Österreich in vielen Facetten
Passend zum 100-Jahr-Jubiläum der Republik Österreich ist dieser Band mit 100 Essays erschienen. „Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft, der Verwaltung und mehreren Bereichen des öffentlichen Lebens“ ...
Passend zum 100-Jahr-Jubiläum der Republik Österreich ist dieser Band mit 100 Essays erschienen. „Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft, der Verwaltung und mehreren Bereichen des öffentlichen Lebens“ – so das Vorwort von Alexander van der Bellen – setzten sich hier in jeweils ca vier Seiten langen Beiträgen mit typisch österreichischen Begriffen auseinander.
Ich muss gestehen, dass ich viele der Autoren nicht kannte bzw zumindest nicht auf Anhieb einordnen konnte. Deshalb hätte ich es schön gefunden, wenn jedem Essay neben dem Namen des Verfassers auch ein paar Worte zu dessen Person vorangestellt worden wären.
Davon abgesehen hat mir die Lektüre aber gut gefallen. Es wird eine bunte Mischung an Themen behandelt. Neben den üblichen Betrachtungen zu Geschichte und Politik (wobei immer wieder die NS-Zeit und der Austrofaschismus angesprochen, aber beispielsweise auch der Föderalismus, die Bundeshymne oder der Ortstafelkonflikt erwähnt werden), finden sich auch Abhandlungen zu Stichwörtern wie Fußball, Mannerschnitten, Stammtisch, Sternsingen und vielem mehr.
Auch der Stil der verschiedenen Kapitel ist sehr unterschiedlich. Manche sind eher sachlich gehalten, andere mit einigem Humor gewürzt oder mit persönlichen Erlebnissen angereichert.
So bietet dieses Buch eine Fülle spannender Gedanken und auch wenn nicht alle Beiträge die gleiche Qualität aufweisen, ist doch keiner darunter, der uninteressant oder überflüssig wäre. Im Gegenteil – es gäbe sicher noch mindestens 100 weitere Begriffe, die ein eigenes Essay verdient hätten, aber irgendwo muss natürlich eine Grenze gezogen werden.