Cover-Bild Was vom Leben übrig bleibt, kann alles weg
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 26.09.2012
  • ISBN: 9783596195206
Hans-Jürgen Heinicke, Fred Sellin

Was vom Leben übrig bleibt, kann alles weg

Fundstücke eines Wohnungsauflösers
»Man weiß nie, was man findet. Das ist das Spannende an dem Job …«
Seit dreißig Jahren räumt Hans-Jürgen Heinicke Wohnungen und Häuser aus. Dabei findet er Schönes und Hässliches, Anrührendes und Kurioses und manchmal auch Kostbares. Mit feinem Gespür für die Schicksale hinter den Dingen sammelt er Geschichten, die nur das echte Leben schreiben kann.
»Auf den ersten Blick mag es nicht so scheinen, doch Wohnungsräumungen sind eine recht intime Angelegenheit. Man dringt in das Leben wildfremder Menschen ein, auch wenn es die nicht mehr gibt, zumindest nicht an diesem Ort. Wenn man mit offenen Augen durch die Zimmer geht, erfährt man sehr viel über die Menschen, die darin gelebt haben. Obwohl ich den Job schon lange mache, ist das für mich immer noch aufregend.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

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Als erstes möchte ich mal klarstellen, dass es sich NICHT um einen Roman handelt.

Die Wohnung eines verstorbenen Angehörigen aufzulösen, empfinden viele Menschen wie einen zweiten Abschied. Danach bleibt ...

Als erstes möchte ich mal klarstellen, dass es sich NICHT um einen Roman handelt.

Die Wohnung eines verstorbenen Angehörigen aufzulösen, empfinden viele Menschen wie einen zweiten Abschied. Danach bleibt nicht mehr viel von der Person, die sie zu Grabe getragen haben, übrig. Im Grunde sind es nur noch die Erinnerungen. Und der eine oder andere Gegenstand vielleicht, den sie aus der Wohnung mitnehmen, um ihn bei sich aufzubewahren.

Herr Heinicke bezeichnet sich selbst als Sachverständiger für Nachlässe und kann auf eine über 30jährige Berufserfahrung zurückgreifen.
Er zeigt auf, was eigentlich vom Leben übrig bleibt. Nur die Erinnerung, denn alles materielle ist vergänglich.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Neuer Blickwinkel

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"Was vom Leben übrig bleibt, kann alles weg" von Hans-Jürgen Heinicke ist eine gelungene Mischung aus Sachbuch und Autobiographie, die mich unterm Stich begeistert hat. Man erfährt zunächst Allgemeines ...

"Was vom Leben übrig bleibt, kann alles weg" von Hans-Jürgen Heinicke ist eine gelungene Mischung aus Sachbuch und Autobiographie, die mich unterm Stich begeistert hat. Man erfährt zunächst Allgemeines über den Beruf des Wohnungsauflösers, den persönlichen Werdegang des Autors, natürlich „Fallgeschichten“ und am Ende noch etwas philosophisch angehaucht eine Betrachtung zur Endlichkeit. Es ist ein Buch, dass zum Nachdenken anregt und den Blick auf die wirklich wichtigen Aspekte des Lebens lenkt!
Er wird gerufen, wenn sich die Familien nicht selbst um die Wohnungsauflösung kümmern können oder wollen. In den Erzählungen wir schnell deutlich, dass der Autor seinen Beruf als Wohnungsauflöser innig liebt. Ein wichtiger Bestandteil ist hier eine Art Schatzsuche. Um solche Schätze zu entdecken verfügt er über eine große Sachkenntnis und Allgemeinbildung, sonst würden „Schätze“ unbeachtet bleiben.
Ebenfalls wichtig ist es ihm ein Gefühl für die Wohnung und ihren verstorbenen Bewohner zu bekommen. Wohnungen erzählen soviel von ihrem Bewohner, nur ist der Blick dafür bei den meisten wohl nicht geschärft genug.
Der Sprachstil ist sehr nah am Leben, gut und flüssig lesbar, aber etwas mehr Emotion hätte auch an mancher Stelle nicht geschadet. Darüberhinaus werden die Wohnungsbesichtigungen so plastisch beschrieben, dass man sie vor eigenen Augen zu sehen scheint. Auch die Menschen scheinen durch die Erzählungen greifbar.
Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, denn die wirtschaftlichen und menschlichen Aspekte des Wohnungsauflösens sind vielschichtiger als man das erwarten würde!