Nicht für jeden die richtige Lektüre ...
Was für ein Werk, der für mich bis zu diesem (Hör)buch ungekannten Autorin Hanya Yanagihara. Knapp 40 Stunden Hörzeit bescherte mir diese Geschichte, die übrigens hervorragend vorgetragen wurde von Torben ...
Was für ein Werk, der für mich bis zu diesem (Hör)buch ungekannten Autorin Hanya Yanagihara. Knapp 40 Stunden Hörzeit bescherte mir diese Geschichte, die übrigens hervorragend vorgetragen wurde von Torben Kessler, der mich u. a. bei den Joel Dicker Vertonungen beeindrucken konnte.
Mit „Ein wenig Leben“ hingegen war ich als Story an sich fast etwas überfordert. Wo schon das Cover eine traurige und brutale Geschichte suggeriert, setzt der Inhalt dem Ganzen die Krone auf. Immer wieder wird man als Hörer in die abgrundtief schwarze Welt des Jude St. Francis geschleudert, der schon als Kind eigentlich nie eine Chance hatte normal, geschweige denn glücklich zu sein. Zu viel wurde in seinem jungen Leben körperlich aber vor allem seelisch zerstört. Immer wieder kämpft er, rappelt sich auf, macht weiter und hat in seinem erwachsenen Leben das Glück von Menschen umgeben zu sein, die es gut mit ihm meinen. Immer wieder zitternd man als Hörer, ob und wie lange er es schaffen wird, sein Leben und seinen Körper aufrecht zu erhalten. Dieses Buch hat mich schockiert und wütend gemacht auf Typen, die sich das Recht anmaßen, andere Menschen zu zerstören. Es hat aufgerüttelt und zeigt Tiefgang, dennoch wird es für mich das einzige Buch von Hanya Yanagihari bleiben. Ihre Schreibkunst deprimiert, das möchte ich nicht. Ich vergebe für den Stil an sich vier von fünf Sternen, verkneife mir diesmal aber eine Hör- bzw. Leseempfehlung.