Auch wenn Eric und Rhiannon vielleicht nicht so überragende Protagonisten wie Olaf und Erin sind, verspricht dieses Buch viel Lesespaß!
Schon kurz nach der Geburt des zweiten Sohnes, König Olafs of Dubhlain und seiner schönen irischen Frau Erin, (die Hauptprotagonisten aus Teil 1 der Wikingersaga/“Die Normannenbraut“) sagt ihm der Druide ...
Schon kurz nach der Geburt des zweiten Sohnes, König Olafs of Dubhlain und seiner schönen irischen Frau Erin, (die Hauptprotagonisten aus Teil 1 der Wikingersaga/“Die Normannenbraut“) sagt ihm der Druide Mergwin eine turbulente Zukunft mit vielen Gefahren und einer großen Liebe voraus...
Eric, Sohn des Wolfes von Norwegen, wird aufgrund der Weissagung des Druiden wie ein Kämpfer erzogen. König Olaf selbst kümmert sich darum und als Eric erwachsen ist, zieht es ihn zusammen mit seinem Onkel und Namensvettern hinaus aufs Meer und in die Ferne. Viele Schlachten sind zu schlagen und fremde Länder zu entdecken. Auch die erste Liebe entdeckt Eric dort, doch nach einem Verrat, wird seine Geliebte ermordet und zum ersten Mal in seinem Leben fühlt Eric sich leer und ausgebrannt.
Eines Tages bekommt Eric Nachrichten von König Alfred of Wessex, der Eric und seine Mannen im Kampf gegen die Dänen benötigt. Eric sieht darin eine neue Herausforderung und macht sich auf den Weg. Doch anstatt mit Freuden empfangen zu werden, geraten Eric und seine Männer in einen regelrechten Pfeilhagel und werden angegriffen. Wütend wittert Eric eine Falle und kämpft erbarmungslos mit seinen Männern, gegen die Angreifer, aus der Festung der angeblichen Feinde. Seine Wut wird umso größer, als er schließlich entdecken muss, dass eine Frau Urheberin des Angriffs ist. Rhiannon, Nichte König Alfreds. Sie verletzt ihn mit einem Pfeil und als er schließlich ohnmächtig zusammenbricht, gelingt ihr die Flucht aus der Festung.
Beim König angekommen erfährt sie Furchtbares. Die vermeintlichen Feinde waren in Wirklichkeit Verbündete Alfreds. Doch seine Mitteilung hat sie nie erreicht. Alfred wittert Verrat, doch kann er nicht glauben, dass seine Nichte Rhiannon dazu fähig ist.
Um die Wogen zu glätten, begibt er sich zur Festung, die Eric nach seinem erbitterten Kampf eingenommen hat und bietet ihm schließlich als Friedensangebot Rhiannon und sämtliche Ländereien, die sich in ihrem Besitz befinden, an, falls Eric trotz allem einwilligt mit Alfred gegen die Dänen zu kämpfen. Nach kurzer Überlegung stimmt Eric zu. Zwar wollte er keinesfalls heiraten, doch so bekommt er die Gelegenheit, sich an Rhiannon zu rächen und endlich eigenes Land zu besitzen.
Als Rhiannon erfährt, dass sie als Unterpfand des Friedens dienen soll, ist sie mehr als entsetzt. Zumal sie einem anderen Mann so gut wie versprochen ist, dem ihre ganze Liebe gehört. Doch was der König befiehlt ist Gesetz und so muss Rhiannon einwilligen, Eric zu ehelichen.
Das zweite Aufeinandertreffen der beiden endet in einem regelrechten Kampf der Titanen. Rhiannon hält mit ihrer Meinung über Eric nicht hinter dem Berg und beschimpft ihn aufs Übelste. Für sie ist er trotz seines mütterlichen irischen Erbes ein norwegischer Barbar und das lässt sie ihn bei jeder Gelegenheit spüren.
Eric, mittlerweile sehr verärgert, versucht sich zwar anfangs zu zügeln, doch als er Rhiannon mit ihrem früheren Verlobten halbnackt im Wald erwischt, sieht er rot! Ist seine zukünftige Braut eine abgebrühte Verführerin, die achtlos mit den vielen Menschenleben spielen möchte, die ein Krieg bedeutet und mehr noch, vielleicht sogar eine Verräterin oder ist sie eine Unschuldige, die in einer Verkettung der ungünstigsten Umstände gefangen ist?
Das herauszufinden gelobt er sich! Doch womit er auf keinen Fall rechnet, ist, sein Herz an diese Frau zu verlieren. Auch Rhiannon hat gelobt, ihn nie zu lieben, doch kann sie ihren Vorsatz tatsächlich in die Tat umsetzen? Und dann gibt es auch zu allem Überfluss noch die Weissagung von Mergwin, in der er äußerste Lebensgefahr für Eric und Rhiannon sieht...
Dies ist nun das Buch über Eric, Sohn von Olaf dem Weißen und Erin of Dubhlain. Der zweite Teil der Wikingersaga von Heather Graham.
Eric, als absolutes Ebenbild seines Vaters beschrieben, ist leider ein Protagonist, der mir nicht so gut gefiel, wie sein Vater. Er ist zwar nicht grausam, doch ziemlich arrogant und selbstgerecht.
Die Heldin des Buches, Rhiannon, ist ebenfalls anfangs ziemlich unerträglich in ihrer Wut und es ist ein wenig ermüdend für den Leser die vielen Wortduelle und Machtkämpfe der beiden ertragen zu müssen. Soviel zu den negativen Dingen des Buches, die dazu führten, das dieses Buch nicht die Bestnote bei mir bekam.
Nun zu den positiven Aspekten:
Zuerst einmal ist es schön, dass dieses Buch nahtlos an den Vorgänger anknüpft und alle Protagonisten des ersten Teils wiederum eine Rolle in diesen Roman spielen. Das Buch zaubert wie „Die Normannenbraut“ eine magische Atmosphäre und man taucht sehr schnell in die Geschichte ein. Die Rahmenhandlung ist sehr spannend erzählt und das obwohl ich schnell heraus fand, wer die Verräter wirklich sind.
Interessant wird es, wenn sich Rhiannon und Eric endlich ihrer gegenseitigen Liebe bewusst werden, doch beide zunächst dagegen ankämpfen um nicht erneut verletzt zu werden. Denn nicht nur Rhiannon zeigt ihre Verletzlichkeit, sondern auch Eric, zum Beispiel als sein Großvater im Sterben liegt. Das sind große Momente in diesem Roman und ich war froh, dass ich meine Taschentücher in greifbarer Nähe hatte. Schön empfand ich es auch, dass „Mergwin“ der Druide, eine meiner Lieblingsfiguren der Saga, wieder einmal eine tragende Rolle in dem Buch hatte.
Kurz gefasst: Auch wenn Eric und Rhiannon vielleicht nicht so überragende Protagonisten wie Olaf und Erin sind, verspricht dieses Buch viel Lesespaß!