eine starke Frau, die trotz Widrigkeiten ihren Weg geht
Elisabeth hat es nicht leicht. Ihr Vater war Vergolder in Osnabrück, doch hat er betrogen und wurde mit seiner Familie aus der Stadt gejagt. Auf dem Weg in eine neue Zukunft nimmt er sich das Leben und ...
Elisabeth hat es nicht leicht. Ihr Vater war Vergolder in Osnabrück, doch hat er betrogen und wurde mit seiner Familie aus der Stadt gejagt. Auf dem Weg in eine neue Zukunft nimmt er sich das Leben und auch die Mutter stirbt und Elisabeth musste ihr schwören auf ihren beiden jüngeren Geschwister zu achten und zu versuchen beim Großvater in Braunschweig unter zu kommen.
Berthold ein Jugendfreund unterstützt Elisabeth. Als sie ihm eines Tages wieder vergoldete Elfenrahmen brachte, die er für sie veräußerte wurde sie auf ihrem Heimweg von Wegelagerern aufgehalten. So lernte sie Martin Clavius einen blinden Mann, der ihnen ebenfalls zum Opfer fiel, kennen. Er war auf dem Weg zu seinem Stiefbruder nach Braunschweig. Dort sollten sich ihre Wege dann immer wieder trennen und auch ihre Lebensumstände veränderten sich drastisch durch das gemeinsam erlebte.
Mir hat der Charakter der Elisabeth sehr gut gefallen. Sie ist eine taffe junge Frau, die durch die Umstände gelernt hat hart zu sein, aber einen weichen Kern besitzt. Sie ist sehr fürsorglich was ihre Geschwister angeht und ruft sich immer das Versprechen das sie ihrer Mutter gegeben hat ins Gedächtnis. Als Frau in ihrer Zeit hat sie es nicht leicht, denn sie darf nicht selbst ein Handwerk ausüben, obwohl sie es mit sehr viel Geschick ausübt. Wie gut das sie in Berthold einen Freund hat der ihr hier weiterhelfen kann. Wenn sie etwas verspricht hält sie sich dran und auch Menschen in Not können von ihr Hilfe erwarten, selbst wenn sie sich dabei in Gefahr begibt.
Ihre Schwester Marga ist mir leider gar nicht sympatisch. Sie ist ein wenig dump und schaut nicht hinter die Kulissen. So lässt sie sich von vielen täuschen und bringt dadurch ihre Schwester so manches Mal in arge Bedrängnis.
Ihr kleiner Bruder Christian, der gerade mal 12 Jahre ist und eine Lehre als Vergolder machen soll muss auch so machen Unbill einstecken. Er muss schneller erwachsen werden als es Elisabeth lieb ist. Aber auch auf ihn kann man sich trotz seines jungen Alters voll und ganz verlassen.
Martin ist mir auch sehr sympatisch. Allerdings wirkt er durch seinen Wunsch seine Mutter zu finden oft emotional ein wenig unterbelichtet und erkennt nicht dfie Ränkeschmiede die ihn immer wieder in einen schlimmen Hinterhalt locken. Wie gut das er mit dem Taschendieb und Gaukler Elias einen guten Freund und mit Elisabeth eine schlaue Frau an seiner Seite hat, die ihn aus so manch misslicher Lage retten können.
Georg, Martins Halbbruder ist ein durch und durch fieser Charakter. Er hat Spaß daran andere zu quälen und nutzt seine Machtposition schamlos aus. Ein sehr abstoßender Mensch der meines Erachtens nach nie so viel Macht hätte bekommen dürfen.
Doch leider lassen sich die Menschen viel zu schnell blenden, wenn man sie nur ordentlich schmiert. Sei es mit Geld oder Honig ums Maul.
Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben.Es ist wie bei einer Geburt wenn man in den Wehen liegt. Immer wenn man denkt nun wendet sich endlich alles zum Guten und man holt ein wenig Luft um zu verschnaufen, muss man schon Kraft holen für den nächsten Akt. Auch hier kommt dann schon die nächste Katastrophe und die Protagonisten rutschen in das nächste Unheil hinein.
Ich fand es von Anfang bis Schluss spannend und habe mir meine Zeiten so eingerichtet das ich immer lange Stücke dran bleiben konnte und somit in drei Tagen durch war.
Eine klare Empfehlung für alle die gerne historische Romane , und starke Frauen um 1600 bewundern.