Cover-Bild Nora (Ein Puppenheim)
Band 1257 der Reihe "Reclams Universal-Bibliothek"
3,60
inkl. MwSt
  • Verlag: Reclam, Philipp
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Drama, Theaterstücke, Drehbücher
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 104
  • Ersterscheinung: 01.1986
  • ISBN: 9783150012574
Henrik Ibsen

Nora (Ein Puppenheim)

Schauspiel in drei Akten. Textausgabe mit Nachbemerkung
Richard Linder (Übersetzer)

»Ich muss mich davon überzeugen, wer recht hat, die Gesellschaft oder ich«: Nora bricht aus der Rolle der Ehefrau und Mutter aus, verlässt ihren Mann und beginnt ein neues Leben in »Freiheit«. Mit Nora , 1879 in Kopenhagen uraufgeführt, gelingt Ibsen einer der bedeutendsten literarischen Beiträge zur Frauenemanzipation im 19. Jahrhundert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2017

Faszinierend, erschreckend und überraschend.

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Faszinierend, erschreckend und überraschend. Endlich einmal ein Buch aus dem "Realismus", dass anders endet!

Inhalt:
"Eine Frau kann nicht sie selbst sein in der Gesellschaft der Gegenwart, einer ausschließlich ...

Faszinierend, erschreckend und überraschend. Endlich einmal ein Buch aus dem "Realismus", dass anders endet!

Inhalt:
"Eine Frau kann nicht sie selbst sein in der Gesellschaft der Gegenwart, einer ausschließlich männlichen Gesellschaft, mit von Männern geschriebenen Gesetzen und Anklägern und Richtern, die über das weibliche Verhalten vom männlichen Standpunkt aus urteilen." (Henrik Ibsen)
Nora lebt ein gutes Leben. Sie ist verheiratet, hat Kinder und ihr Mann wurde gerade befördert. Doch durch die drohende Kündigung eines Mitarbeiters ihres Mannes gerät Noras heile Welt ins Wanken, denn dieser Mitarbeiter kennt Noras Geheimnis und ist gewillt dies preiszugeben.Nora weiß, wenn ihr Mann es erfährt ist ihre glückliche Ehe vorbei. Ganz zu schweigen vom Gerede der Gesellschaft!


meine Meinung:
Der Realismus als Literaturepoche zeigte schon einmal auf, dass nicht alles toll ist. Henrik Ibsen setzte mit dem "kritischen Realismus" dem Ganzen noch mehr Wahrheit hinzu. "Nora. Ein Puppenheim" ist ein Theaterstück, welches genau die Probleme der damaligen Gesellschaft beschreibt: Ist man verheiratet, ist man auch glücklich. Nora glaubt das eine Weile ja selber auch, bis zu dieser Bestechung und dem Aufdecken ihres Geheimnisses.Nora wurde ihr Leben lang eingesperrt. Ihr Vater hat sie schon bemuttert und ihr Ehemann - Helmer - tut es genauso.Helmer nimmt seine Frau nicht ernst, dass bemerkt man schon ab dem ersten Satz dieses Mannes. Nora ist eine erwachsene Frau und doch redet er mit ihr, als ob sie ein Kind wäre, als ob sie sein Kind wäre!
Frau Linde, eine alte Freundin von Nora, erkennt Noras Problem in ihrer Ehe und hilft Nora auf einer Weise, die wahre Freundschaft zeigt.

Henrik Ibsen schaffte es damals sicher die Gesellschaft einen Spiegel vorzuhalten. Bei mir hat er es jedenfalls geschafft und ich lebe in einer Zeit, die völlig anders ist. Noras Geschichte war interessant zu lesen und ich bin gespannt, wie es auf einer Bühne aufgeführt wird. Noras Entscheidungen kann ich nur nachvollziehen und ihre Entwicklung hat mich positiv überrascht. Nora hat - für damalige Verhältnisse - alles Riskiert und auch viel verloren, aber das wichtigste hat sie gewonnen: ihr wahres ich!

Fazit:
Sicherlich nicht das letzte Werk, dass ich von Henrik Ibsen lesen werde. Ich hoffe, dass seine Stücke bald wieder in meiner näheren Umgebung aufgeführt wird, denn die Thematik ist im Grunde immer noch sehr aktuell!Dieser Klassiker verdient eindeutig 5 von 5 Sterne!