Cover-Bild Auf den Spuren der Indoeuropäer
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 10.02.2016
  • ISBN: 9783406688249
Harald Haarmann

Auf den Spuren der Indoeuropäer

Von den neolithischen Steppennomaden bis zu den frühen Hochkulturen

Seit mehr als 3000 Jahren werden von Indien über Persien bis nach Europa indoeuropäische Sprachen gesprochen. Wo liegen die Ursprünge dieser Sprachfamilie? Wie und wann sind die unterschiedlichen Sprachzweige entstanden? Der renommierte Indogermanist Harald Haarmann schildert anschaulich, was wir heute über die Entstehung der indoeuropäischen Sprachen und Kulturen und ihre frühen Verbreitungswege wissen.
Dabei gelingt es ihm eindrucksvoll, linguistische Befunde mit archäologischen Erkenntnissen und neuesten humangenetischen und klimageschichtlichen Forschungen in Beziehung zu setzen. Über sprachliche Verwandtschaften hinaus zeigt er, welche Wirtschaftsweisen, Gesellschaftsformen und religiösen Vorstellungen die frühen Sprecher indoeuropäischer Sprachen vom östlichen Mittelmeer bis zum Indus gemeinsam hatten. Besondere Beachtung finden dabei die Verschmelzungsprozesse mit vorindoeuropäischen Sprachen und Zivilisationen. So entsteht ein faszinierendes Panorama der frühen „indoeuropäischen Globalisierung“ vom Ende der letzten Eiszeit bis zu den frühen Hochkulturen in Griechenland, Kleinasien, Persien und Indien.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2018

Der Ursprung unserer Sprachen

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Zwei Drittel der Weltbevölkerung sprechen heute eine indoeuropäische Sprache und viele der bedeutendsten Sprachen der Menschheitsgeschichte gehören dieser Sprachfamilie an – wie beispielsweise Griechisch ...

Zwei Drittel der Weltbevölkerung sprechen heute eine indoeuropäische Sprache und viele der bedeutendsten Sprachen der Menschheitsgeschichte gehören dieser Sprachfamilie an – wie beispielsweise Griechisch oder Latein, Sanskrit oder Hindi, Englisch oder Deutsch.
Doch wo die Ursprünge des Indoeuropäischen liegen, war lange Zeit heftig umstritten.

Harald Haarmann verortet die Sprecher des Protoindoeuropäischen als Hirtennomaden in der südrussischen Steppe. In mehreren Migrationswellen, welche sich über die Jahrtausende erstreckten, verbreiteten sie ihre Sprachen in weiten Teilen Eurasiens. Aber dabei wurden die jeweils zuvor existierenden Kulturen nicht etwa ausgelöscht, sondern verschiedene Lebensweisen und Glaubensvorstellungen verschmolzen, um etwas Neues hervorzubringen. So haben etwa die alteuropäischen (vorindoeuropäischen) Zivilisationen die griechische Antike weit mehr beeinflusst als es auf den ersten Blick scheint.
Der Autor begleitet die Indoeuropäer hier durch die verschiedenen Weltgegenden und Entwicklungsstadien. Ursprung und Ausdifferenzierung der diversen Sprachzweige werden beschrieben.

Es ist dabei immer wieder faszinierend, wie viel man aus der genauen Betrachtung sowohl heute existierender als auch historisch überlieferter Sprachen ableiten kann. Dazu kommen natürlich noch weitere Erkenntnisse, etwa aus archäologischen Funden oder Genanalysen.

Insgesamt bietet dieses Buch eine spannende Reise durch die Jahrtausende. Es ist allerdings doch in einem sehr trockenen Stil geschrieben. Auch hätte ich mir an manchen Stellen etwas ausführlichere Informationen über die historischen Gegebenheiten gewünscht, während linguistische Erklärungen bisweilen fast etwas zu detailliert ausfallen.