Inhalt:
Malen, zeichnen, konzipieren, etwas zu Papier bringen:
In ihrem Buch „Blüten, Blätter, Pflanzen malen mit Watercolor“ erklärt die Autorin Harriet de Winton, wie man florales Aquarell ins Werk setzt.
Harriet de Winton beginnt nach einer kurzen Einleitung, in der sie sich selbst und ihre Leidenschaft für Blumen vorstellt, mit der Materialkunde. Sie erklärt, welche Pinselart sich am besten eignet. Welche Pinselstärken sie für die Projekte des Buches empfiehlt. Worauf muss man beim Kauf achten. Auch bei der Wahl der Farbe und des Papiers gilt Augen auf, Kauf ist Kauf.
Der Abschnitt „nützliches Material“ stellt kleine Helferchen vor, die man zusätzlich noch benötigt. Wie zum Beispiel einen gut beleuchteten Arbeitsplatz, Washi-Tape, Bleistift und Radiergummi. Auch hier erläutert die Autorin, worauf man beim Kauf achten sollte.
Es folgen weitere Grundlagen: Drei verschiedene Konsistenzen der Farbe werden im Detail erläutert. Verdünnt, nass und konzentriert. Was bedeutet Lasieren und Vermischen? Was ist eigentlich die Nass-in-Nass-Technik? Der Leser erhält kurz und detailliert Antwort auf diese Fragen.
Es folgt die Farbenlehre. Welche Farben lassen sich gut miteinander mischen? Wie erzeugt man eine Tonwertskala? Zum Schluss dieser Erläuterung weiß der Leser, wie ihm eine passende Farbauswahl für sein Bild gelingen kann.
Da es in diesem Buch um das Zeichnen von Pflanzen, Blüten und Blättern geht, wird an einem Beispiel auch noch der Aufbau einer Blütenpflanze erläutert. Denn nur, wenn man weiß, aus welchen Elementen z.B. ein Kirschblütenzweig besteht, kann man auch eine realistisch wirkende Zeichnung zustande bringen.
Nach diesem theoretischen Teil, geht es an die Praxis:
Die Autorin beginnt mit einfachen Aufgaben: Wie zeichnet man mit einfachen Basisstrichen verschiedene Blattformen?
Es folgen eine Vielzahl von verschiedenen Blumenzeichnungen zum Nachmachen. Eine Schritt-für-Schritt-Erklärung mit hilfreicher Bebilderung und auf die jeweilige Blume abgestimmter schriftlicher Erläuterung sowie einer Farbpalette und Pinselstärkenempfehlung gefolgt von Tipps und Tricks und eine Miniaturversion der Blume.
Der Praxisteil gliedert sich in Kapitel mit der Überschrift Blumen, Blattgrün und dekorative Blumenmotive.
Eigene Meinung:
Der erste Blick ins Buch hat gezeigt, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht. Im theoretischen Teil berichtet sie von Hadernpapier, Papier aus Leinen und Baumwoll-Lintern sowie Holzschliff. Harriet de Winton weiß, welche Bleistiftstärke und welche Art von Radiergummi beste Ergebnisse beim Zeichnen garantieren. Es wird schnell klar, dass es sich hier um ein Buch handelt, dass sich an fortgeschrittenere Zeichner/innen wendet.
Der Praxisteil zeigt Blumen, Blätter und Blüten sehr naturalistisch. Die Anleitungen wirken mit ausgewählten Farbpaletten, unterschiedlichen Pinselstärken und detaillierter Beschreibung anspruchsvoll. Und tatsächlich zeigt ein keineswegs repräsentativer Eigenversuch, dass man sich nicht sklavisch an Farbmischung und empfohlene Materialien halten muss.
Je nach Kenntnisstand des Anwenders kann man also eine persönliche Schwierigkeitsstufe wählen.
Besonders gefallen hat mir die Anleitung am Anfang, die gezeigt hat, wie man mit wenigen Pinselstrichen ganz leicht verschiedene Blattarten auf Papier bringen kann. Zum Ende des Buches erhält man als Leser eine lockere Anleitung zum Zeichnen von Blumenkränzen und floralen Arrangements und blumenverzierten Rändern, deren Innenteil man z.B. mit einem Lettering schmücken kann.
Fazit:
Die Autorin Harriet de Winton schildert in ihrem Buch, „Blüten, Blätter, Pflanzen malen mit Watercolor“, detailliert, wie man naturalistisch wirkende Aquarelle aufs Papier bringt.
Der theoretische Teil hilft dabei Anfängerfehler zu vermeiden, eine perfekte Farbkombination zu finden und beim Kauf des Zubehörs die richtige Wahl zu treffen.
Das Buch ist eine anspruchsvolle, verständliche und ertragreiche Einführung, die ich an Fortgeschrittene empfehle.