Wettlauf ums Patent
Bei der Herstellung eines neuen Elementes mit hohem Atomgewicht, das als neue Energiequelle viel Geld verspricht, wetteifern zwei große amerikanische Industriekonzerne miteinander. Werkspionage, Sabotage ...
Bei der Herstellung eines neuen Elementes mit hohem Atomgewicht, das als neue Energiequelle viel Geld verspricht, wetteifern zwei große amerikanische Industriekonzerne miteinander. Werkspionage, Sabotage und das riesige Ego von Geschäftsführern wie Wissenschaftlern machen die Forschungsarbeit zu einem wahren Krimi. Nicht zuletzt ist das Experimentieren mit Atomgewichten nicht ungefährlich. Die Hoffnung, die United Chemical in die Anwerbung des deutschen Doktors Wandel scheint sich zerschlagen zu haben, doch kaum haben sie ihn kalt gestellt, wird er von der Dupont Company abgeworben. Prompt stellt sich die Frage, welches der beiden Unternehmen den größeren Fehler gemacht hat.
Man sollte meinen, dass ein Science-Fiction-Roman, der seinen Fokus auf Science legt und ohne Aliens und Weltrettungssetting auskommt, langweilig ist, doch weit gefehlt. Die Industriespionage ist hochspannend beschrieben und die Forschung zum instabilen Atomgewicht hält den Leser in Atem, von der ersten bis zur letzten Seite. Ein Wissenschaftskrimi, ein Spionageroman und doch pure Science Fiction, die heute noch genauso gut zu lesen ist wie zum Veröffentlichungsdatum in den 1930ern. Als Leser muss man von der wissenschaftlichen Seite nichts verstehen, um der Geschichte folgen zu können, immer wieder geht es auch darum, dass schon die Charaktere selbst kaum in der Lage sind zu verstehen, was sie da tun – was dem Ganzen den bitter-spannenden Reiz einer drohenden Katastrophe gibt.
Ich mag die Science Fiction-Romane von Hans Dominik und auch wenn „Atomgewicht 500“ vergleichsweise ruhig und unspektakulär erscheint, eher die Ausstrahlung eines Spionageromans hat als die der Science Fiction, hat es mich doch begeistert. Wer mal Science Fiction mit dem Schwerpunkt Science lesen möchte findet hier ein großartiges Lesevergnügen.