Cover-Bild Totenmaske
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 01.11.2013
  • ISBN: 9783426226322
Helene Henke

Totenmaske

Kriminalroman
Die 21-jährige Zoe versteht es meisterhaft, Verstorbene für das Begräbnis herzurichten. Nach dem Tod ihres Großvaters übernimmt sie das traditionelle Familienunternehmen. Respektvoll bereitet sie die Verstorbenen für ihre »letzte Reise« vor und macht sich schnell einen Namen als jüngste Bestatterin Deutschlands. Die Bewohner des kleinen Dorfs im Hunsrück stempeln die ungewöhnliche junge Frau jedoch schnell als Sonderling ab. Als eines Tages Boris und seine zwei Freunde auf ihrem Behandlungstisch landen, findet sich Zoe rasch im Kreis der Verdächtigen wieder – hatte doch einer der jungen Männer Zoe vor ein paar Jahren fast vergewaltigt. Das BKA ermittelt. Die Stimmung im Dorf gleicht einem Hexenkessel, als Zoe plötzlich spurlos verschwindet.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Gaby2707 in einem Regal.
  • Gaby2707 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vergangenheitsbewältigung hinter der Maske

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Zoe Lenz ist gerade mal 19 Jahre alt, eine der ganz wenigen und außerdem Deutschlands jüngste Thanatologin. Nach der Ausbildung bei ihrem Großvater bereitet sie die Toten sorgfältig und professionell für ...

Zoe Lenz ist gerade mal 19 Jahre alt, eine der ganz wenigen und außerdem Deutschlands jüngste Thanatologin. Nach der Ausbildung bei ihrem Großvater bereitet sie die Toten sorgfältig und professionell für ihren letzten großen Auftritt in der Beerdigungshalle her. Bei einem Autounfall kommen die drei jungen Männer zu Tode, die sie vor Jahren versucht haben zu vergewaltigen und damals frei gesprochen wurden. Doch es stellt sich heraus, dass es kein Unfall war, sondern dass hier jemand nachgeholfen hat. Das ruft Kommissar Leon Strater von der Kripo Mainz auf den Plan. Zusammen mit Zoe, die auch noch ein geheimes Nachtleben führt, macht er sich auf die Suche nach dem Schuldigen.

Helene Henke hat mich in ihrem ersten Thriller in die Welt der Toten und deren Bestattung mitgenommen. Als ich von Fäulnis und Verwesung las, dachte ich zuerst "na das wird ja was werden". Doch die Autorin schildert auch diese Sachen so interessant, dass ich nun einiges Neues über die Behandlung einer Leiche vor der Zurschaustellung in der Kirche am offenen Sarg erfahren habe. An manchen Stellen hätte ich mir das allerdings nicht ganz so ausführlich gewünscht. Da wurde es mir etwas langatmig.

Interessante Figuren mit ihren kleinen und größeren Macken, Ecken und Kanten, wie Zoe, die als Loretta des Nachts eine Discothek unsicher macht oder ihre Mutter, die sich für einen weiteren Apostel hält, sind lebensecht gezeichnet und ich kann sie mir gut vorstellen.

Als Kommissar Leon Strater mit den Ermittlungen beginnt, kann ich das Knistern zwischen ihm und Zoe richtig spüren. Ganz langsam holt er die junge Frau aus ihrer Verklemmtheit heraus und es bahnt sich eine kleine Liebesgeschichte an, deren Ausgang offen bleibt. Auch die Spannung steigt mit dem neuen Ermittler weiter an. Immer wieder habe ich einen Verdacht, der dann im Nichts verläuft, bis endlich der wahre Täter, den ich so absolut nicht vermutet hätte, gefunden wird.

Ich habe eine spannende, gut recherchierte Geschichte aus einem mal ganz anderen Milieu gelesen, die ich gerne weiter empfehle. Und ich freue mich schon auf den neuen Fall von Helene Henke.

Veröffentlicht am 20.02.2024

Morbider, spannender und informativer Psycho-Thriller aus deutschen Landen, eiskalt serviert

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Zoe ist eine junge Frau, die man durchaus als Bestatterin aus Leidenschaft betiteln könnte, denn anders als ihre Nachbarn, geht sie förmlich auf in ihrem Beruf als Leichenbestatterin. Die Gabe dazu, wurde ...

Zoe ist eine junge Frau, die man durchaus als Bestatterin aus Leidenschaft betiteln könnte, denn anders als ihre Nachbarn, geht sie förmlich auf in ihrem Beruf als Leichenbestatterin. Die Gabe dazu, wurde ihr bereits vom Vater und Großvater in die Wiege gelegt und auch wenn Zoe im Dorf stets als unheimliche Außenseiterin verschrien war, hielt sie beständig an ihrem Weg fest und ist heute einer der besten in ihrem Job.

Während sich Zoes Mutter Isobel um die Bürokratie des Bestattungsunternehmens und um den Kundenverkehr kümmert, bereitet Zoe die Verstorbenen auf ihr Begräbnis vor. Ob schrecklich entstelltes Unfallopfer oder sanft Entschlafene- Zoe gelingt es immer, den Toten eine ansprechende Optik zu verleihen, so dass die Hinterbliebenen in Ruhe von ihnen Abschied nehmen können. Und auch ihre künstlerische Ader kommt ihr in ihrem Beruf zur Hilfe, denn Zoe fertigt von den Toten Totenmasken in Metall oder Gold an, die reißenden Absatz bei den Hinterbliebenen finden.

Während Zoe in ihrem Berufsalltag genau weiß, was sie will, plagen sie seit einer Fast-Vergewaltigung vor vielen Jahren, immer noch gewisse Ängste, die sie versucht zu kompensieren, in dem sie sich eine zweite Persönlichkeit schafft. Als schrilles Party-Girl Loretta, macht sie in der Nacht die Discotheken des Ortes unsicher, doch eines Nachts holt sie das Grauen ein, als sie ihrem Peiniger von einst, Boris, begegnet, der abermals ein junges Mädchen im Visier hat. Diesmal gelingt es Zoe/Loretta, das Mädchen zu retten, doch wenig später kreuzen sich die Wege von Zoe und Boris erneut, der die junge Bestatterin ziemlich bedrängt.

Doch es gelingt Zoe erneut, Boris zu entkommen und so denkt sie erst wieder an ihn, als er eines Tages vor ihr auf dem Behandlungstisch liegt. Er und seine Freunde wurden Opfer eines schweren und absolut tödlichen Autounfalls und ausgerechnet Zoe soll Boris nun für seine letzte Reise herrichten.
Aber es kommen erste Zweifel auf, als sie sich Boris Leichnam näher ansieht. Es scheint, als ob er ermordet wurde. Auch Leon vom BKA ist der gleichen Meinung und ermittelt nun fieberhaft in Birkheim. Dabei kommen sich Leon und Zoe näher…

Zunächst wurde ich auf Helene Henkes Psycho-Thriller „Totenmaske“ durch das wie ich finde, schicke Cover aufmerksam und auch der Klappentext las sich sehr ungewöhnlich, was meine Neugierde weckte. Eine Bestatterin als Heldin klang dazu ziemlich schräg und auch spannend und so wollte ich dem neuen Roman von Helene Henke unbedingt eine Chance geben, zumal ich das Krimi und Thrillergenre sehr mag.

Da ich bislang noch nichts von der Autorin gelesen habe, bin ich völlig unvoreingenommen an „Totenmaske“ herangegangen. Ich war positiv überrascht, wie sehr sich die Autorin mit dem Beruf des Bestatters im Vorfeld auseinandergesetzt haben muss, denn sie beschreibt auf sehr detaillierte Art und Weise, wie ihre Romanheldin Verstorbene auf ihre Reise ins Jenseits vorbereitet. Obwohl allem durchaus eine morbide Note anhaftet, fand ich diese Beschreibungen dennoch sehr interessant. Zudem ist Zoe eine Heldin, die viele Ecken und Kanten aufweist und trotz ihrer „Fast Vergewaltigung“ vor Jahren eine Kämpferin geblieben ist und sich nicht unterkriegen lässt. Man kann sich schnell in diesen Romancharakter hineinfinden und ihre Beweggründe sehr gut nachvollziehen. Aber auch der BKA’ ler Leon sorgt für ein wenig Auflockerung in diesem Roman, der schon einiges an düsterer Atmosphäre verströmt.

Die Ermittlungsarbeit bleibt im Vergleich zu den Beschreibungen von Zoes Tätigkeit ein wenig im Hintergrund; zumindest auf den ersten 200 Seiten, doch dann nimmt auch der Kriminalfall an Spannung zu. Ein wenig schade fand ich es hingegen, dass der Kreis der Verdächtigen von Vornherein limitiert ist, so dass man als Leser leider sehr schnell den Mörder in Verdacht hat, doch abgesehen von diesem kleinen Kritikpunkt, konnte mich der Roman, auch durch den ansprechenden Schreibstil der Autorin sehr fesseln.

Kurz gefasst: Morbider, spannender und informativer Psycho-Thriller aus deutschen Landen, eiskalt serviert.

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