Alles hat seine Zeit
Die 26jährig Hanna findet im Jahr 1939, ein halbes Jahr nach dem Tod ihres Vaters, ihre Mutter erhängt auf dem Dachboden des elterlichen Hauses. Da sie den elterlichen Hof alleine nicht unterhalten kann, ...
Die 26jährig Hanna findet im Jahr 1939, ein halbes Jahr nach dem Tod ihres Vaters, ihre Mutter erhängt auf dem Dachboden des elterlichen Hauses. Da sie den elterlichen Hof alleine nicht unterhalten kann, verpachtet sie ihn und verdingt sich als Magd. Ausgebeutet und einsam wechselt sie immer wieder ihre Stellen. Als sie glaubt, endlich angekommen zu sein, beginnt der zweite Weltkrieg und ihr Überlebenskampf beginnt aufs Neue.
Mit einem feinfühlig geschriebenen flüssigen Erzählstil beschreibt Heinrich Thies die Geschichte Hannas in den Jahren 1939 bis 1991. Diese ist angelehnt an die Lebensgeschichte seiner Mutter. Auch wenn die Handlung zum Teil fiktiv ist, so sind die Eckdaten des Romans belegt.
Die Handlung ist aufreibend, tief dramatisch und für uns heute unvorstellbar. So war Hannas Leben geprägt von ununterbrochener Arbeit. Dieses hatte zur Folge, dass ihre Gesundheit dabei schließlich auf der Strecke blieb. Und doch hatte sie immer die Kraft, nach vorne zu sehen und weiterzumachen.
Der Autor hat das Leben seiner Mutter authentisch und nachvollziehbar beschrieben. Etliche Personen und Ereignisse, vor allem während des Krieges, hat es wirklich gegeben, auch wenn die Namen verändert wurden. Dieses wird vom Verfasser im Nachwort des Buches verständlich beschrieben.
Mein Fazit:
Ein überaus lesenswerter Roman, der mich tief berührt hat und nachdenklich zurück lässt. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.