sich nicht nur um irgendeinen Roman, nein, sie haben damit ein spannendes Thema aufgegriffen, zu dem ich bis dato noch kein Buch gelesen hatte. Es geht um die junge Claire Engel, deren Eltern in Sinzheim ein Wirtshaus betreiben. Damals wie heute ist es üblich, dass die ganze Familie mit anpackt, und so sehen es die Eltern auch gar nicht gerne, dass Claire andere Träume hegt. Sie will sich einen Traum erfüllen und Croupière werden, einen Grundstock dafür legte bereits ihr Großvater, der im Wirtshaus einen kleinen Spielsalon betreibt. Doch wird sie sich in dieser von Männern dominierten Branche durchsetzen können oder wird ihr Traum eben wirklich nur ein Traum bleiben? Man bietet ihr zunächst eine Stelle als Garderobiere und sie sieht es als Chance einen Fuß in die Tür zu bekommen. Wird das Schicksal es gut mit ihr meinen?

Atemlos verfolgte ich Claires Werdegang und lernte mit ihr die verschiedensten Charaktere kennen, von denen ihr nicht jeder wohl gesonnen ist. Martina Sahler und ihr Kollege Heiko Wolz verstehen es auf wunderbare Weise gemeinsam mit den mitspielenden Figuren ernste Themen wie Depressionen, Alkohol- sowie Spielsucht in ihrem Roman zu verarbeiten und schaffen damit wie von selbst Sympathien wie Antipathien gegenüber denselben. Mehr als einmal fieberte ich mit Claire, drückte ihr die Daumen und setzte große Hoffnungen in sie. Sie ist eine starke aber auch durchaus liebenswerte Protagonistin, die ich ins Herz geschlossen habe und im nächsten Band gerne noch ein weiteres Stück des Weges begleiten möchte.

Der Schreibstil ist anschaulich und der damaligen Zeit angepasst, ich fühlte mich direkt ins Baden-Baden im Jahr 1847 versetzt. So ist es dann wohl auch nicht verwunderlich, dass „Kasino“ von mir fünf strahlende Sterne mit einer vorbehaltlosen Leseempfehlung erhält. Ich freue mich schon riesig auf den zweiten Teil!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 11.11.2024

Die Hoffnung stirbt zuletzt ... es wird weitergehen ...

Café Hawelka
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In unterschiedlichen Lesesträngen lernen wir zwei starke Frauen kennen, die beide auf ihre eigene Weise zu kämpfen haben. Als Else zu Kriegsende im Mai 1945 ihre kleine Schwester verliert, bricht für sie ...

In unterschiedlichen Lesesträngen lernen wir zwei starke Frauen kennen, die beide auf ihre eigene Weise zu kämpfen haben. Als Else zu Kriegsende im Mai 1945 ihre kleine Schwester verliert, bricht für sie eine Welt zusammen. Durch eine wunderbare Fügung des Schicksals, hat sie jedoch das unverschämte Glück eine neue Heimat im „zweiten Wohnzimmer“ einer Wiener Familie zu finden, im heimeligen Café Hawelka. Die Besitzerin, die nach dem Krieg selbst mit zwei Kindern und ohne Mann dasteht, zögert nicht einen Moment die ausgebombte Else aufzunehmen und ihr ein Dach über dem Kopf zu geben. Lediglich die Sorge um Fritzi trübt die Freude. Als schließlich nicht nur die verloren geglaubte Schwester, sondern auch Leopold Hawelka wieder auftauchen, scheint dem Auftrieb nichts mehr im Weg zu stehen …
In der „Gegenwart“, im Jahr 1968, lerne ich Jutta kennen, die Tochter Elses, die ihrerseits inzwischen mit beiden Beinen fest im Leben steht und mit ihrem Bodo eine vielversprechende Zukunft plant. Als Heiratspläne auf den Tisch kommen, kommt Mutter Else in Erklärungsnot …
Die Autorin Maria Wachter schafft es, mich nicht nur in eine meiner Lieblingsstädte zu entführen, sondern mich auch zu fesseln und tief in ihre Geschichte eintauchen zu lassen. Ungeschönt präsentiert sie mir als Leserin die Wahrheit über die schrecklichen Bombenangriffe und vermittelt mir authentisch die Todes- und Existenzängste der Menschen zur damaligen Zeit. Wie habe ich mitgelitten mit Else, deren Nöte mit Beendigung des Krieges alles andere als vorbei waren. Umso mehr konnte ich die 60er Jahre mit Jutta genießen, als es hieß „immer vorwärts, nie zurück“.
Sehr gefreut habe ich mich über die Einblicke in den Alltag des berühmten Cafés Hawelka, das natürlich sofort auf meiner "Bucket List" für den nächsten Wien Besuch gelandet ist. Künstler und solche, die es werden wollen, gaben und geben sich die Klinke in die Hand und machten das Hawelka zu einem spannenden Aufenthaltsort mitten im Herzen Wiens.
Interessant und ans Herz gehend war auch der Einblick in das Leben das kleinen Adis, der mit seiner „Kondition“ den strengen Auflagen der Nazis nicht standhalten konnte. Erst kürzlich konnte ich mit dem Buch „Aspergers Schüler“ der Autorin Laura Baldini tiefer in diese Materie eintauchen.
Alles in allem hat dieser Wienbesuch mal wieder Sehnsüchte in mir geweckt. Nächstes Jahr ist wirklich endlich mal wieder ein Ausflug in die Hauptstadt Österreichs Programm. Ich kann die duftenden Buchteln kombiniert mit einem heißen „Einspänner“ quasi schon riechen. In der Zwischenzeit jedoch vergebe ich sehr gerne die Bestnote mit angenehm lieblichen fünf Sternen verbunden mit einer Leseempfehlung. Das „Café Hawelka“ hat mich nun neugierig gemacht auf weitere Bände der Reihe: „Cafés, die Geschichte schreiben“. Es bleibt spannend!

Veröffentlicht am 11.11.2024

Lili Brown bringt die Wahrheit ans Licht ...

Wer mit den Wölfen heult
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Was ist hier passiert? War es ein Unfall oder doch Absicht, als Police Sergeant Martin Gordon seinen Kollegen Clark Jarrett während eines Einsatzes anschießt? Der Epilog beschreibt die Verzweiflung Martin ...

Was ist hier passiert? War es ein Unfall oder doch Absicht, als Police Sergeant Martin Gordon seinen Kollegen Clark Jarrett während eines Einsatzes anschießt? Der Epilog beschreibt die Verzweiflung Martin Gordons und schnell fragte ich mich, ob er überhaupt noch dienstfähig ist, wenn Jarrett mit im Team ist. Keine einfache Frage, die sich auch Martins Vorgesetzter stellt, und so wird die selbstständige Psychotherapeutin Lily Brown hinzugezogen, um für Aufklärung zu sorgen. Mit zehn geplanten Sitzungen haben die Beiden Zeit, der Sache auf den Grund zu gehen. Doch der entmutigte Gordon beendet die Sitzungen vorzeitig, in dem er sich auf dramatische Weise in der Cathedral von Canterbury das Leben nimmt …

Im zweiten Erzählstrang befasst sich Lily mit einer schwangeren Frau, die bereits ein Baby durch den plötzlichen Kindstod verloren hat und vor Sorge fast umkommt, dass dies wieder geschehen könnte. Lily gibt alles doch muss zu ihrem Entsetzen bald entdecken, dass es der schwangeren Jerry Hoover wohl doch nicht so ernst zu sein scheint alles zu tun, um ihr Baby zu schützen …

Schon nach wenigen Seiten schafft es die Autorin Tessa Duncan erneut mich wieder zu fesseln. Schnell war ich wieder eingetaucht in Lilys Leben und freute mich ihren Partner Matt Rider, ihren Freund Dan Baker und natürlich Kater Mick und den alten Nachbarn O’Brien wiederzusehen. Leider erhält das Verhältnis zwischen Lily und Dan bedingt durch die Schwangerschaft seiner Ex-Frau einen nicht unerheblichen Dämpfer und man fragt sich als Leser, ob die Beiden stark genug sind, das durchzustehen. Ich bin hier persönlich mehr als zwiegespalten und frage mich, ob ein Ende mit Schrecken oder ein Schrecken ohne Ende die bessere Wahl ist …

Obwohl auch in diesem zweiten Band der Reihe wieder schwere Themen verarbeitet werden, sind diese so geschickt verpackt, dass ich mich als Leser dennoch gut aufgehoben fühlte. Mobbing und Gruppenzwang sind leider nur allzu alltäglich und das nicht nur im Polizeialltag. Auch das Thema Missbrauch und Ausnutzung von Frauen sind im wahren Leben omnipräsent. Auf einfühlsame Weise lässt mich die Autorin abermals eintauchen in die Welt der Gewalt und Verbrechen und versteht es hervorragend, die Beweggründe der jeweiligen Betroffenen plausibel darzustellen.

Mit hat dieser zweite Band sogar noch besser gefallen als der Erste und so fiebere ich natürlich schon heute dem dritten Teil entgegen. „Wer mit den Wölfen heult“ habe ich dank meines Urlaubs tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen und vergebe hier sehr, sehr gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl. Während dieser zweite Band unabhängig vom ersten gelesen werden kann, empfehle ich dennoch zur Abrundung den ersten Band „Wer das Vergessen stört“ zu lesen.

Liebe Tessa, du hast bewiesen, dass du ein absolutes Allround Talent bist. Ob historisch oder krimitechnisch spannend, dir macht beim Schreiben keiner was vor. Von mir gibt es eine absolute Empfehlung für diesen großartigen zweiten Band der „Canterbury Krimireihe“!

Veröffentlicht am 30.10.2024

Selten war ein Buchtitel treffender ...

Genau so, wie es immer war
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Mit seinen knapp 19 Stunden Hörzeit, hatte es das Buch „Genau so, wie es immer war“ in sich. Ich begleite die Protagonistin Julia Ames durch ihr Leben, wobei es manchmal gar nicht so einfach war ihr zu ...

Mit seinen knapp 19 Stunden Hörzeit, hatte es das Buch „Genau so, wie es immer war“ in sich. Ich begleite die Protagonistin Julia Ames durch ihr Leben, wobei es manchmal gar nicht so einfach war ihr zu folgen. Munter hüpft die für mich bis dahin unbekannte Autorin Claire Lombardo durch die Zeiten, dass es nicht immer einfach war ihr bei den Sprüngen zu folgen und dennoch habe ich die Geschichte dieser Familie sehr genossen. Sie fühlte sich echt und authentisch an, obwohl ich mich manchmal wunderte, warum Julia oft so frustriert war und ob man wirklich alles auf eine schwierige Kindheit schieben kann. Während mir ihre Zweifel an ihrer eigenen Rolle manchmal ein wenig fremd blieben, konnte ich doch die Probleme mit Mann und Kindern gut nachvollziehen. Ein wenig davon haben wir sicher alle schon erlebt. Ich bin nun neugierig geworden auf das Erstlingswerk der Autorin und habe es gleich mal auf meine Wunschliste gesetzt. Für „Genau so, wie es immer war“ gibt es von mir – mit ein wenig Luft nach oben – vier von fünf Sterne und eine Empfehlung an alle diejenigen, die so ganz normale Familiengeschichten lieben so wie ich.

Veröffentlicht am 28.10.2024

Eine spannende Reise ins 16. Jahrhundert ...

Am Fluss der Zeiten
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Geschickt und natürlich verbunden mit viel, viel Recherchearbeit präsentierte mir Ulrike Renk mit „Am Fluss der Zeiten“ den Auftaktband der Trilogie rund um den Kalmule Hof. Hier lerne ich Elze und ihre ...

Geschickt und natürlich verbunden mit viel, viel Recherchearbeit präsentierte mir Ulrike Renk mit „Am Fluss der Zeiten“ den Auftaktband der Trilogie rund um den Kalmule Hof. Hier lerne ich Elze und ihre Familie kennen und darf tief eintauchen in einen Teil der Geschichte, der mir bis jetzt noch recht unbekannt war. Das Leben war hart damals und mit viel schwerer Arbeit verbunden, doch die Menschen kannten es nicht anders. So geht dann auch für Elze alles seinen alltäglichen Trott, bis eine Hiobsbotschaft ihr einen Stein ins Getriebe wirft. Sie soll weg von zuhause, weit weg und alleine ein Wirtschaftsjahr im fernen Münster absolvieren. Doch mit Freude darf ich mit ansehen, wie sie zwar unter Heimweh leidet aber dennoch mit ihren Aufgaben wächst und sich schnell im fremden Leben zurechtfindet. Kaum hatte sie sich jedoch eingelebt und Fuß gefasst, reißt ihr eine fremd getroffene Entscheidung den Boden unter den Füßen weg. Darf sie wohl je mal wieder glücklich sein?

Die Autorin schafft es, in ihrem Buch den Alltag mit diversen Abenteuern zu verbinden und somit den Spannungsbogen durch das gesamte Buch hochzuhalten. Sie spickt ihn mit viel Wissen zur damaligen Zeit und mit fiktiven und realen Personen, so dass ich nur so durch die Seiten flog. Es war eine aufregende Zeit damals. Die Kirche befand sich Dank Martin Luther im Umbruch, und sollte menschfreundlicher werden, denn es wurde immer deutlicher, dass die katholische Kirche viele ihrer Gläubiger nicht mehr abholen konnte. Die weltliche Macht rasselte immer wieder mit den Säbeln und die sogenannten Täufer trieben ihr Unwesen in Münster. Sehr bildhaft und authentisch erweckt Ulrike Renk die Welt vor knapp 500 Jahren zu neuem Leben und ließ bei mir beim Lesen Kopfkino vom Feinsten entstehen. Sehr gut gefallen hat mir, dass nicht das Leben des Adels, sondern das des kleinen Mannes geschildert wurde und hierfür vergebe ich mit fünf funkelnden Sternen gerne die Höchstpunktzahl. Nun heißt es sich in Geduld üben, bis der zweite Band erscheinen wird aber es wird sich wieder lohnen, da bin ich mir sicher.