Der Bund der sechs Geheim-Agenten
Der Bund der sechs Geheim-Agenten
„Ihr seid alle verrückt geworden. Ihr seid völlig außer Rand und Band.“
„Ja, das sind wir. Wir sind Agenten außer Rand und Band!“
„Agenten außer Rand und Band“ ist ...
Der Bund der sechs Geheim-Agenten
„Ihr seid alle verrückt geworden. Ihr seid völlig außer Rand und Band.“
„Ja, das sind wir. Wir sind Agenten außer Rand und Band!“
„Agenten außer Rand und Band“ ist der dritte Band der neuen Jugendbuchreihe namens „Ben & Lasse“ aus der Feder des Kinderreferenten und Gitarre spielenden Geschichtenerzählers Harry Voß. Bereits das Buchcover verheißt aufregende Abenteuer – drei Jungen klettern in der Dunkelheit über eine Mauer und dringen in ein videoüberwachtes und durch zwei zähnefletschende Dobermänner gesichertes Gelände ein.
Den Einstieg in die Geschichte bildet eine Kunstausstellung in der Schule, die vom neuen Rektor Herrn Hohmann organisiert wird. Unter den Exponaten befindet sich ein millionenschweres Gemälde, verwahrt hinter Panzerglas, sehr gut versichert und durch eine Alarmanlage sowie zwei Wachmänner vor Diebstahl geschützt. Die Aufregung ist groß, als es einem Unbekannten trotz allem gelingt, dieses teure Bild zu entwenden. Die beiden kleinen „Agenten“ Ben und Lasse machen seltsame Beobachtungen, und ein weiterer Schüler äußert einen schwerwiegenden Verdacht. Sowohl der Hausmeister Herr Merkendorf, als auch die Schulsekretärin Frau Schwan verhalten sich höchst eigenartig, und die jungen Ermittler können nicht einmal das Lehrpersonal einschließlich den beliebten Schulleiter als Täter ausschließen. Die beiden Brüder Ben und Lasse Baumann gründen mit ihren Klassenkameraden Jonathan, Marvin, Leonie und Sarah einen Bund von sechs Geheim-Agenten und stürzen sich mit Feuereifer ins Geschehen.
Harry Voß verwöhnt seine jugendlichen Leser mit einer Geschichte voller Spannung und Abenteuer. Die handelnden Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, eine bildhafte Sprache und ein einnehmender Schreibstil machen diese Lektüre zu einem spannenden Lesevergnügen. Durch Lasse, den kleinen naseweisen Bruder des Protagonisten Ben Baumann, wird eine gehörige Portion Humor in die Handlung eingebracht. In den Besprechungen der sechs jungen „Agenten“ erhält man auch einen Einblick in das häusliche Milieu bestimmter Figuren, was zum besseren Verständnis ihres Verhaltens beiträgt. Abgesehen vom Kriminalfall, der im Zentrum des Geschehens steht, befasst der Autor sich mit gewichtigen Themen wie beispielsweise zwischenmenschliche Beziehungen (Eltern-Kind-Beziehung, Beziehung zwischen den Geschwistern, Freundschaft, Klassengemeinschaft und Inklusion). Christliches Gedankengut wird von Harry Voß hochgehalten, Werte wie Liebe, Vertrauen und Ehrlichkeit sind in die Handlung eingebunden und spielen eine bedeutende Rolle.
Harry Voß erzählt diese adrenalingeladene Geschichte in achtundzwanzig Kapiteln, wobei es keine Überschriften, sondern lediglich Kapitelnummerierungen in Form einer zentriert dargestellten schwebenden Lupe über der Kapitelzahl gibt. Der Blick des Betrachters wird durch die starke optische Hervorhebung sofort auf die Seitenangaben am unteren Buchrand gelenkt. Der Protagonist und Ich-Erzähler Ben Baumann berichtet von den aufregenden Ereignissen und wählt für seine Geschichte die Gegenwartsform. Ich hätte mir für dieses Jugendbuch eine etwas größere Schrift und zudem auch einen größeren Zeilenabstand gewünscht. Abgesehen von der erwähnten Zeichnung einer Lupe, die jeden Beginn eines neuen Kapitels markiert, gab es in diesem Buch keine einzige Illustration – eine Tatsache, die ich angesichts des wunderschön gestalteten Coverfotos wirklich bedauerte.
FAZIT: Ich empfand „Agenten außer Rand und Band“ als sehr gelungenes Jugendbuch mit überzeugenden Darstellern und gewichtigen Themen, das zudem eine Menge Abenteuer und Spannung für die Zielgruppe bereithält. Ich möchte jedoch anmerken, dass diese Lektüre jedoch auch mir als Erwachsene großen Lesegenuss bereitete.