Cover-Bild Souvenirs. Ich habe immer getan was ich wollte
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24,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Elisabeth Sandmann Verlag
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 06.04.2014
  • ISBN: 9783938045893
Hélène de Beauvoir

Souvenirs. Ich habe immer getan was ich wollte

Die begabte Generation Jean-Paul Sartre, Albert Camus, Simone de Beauvoir, Pablo Picasso
Karin Sagner (Herausgeber), Elsbeth Ranke (Übersetzer)

Hélène de Beauvoirs Lebenserinnerungen erzählen das Leben einer außergewöhnlichen Künstlerin, das fast das gesamte 20. Jahrhundert umfasst. Sie gehörte zum glamourösen Zentrum der intellektuellen und künstlerischen Avantgarde in Paris um Sartre, Simone de Beauvoir, Camus und Picasso.

Obwohl Hélène de Beauvoir (1910-2001) in ihrem Freiheitsdrang oft entschlossener und mutiger war als ihre erfolgreiche und international verehrte große Schwester Simone, stand und steht sie bis heute in deren Schatten. Hier gilt es eine vielseitige und vielschichtige Frau neu zu entdecken und zu würdigen. Schon in jungen Jahren rebellierte Hélène gegen Angepasstheit und den 'obskuren Platz', den ihr die gesellschaftliche Konvention als Frau zuschrieb. Mehr noch als Simone, ihre treusorgende und verständnisvolle zwei Jahre ältere Schwester, hatte Hélène mit der patriarchalischen Gesellschaftsordnung zu kämpfen. Sie entschied sich bewußt gegen die Konvention und für ein selbstbestimmtes Leben. Sie fand ihr Lebensgeschenk in der Malerei und wurde mit aller Leidenschaft Malerin. Vor dem Hintergrund zahlreicher, wirkungsreicher Auslandsaufenthalte und unterschiedlicher Wohnorte entstand ein beachtliches, mehr als 3000 Arbeiten umfassendes Werk: Gemälde in Öl, Acryl und Eitempera, Aquarelle, Gravuren, Zeichnungen und Collagen. Ebenso engagierte sie sich früh gegen gesellschaftspolitische Missstände und nahm an den großen intellektuellen Bewegungen der Nachkriegszeit teil. Hélène de Beauvoirs ist Chronistin ihrer Zeit, und ihre Lebenserinnerungen, die hier erstmals auf Deutsch erscheinen, sind auch eine wichtige Ergänzung zu den autobiografischen Aufzeichnungen Simone de Beauvoirs. Die von der Kunsthistorikerin Dr. Karin Sagner herausgegebenen Erinnerungen, enthalten zahlreiche bislang unveröffentlichte Bilder und Dokumente, darunter Texte von Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Sie berichten von einem Leben, das geprägt war von der Suche nach künstlerischer Erfüllung und der bedingungslosen Liebe zu ihrer Schwester.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2020

Ein vergessenes Talent im Schatten der gerühmten Schwester

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Die Malerin Helene de Beauvoir (1910-2001) war die einzige Schwester von Simone de Beauvoir, in deren Schatten sie zeitlebens stand und bis heute steht. Diese Autobiographie, die im Wesentlichen auf 1987 ...

Die Malerin Helene de Beauvoir (1910-2001) war die einzige Schwester von Simone de Beauvoir, in deren Schatten sie zeitlebens stand und bis heute steht. Diese Autobiographie, die im Wesentlichen auf 1987 geführten Interviews beruht, holt die mittlerweile fast vergessene jüngere Schwester ins Rampenlicht. Ergänzt werden die chronologisch aufgebauten Kapitel von einigen wenigen ergänzenden Briefausschnitten oder Textpassagen und einer Reihe von Abbildungen ihrer Werke.

Insgesamt und objektiv von „außen“ betrachtet lebte die Malerin wohl ein sehr interessantes spannendes und erfolgreiches Leben, sie stand in Kontakt mit vielen führenden Kulturschaffenden ihrer Zeit und auch ihr vielseitiges Werk ist beeindruckend. Und dennoch, obwohl Helene de Beauvoir betont, bereits vor ihrer Schwester Feministin gewesen zu sein, ist es doch ein Leben, dass im Wesentlichen von den beruflichen Stationen ihres Mannes bestimmt wird. Helene und Lionel überleben den zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet in Portugal und treten erst nach Kriegsende in die französische Armee ein um ins zerstörte Wien reisen zu können, wo er eine Stelle bekommen hat. Danach machen die beiden Stationen in Belgrad, Marokko, Mailand, Paris etc.

Es ist ein interessantes Leben, wenngleich die Schilderung auch traurig macht, denn trotz aller Entbehrungen lebte die Künstlerin ein sehr freies Leben, eines, das in dieser Form so heute nicht mehr möglich ist. Sehr ungewohnt fand ich auch den Blick auf die junge/private Simone de Beauvoir. Wobei die „kleine Schwester“ hier wohl in keinster Weise so objektiv und unabhängig ist, wie sie mehrfach selbst betont, man spürt, wie sie die erfolgreichere Simone regelrecht vergöttert und ihr Talent in den Himmel hebt. Verständlich, aber auch irgendwie schade. Bezeichnend ist hier auch, dass der Text im Wesentlichen mit Simones Tod (1986) endet, wenngleich Helene de Beauvoir danach noch über 10 Jahre lebte.

Der Text an sich ist mehr oder weniger eine zwar interessante Aufzählung von Lebensstationen, Originalität oder Humor klingen nicht durch. Die Bilder jedoch haben mich überzeugt, die finde ich größtenteils wunderschön. Sympathisch ist mir die Malerin durch diesen Gesamteindruck nicht geworden, jedoch macht es Lust, sich genauer mit Simone de Beauvoir und ihrem Werk zu beschäftigten.

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