Cover-Bild Das Weiße Haus am Rhein
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 01.09.2021
  • ISBN: 9783492062855
Helene Winter

Das Weiße Haus am Rhein

Roman | Das Buch zur packenden ARD-Serie

Im luxuriösen Rheinhotel Dreesen, einem Ort voller Geschichte und Geschichten, sucht ein junger Mann im Konflikt mit seinem Vater nach seinem Platz im Leben, kämpft eine Frau um ihre Unabhängigkeit und eine Familie um ihren Zusammenhalt. In ihrem großen Familienroman »Das Weiße Haus am Rhein« erzählt Helene Winter eine fesselnde und emotionale Geschichte um Verrat und Liebe, Macht und Glück vor der Kulisse eines geschichtsträchtigen Ortes.  

Erbe eines Luxushotels, Sohn einer kultivierten, wohlhabenden Familie – Emil Dreesen scheint ein glanzvolles Leben vorherbestimmt. Doch dramatische Zeiten ziehen auf: Krieg, Besatzung, Fall und Neuanfang. Selbst im Privaten stehen die Zeichen auf Sturm:
Von seinem Vater trennen Emil politisch Welten – als es darauf ankommt, haben beide dennoch nur ein Ziel: „Das Weiße Haus am Rhein“ zu erhalten.
Von Elsa, einem selbstbewussten Zimmermädchen, trennen Emil Klassenschranken – doch sie wird seine erste Liebe.
Von der französischen Künstlerin Claire trennt ihn die spannungsreiche Geschichte der beiden Nationen – aber sie wird für ihn zum Inbegriff von Glück, Liebe und den Chancen einer neuen, brandgefährlichen Zeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2021

Hinter den Türen eines Hotels

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Emil Dreesen ist es Leid, einen Krieg zu führen, der schon längst verloren ist. Als Deserteur kehrt ein zurück an das heimische Rheinufer, um dort im familieneignen Hotel zukünftig die Geschicke zu lenken. ...

Emil Dreesen ist es Leid, einen Krieg zu führen, der schon längst verloren ist. Als Deserteur kehrt ein zurück an das heimische Rheinufer, um dort im familieneignen Hotel zukünftig die Geschicke zu lenken. Aber so lange seine bornierten Eltern noch an den alten Werten aus Kaiserzeiten festhalten, scheint es fast unmöglich, die neuen Ideen einzubringen. In Zimmermädchen Elsa findet Emil die große Liebe, aber auch hier muss er gegen Standesdünkel kämpfen...

"Das weiße Haus am Rhein" öffnet seine Türen und lässt die Leser:innen hinter die Kulissen des mondänen Hotels am Rhein blicken. Es klappert Geschirr, es klingen die Gläser und die Zimmermädchen huschen lautlos durch die Gänge, aber eines fehlt - die Seele im Hotel und in der Geschichte.

Helene Winter ermöglicht zwar ein Blick durchs Schlüsselloch und schreibt historische Ereignisse mit fiktiven Ideen zu einem Roman zum Film, aber so ganz kann der Funke nicht überspringen und die Leser:innen als Gast im Hotel willkommen heißen.

Die Handlungen folgen einem Stakkato, es geht alles irgendwie Schlag auf Schlag und und die zeitlichen Sprünge sind mitunter enorm, die hier von Kapitel zu Kapitel zu überwinden sind. Die Zusammenhänge sind zwar erkennbar, werden aber durch das unruhige Hin und Her gestört.

Emil und Elsa können mir ihrer heimlichen Liebe zwar die Herzen der Leser:innen erobern, aber irgendwie ist die Lovestory nicht neu und man hat das alles schon mal irgendwo gelesen. Auch sind manche Ereignisse recht vorhersehbar (gerade Ullas Schwangerschaft) und tragen nicht großartig zum Aufbau eines Spannungsbogens bei.

Dreesen senior nebst Frau merkt man deutlich die Borniertheit an und die stößt die Leser:innen ab, anstatt sie zu einem Teil der Familie zu machen. Einzig Großmutter Adelheid verfügt noch über ein gutes Herz, das sie mitunter gut verschlossen hält, aber doch nach und nach freilegt.

Der politische Wandel vom Kaiserreich zum Dritten Reich wird im gestreckten Galopp herbeigeführt und Hitler wird zum Dauergast im jüdischen Haus Dreesen.

Widersacher, braune Schergen und frivole Auftritte im Hotel sorgen für kleine Aufreger, können aber nicht das Ruder herumreißen und für Begeisterung sorgen.

Ich stelle es mir schwer vor, zu einem bereits abgedrehten Film das Buch zu verfassen, da hier die Figuren bereits feste Vorgaben haben und die Ideen einer vorgegebenen Spur folgen.

Vielleicht wäre es andersherum spannender gewesen, um die guten Ideen der Autorin mit den Vorstellungen der Filmemacher zu vereinen.

Mich hat der Einblick in das weiße Haus am Rhein leider nicht ganz so begeistern können, wie erhofft- schade.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Die Verfilmung kann nur besser werden

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In dem Roman „Das Weiße Haus am Rhein“ von Helene Winter geht es um das Rheinhotel Dreesen und deren Gründerfamilie. Emil Dreesen kommt am Ende des Ersten Weltkriegs nach Hause und sein großer Traum ist ...

In dem Roman „Das Weiße Haus am Rhein“ von Helene Winter geht es um das Rheinhotel Dreesen und deren Gründerfamilie. Emil Dreesen kommt am Ende des Ersten Weltkriegs nach Hause und sein großer Traum ist es, das Hotel zu modernisieren und große Künstler nach Bad Godesberg zu locken, um so für viele Gäste zu sorgen. Doch die französischen Besatzer machen es ihm ebenso schwer, wie sein konservativer Vater Fritz Dreesen. Allerdings unterstützt seine lebensfrohe und aufgeschlossene Schwester Ulla ihn bei diesem Vorhaben. Ein weiterer Lichtblick in Emils Leben ist das Zimmermädchen Elsa, in die er sich verliebt. Doch der Klassenunterschied und seine rückständigen Eltern machen eine Beziehung schwierig. Über die Jahre entwickelt sich das Hotel prächtig, bis dunkle Wolken am politischen Himmel aufziehen und dafür sorgen, dass die Gegensätze innerhalb der Familie unüberbrückbar scheinen.

Meinung:

Die Geschichte konnte mich ganz gut unterhalten aber nicht so wirklich mitreißen. Das hat dazu geführt, dass ich ewig gebraucht habe dieses Buch zu beenden. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, ist aber sehr nüchtern, so dass bei mir keine wirklichen Emotionen oder eine Verbundenheit zu den Charakteren entstehen konnten. Die Story wird hauptsächlich aus der Perspektive von Emil und Elsa in der dritten Person erzählt. Ich empfand es als sehr schade, dass der Perspektivwechsel nicht umfangreicher war, so bleiben viele Charaktere einfach sehr blass und eindimensional. Auch waren mir die Figuren zu sehr schwarz/weiß angelegt.

Das Buch umfasst die Zeit direkt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Zwischendurch gibt es immer wieder größere Zeitsprünge, die mir leider nicht besonders gefallen haben. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sich auf eine kürzere Zeitspanne beschränkt hätte. Durch die Sprünge bleibt viel zu viel unerwähnt, die Figuren erleben Dinge, die der Leser nicht mitbekommt, die aber Auswirkungen auf das Handeln der Personen haben und die der Leser dann nicht nachvollziehen kann. So baut sich einfach keine emotionale Verbindung auf.

Darüber hinaus werden Ereignisse teilweise nur kurz angeschnitten und nicht richtig ausführlich erzählt, das wirkt sehr hastig und überstürzt. Die daraus resultierenden Konsequenzen und Entwicklungen werden teils nur in einem Nebensatz erwähnt. All das führt dazu, dass die Geschichte sich nicht rund lesen lässt. Es wirkt nicht wie ein Roman, sondern wie eine Aneinanderreihung von kleinen Sequenzen. Was vielleicht der Tatsache geschuldet ist, dass das Buch auf Grundlage des ARD-Zweiteilers geschrieben wurde und nicht umgekehrt.

Im Nachwort wird erwähnt, dass es sich zwar teilweise um historische Vorbilder handelt, die Geschichte aber fiktiv ist. Ich muss gestehen, dies habe ich nicht erwartet. Da das Hotel und die Familie tatsächlich existieren, habe ich eine Familiengeschichte erwartet, die auf wahren Begebenheiten beruht.

Fazit: Leider konnte mich der Roman nicht für sich begeistern. Es gab doch einige Dinge, die mir nicht gefallen haben, besonders die Zeitsprünge empfand ich als sehr schwierig. Außerdem hat mir die emotionale Verbindung zu den Figuren gefehlt. Daher gibt es von mir nur 2 Sterne.

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