Unterhaltend, aber die Akteure hätten vielschichtiger beschrieben sein können
Katharina ist Society-Reporterin und trifft auf einer Veranstaltung den attraktiven aber auch ziemlich selbstverliebten Seriendarsteller Rocco. Dank einer Überdosis Alkohol landen beide zusammen im Bett. ...
Katharina ist Society-Reporterin und trifft auf einer Veranstaltung den attraktiven aber auch ziemlich selbstverliebten Seriendarsteller Rocco. Dank einer Überdosis Alkohol landen beide zusammen im Bett. Eine einmalige Sache, denn bei einem späteren zweiten Treffen stellen Rocco und Katharina schnell fest, dass sie ansonsten keine großen Gemeinsamkeiten haben. Außerdem ist Rocco mit einem Model zusammen.
Doch einige Wochen später stellt Katharina zu ihrem Entsetzen fest, dass sie schwanger ist- von Rocco. Als sie ihm von seinen baldigen Vaterfreuden unterrichtet, reagiert Rocco verärgert und kalt. Er rät Katharina das Kind abzutreiben bzw. zweifelt zunächst seine Vaterschaft an.
Doch Katharina will das Kind trotz Roccos Kaltschnäuzigkeit bekommen und so erblickt einige Monate später Söhnchen Karl das Licht der Welt. Ein Vaterschaftstest, zudem sich Rocco dann doch bereit erklärt, weist Roccos Vaterschaft eindeutig nach und so zahlt der Schauspieler endlich Unterhalt. Jedoch nicht, ohne Katharina zu einem Stillschweigen über ihr gemeinsames Kind zu zwingen. Während Roccos Karriere steil bergauf geht, muss sich Katharina mit den Freuden des Mutterseins auseinandersetzen. Klar ist da auch, dass sie in dieser Zeit kaum noch Dates hat- zudem kann sie sich kaum vorstellen, dass jemand Lust auf eine Frau mit Anhang hat.
Dennoch lernt sie den netten und gut aussehenden Christian kennen, der scheinbar großes Interesse an ihr hat und der auch sie nicht kalt lässt. Aber gerade als Katharina glaubt, endlich wieder ein wenig Glück in Liebesdingen zu haben, besinnt sich Rocco plötzlich auf seine Vaterrolle und will Karl unbedingt näher kennen lernen. Das führt zu einigen Turbulenzen in Katharinas Leben…
Meine Einschätzung:
„Männer in Serie“ ist im Grunde ein sehr gut und locker leicht geschriebener chi-lit Roman, der sich perfekt für einige Lesestunden auf Balkonien oder am Strand eignet. Obwohl ich von Henriette Kuhrts perfektem und professionellem Schreibstil sehr angetan war, hatte ich dagegen einige Probleme, die Charaktere dieses Romans zu mögen. Sie hatten mir einfach zu wenig Ecken und Kanten und waren sehr klischeebehaftet. Da wäre beispielsweise die stylische Freundin, die in der Lage ist, jeden Menschen in ihrer Umgebung in ein modisches Etwas zu verwandeln, der selbstverliebte, unglaublich schöne aber stellenweise dümmlich wirkende Schauspieler, der dazu noch Oberflächlichkeit bis zum geht nicht mehr ausstrahlt, und seine ebenfalls dumme Freundin, natürlich ein Model.
Die Heldin des Romans ist die einzige Person, zu der ich mehr Bezug entwickeln konnte (abgesehen vom männlichen Helden des Romans, der mir aber einfach zu sehr Nebensache blieb) und deren Charakter dank gewählter „Ich-Form“ ein wenig vielschichtiger dargestellt wurde. Natürlich soll ein Roman wieder dieser in erster Linie unterhalten; und das ist hier auch gegeben, doch ich fand es schade, dass die agierenden Figuren darin, dagegen so facettenarm und austauschbar wirkten, gerade weil der Schreibstil der Autorin ansonsten so gelungen ist.
Auch die Probleme des Mutterwerdens werden zu gerafft erzählt, hier hätte ich mir intensivere und ausführlichere Schilderungen gewünscht.